Penzberg – Im August vergangenen Jahres sorgte die Entscheidung des FC Penzberg, sich von Franz Fischer zu trennen, für große Überraschung. Grund war die Ankündigung des Torjägers, dass er sich künftig auf Futsal konzentrieren wolle. Er wechselte zum SSV Jahn Regensburg, mit dem er in die Bundesliga aufsteigen wollte. Jetzt folgte die Kehrtwende: Der 31-jährige Stürmer wird künftig wieder die Fußballschuhe schnüren und auf Rasen kicken.
Eine Rückkehr zum FC Penzberg gibt es allerdings nicht, Fischer schließt sich dem TuS Holzkirchen an, bei dem er bereits die Spielzeit 2017/18 verbrachte, als der Verein noch in der Bayernliga spielte. „Der TuS ist auf mich zugekommen und hat angefragt, ob ich aushelfen kann“, berichtet Fischer vom Interesse des Klubs aus der Landesliga Südwest. Nach zwei Treffen war er sich mit der neuen sportlichen Leitung der Holzkirchener einig. „Das war eine Spontanaktion, aber ich will dem TuS gerne helfen“, sagte Fischer zu seiner Rückkehr zum abstiegsbedrohten Tabellen-13., bei dem es kaum noch Spieler gibt, mit denen Fischer bei seinem ersten Engagement zusammengespielt hat.
Dafür wird er Teamkollege vom ehemaligen Penzberger Sean Erten, der – als pikantes Detail am Rande – den FC Penzberg 2019 nach drei Jahren verließ, vor allem deswegen, weil Fischer zu seinem Heimatverein zurückkehrte und er auf der gleichen Position spielt wie Erten. „Ich soll im Sturm spielen“, berichtete Fischer nach einem Gespräch mit TuS-Coach Thorsten Splitter. Damit ist ein Konkurrenzkampf mit Erten in Holzkirchen nicht ausgeschlossen. Für Fischer ist dieses Thema aber noch weit weg. „Jetzt müssen wir erst mal schauen, wie und wann es mit dem Fußball wieder los geht“, sagt der Torjäger, der sich individuell fit gehalten hat.
In der Zwischenzeit hat er Trainingspläne von seinem neuen Verein bekommen. „Wenn es dann möglich ist, mache ich die Vorbereitung beim TuS mit“, so Fischer. Er weist aber nachdrücklich darauf hin, dass sein Hauptaugenmerk weiterhin auf Futsal liegt. „Sollte es in der Halle weitergehen, werde ich in Regensburg spielen“, stellt der 31-jährige klar. Allerdings hält er eine Fortsetzung der Hallensaison angesichts der Corona-Einschränkungen für eher unwahrscheinlich. „Ich lasse alles auf mich zukommen und mache keine langfristigen Pläne“, will Fischer nicht zu weit vorausblicken. Holzkirchen indessen zeigt sich über die Verpflichtung des erfahrenen Angreifers erfreut. „Franz ist für uns eine sehr große Verstärkung – und das sportlich wie menschlich. Die reibungslosen Verhandlungen waren ein reiner Genuss“, berichtete Markus Müller, Sportlicher Leiter der Holzkirchener. In der Saison 2017/18 traf der Stürmer in 30 Spielen neunmal und bereitete drei Treffer vor.
(ROLAND HALMEL)