2024-05-29T12:18:09.228Z

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Ausrufezeichen beim Tabellenführer: In Neumarkt fuhr der TSV Kornburg Ende Oktober einen 2:0-Erfolg ein. F: Fritz-Wolfgang Etzold
Ausrufezeichen beim Tabellenführer: In Neumarkt fuhr der TSV Kornburg Ende Oktober einen 2:0-Erfolg ein. F: Fritz-Wolfgang Etzold

Forsche Töne aus Kornburg: TSV will in die Bayernliga

Landesliga-Aufsteiger aus dem Nürnberger Stadtteil peilt den Durchmarsch an

Der TSV Kornburg lässt aufhorchen. Die Truppe aus dem Nürnberger Stadtteil ist der beste Aufsteiger aller fünf bayerischen Landesligen. Die Mannschaft hatte als Bezirksliga-Meister den erstmaligen Sprung auf die bayerische Verbandsebene geschafft und wurde im Juli von Ex-Profi Herbert Heidenreich übernommen. Der 61-Jährige hat das Team zur Winterpause auf den zweiten Platz in der Landesliga Nordost geführt und die Mittelfranken haben im Titelkampf noch alle Chancen.

Unverblümt räumen die verantwortlichen Personen um Coach Heidenreich und Manager Achim Kokott inzwischen ein, dass sich der Neuling nicht mit einem Spitzenplatz zufriedengeben wird. Der Bayernliga-Aufstieg ist das erklärte Ziel. In der Winterpause fanden drei Verstärkungen den Weg nach Kornburg, Abgänge gab es keine. Die Chancen, tatsächlich erstmals in die Bayernliga vorzustoßen, stehen für den TSV bei nur einem Punkt Rückstand, aber einem Spiel mehr als Neumarkt nicht schlecht. Der Saisonstart verlief allerdings wenig vielversprechend. Gegen Neumarkt (0:1) und bei Quelle Fürth (0:3). setzte es zwei Auftaktpleiten. Doch der TSV akklimatisierte sich in der neuen Umgebung schnell. Die letzten neun (!) Matches wurden allesamt gewonnen, was die Hoffnungen auf den Durchmarsch in die Bayernliga nährt. "Wir haben einen großen und qualitativ guten Kader. Ausfälle können wir kompensieren. Ich bin sogar davon überzeugt, dass wir mit dieser Mannschaft mit ein paar Verstärkungen in der Bayernliga mithalten könnten. Daher wollen wir es versuchen. Ob wir nun Meister werden oder Zweiter: Wenn notwendig wollen wir in der Relegation den Aufstieg in die Bayernliga packen", gibt sich Abteilungsleiter und Manager Joachim Kokott (65), der im zweiten Jahr im Amt ist, zuversichtlich. Kokott lenkt zusammen mit Abteilungs-Vize Adrian Milano (32) die Geschicke des Vereins. Heidenreich kümmert sich um das, was auf dem Platz passiert.

Heidenreich: »Wir sind davon überzeugt, dass wir den Aufstieg schaffen können.«

Herbert Heidenreich stammt aus Bindlach und war als Aktiver Bundesliga-Spieler. Der Sprung in den bezahlten Fußball gelang ihm über die SpVgg Bayreuth. Der Linksfuß war bei der "Altstadt" in Bayreuth auf dem linken Flügel eine große Nummer und empfahl sich von dort für die Bundesliga. 1976 schaffte Heidenreich den Sprung zu Borussia Mönchengladbach, spielte noch bei Tennis Borussia Berlin und erst dann beim 1. FC Nürnberg. 162 Bundesliga-Spiele (15 Tore) und 115 Zweitliga-Partien mit 32 Treffern weist seine Bilanz aus. Heidenreich wohnt mit seiner Familie inzwischen im Nürnberger Stadtteil Weiherhof, nur fünf Kilometer von Kornburg entfernt. Seine Trainer-Laufbahn weist 15 (!) Jahre beim FV Bad Windsheim aus, es folgten fünf Spielzeiten beim TV 21 Büchenbach und seit dem vorigen Sommer ist der TSV Kornburg erst seine dritte Station. "Wir müssen die Kirche im Dorf lassen. Ich wehre mich etwas dagegen, uns schon als Favoriten zu betrachten. Aber wir sind gut drauf und die anderen müssen schauen, dass sie ins Ziel kommen. Wir sind von uns überzeugt, dass wir den Aufstieg schaffen können. Aber es ist noch ein langer Weg", fasst Heidenreich die Lage zusammen.

Vereins-Strukturen müssen noch verbessert werden.

Manager Kokott sieht den 1932 gegründeten Verein mit seiner Fußball-Abteilung gut aufgestellt. Die Mischung zwischen Jung und Alt stimmt mit einem Schnitt von 24,46 Jahren. "Wir haben einen super Kader", sagt Kokott im Brustton der Überzeugung. Mit Tithey Schulz und Alexander Arlt kamen zwei Spieler dazu, die beim 1. SC Feucht waren. Zudem wurde Torhüter Luis Iglesias Abert vom SV Seligenporten II geholt, abgegeben wurde niemand. Ebenso beim lokalen Konkurrenten in Feucht haben schon Arthur Dutt, Mario Feulner, Oliver Skuza und Michal Nowak gekickt. Ein Manko ist, dass die A-Jugend nur in einer JFG in der Kreisliga spielt. Auch die zweite Mannschaft ist nur in der Kreisklasse zu finden, Zwangsabstieg im vorigen Sommer durch einen Fehler des Vereins. "Wir müssen unsere Strukturen noch verbessern. Aber wir sind insgesamt auf einem guten Weg, haben einige Sponsoren, die uns sehr gut unterstützen, worüber wir sehr froh sind. Es gibt sicher noch viel Arbeit, aber dennoch werden wir alles daransetzen, den Bayernliga-Aufstieg in diesem Jahr zu realisieren", gibt sich Manager Kokott forsch, der in der vorigen Saison sogar als Trainer eingesprungen war und die Bezirksliga-Meisterschaft feiern konnte. Dabei soll es nicht bleiben, Kornburg klopft 2016 laut und deutlich an das Tor zur Bayernliga.





Die Fieberkurve des TSV Kornburg:




Aufrufe: 016.2.2016, 13:00 Uhr
Dirk MeierAutor