Forstern, das den Titel in der Vorsaison gewonnen hatte und im DFB-Pokal-Wettbewerb erst im Achtelfinale an Doublesieger VfL Wolfsburg gescheitert war, hatte gleich zu Beginn der Partie einen Schock zu verdauen: Torfrau Christina Kink musste nach einem Zusammenprall vom Feld und wurde vorsorglich in die Klinik gebracht (7.). „Wir wünschen ihr gute Besserung und hoffen, dass es nichts Schwerwiegendes ist und wir sie alsbald wieder zwischen den Pfosten sehen“, sagte Bernd Schreiber vom BFV. Die Oberbayerinnen aber ließen sich durch den frühen Wechsel und die Verletzung nicht aus dem Konzept bringen und hatten mehr vom Spiel – das Tor aber erzielte Nürnberg: Anna Madl staubte aus kurzer Distanz zur Club-Führung ab (29.).
Es dauerte bis nach dem Wechsel, ehe sich Forstern dann doch noch für seine Mühen belohnte: In der 54. Minute sorgte Helena Altenweger für den Ausgleich. In der Folge entwickelte sich ein weitgehend offenes Spiel, in dem beide Teams die Entscheidung herbeiführen wollten. Vor allem zum Ende hin gewann der Titelverteidiger, der vor elf Tagen im Regionalligaspiel der Süd-Staffel gegen den Club noch mit 0:3 den Kürzeren gezogen hatte, Oberwasser. Gut zehn Minuten vor Ende war Forstern nah dran am Führungstreffer, nach einem langen Ball aber setzte Pija Reininger die Kugel knapp am linken Pfosten vorbei – es war die bis dato beste Gelegenheit der zweiten Hälfte. Kurz darauf traf Teamkollegin Evi Kopp den Club-Pfosten. Und in der 84. Minute war es dann schließlich soweit: Pija Reiniger gelang der Siegtreffer, damit war der erneute Titelgewinn für den FC Forstern perfekt und der Startschuss für ausgelassene Jubelarien gegeben.
„Klar, dass wir überglücklich sind“, sagte Forsterns Trainer Thilo Herberholz: „Aber wir haben heute auch die hohe Qualität des 1. FC Nürnberg gesehen. Letztlich war es ein verdienter Sieg, weil wir vor allem in der zweiten Halbzeit nochmals kräftemäßig zulegen konnten und Nürnberg nicht wirklich zur Entfaltung haben kommen lassen.“ Für FCN-Coach Osman Cankaya war der FC Forstern der „verdiente Sieger. Wir konnten heute nicht den Fußball zeigen, den wir uns vorgenommen hatten, zu spielen“.
Beide Teams trafen sich nur wenig später in der Regensburger Continental Arena und sahen sich auf Einladung des BFV die WM-Generalprobe der deutschen Frauen-Nationalmannschaft gegen Chile an.