2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht
Steven Goldmann (links) vom TV 08 Kefenrod liefert sich einen Zweikampf mit Oberaus Pierre Maurice Jung.	Foto: sen
Steven Goldmann (links) vom TV 08 Kefenrod liefert sich einen Zweikampf mit Oberaus Pierre Maurice Jung. Foto: sen

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KOL BÜDINGEN: +++ TV 08 Kefenrod kehrt in Fußball-Kreisoberliga Büdingen zurück / Lob für Trainerarbeit von Mario Anthis +++

kefenrod (pem). Eine doppelte Überraschung war’s, dass der TV 08 Kefenrod in die Fußball-Kreisoberliga Büdingen aufstieg. Zum einen war beim Tabellendritten der Kreisliga A lange unklar, wie am Grünen Tisch über die Relegationsteilnehmer nach dem Rundenabbruch aufgrund der Corona-Krise entschieden würde. „Nachdem Hessen Kassel als Zweiter der Hessenliga in die Regionalliga aufstieg, wurden wir zwar hellhörig,“ blickt Vorsitzender Manfred Sinner zurück. „Wir fragten uns, wie es in den anderen Ligen sein würden, aber bis zum außerordentlichen Verbandstag am 20. Juni blieb es spannend und wir hätten uns damit abgefunden, in der Kreisliga A zu bleiben. Aber dann war es für die Spieler und den Trainer natürlich eine tolle Sache.“

Tatsächlich seien die Spieler im Vorfeld der Entscheidung gefragt worden, ob sie den Gang in die höhere Klasse im Falle des Aufstiegsrecht für die Relegationsteilnehmer und die Besten der Quotientenreglung wagen würden, und hätten die Herausforderung angenommen.

Die zweite Überraschung bestand darin, dass weder Trainer Mario Anthis noch die anderen Verantwortlichen nach dem Abstieg 2019 damit gerechnet hätten, dass sich der TV gleich in der Spitzengruppe der Kreisliga A platziert.

Die Abgänge von Sascha Finkernagel und den Brüdern Schneider hatte die Mannschaft geschwächt, und zum Auftakt gab es gleich eine 0:2-Niederlage bei Oberau II. Doch in den folgenden 17 Spielen verlor der TV nur ein einziges Mal. Gerade in den Duellen gegen die späteren Mitaufsteiger Phönix Düdelsheim (3:2/1:0) und Meister VfB Höchst (2:1) zeigte die Mannschaft dann, welche Qualität in ihr steckte. Drei Gründe hätten den Aufschwung bewirkt, so Sinner: „Der erste Grund war die gute Trainerarbeit von Mario Anthis, mit dem wir unbedingt auch nach dem Abstieg aus der Kreisoberliga weitermachen wollten. Er ist bekannt dafür, dass er mit jungen Spielern gut umgehen kann. Zweitens konnten wir unser Manko aus der Abstiegssaison beseitigen – die Abwehrarbeit. Die sehr starke Viererkette war eine echte Bank. Drittens kam mit Benjamin Röhlig ein Mann mit Erfahrung. Er hat die jungen Spieler geführt und war an vielen Toren beteiligt. Gerade in knappen Spielen brachte er oft die Entscheidung.“

Bei nur 15 Gegentoren teilte sich der TV in diesem Jahr den Titel der besten Abwehr mit dem VfB Höchst. Vor Torwart Jan-Eric Roscher (16 Spiele/- Tore) überzeugten Kapitän Patrick Goldmann (16/-), Jakob Faust (16/2), Mark Bauer (16/-), Marcel Willems (17/1) und als vielseitiger Ergänzungsspieler Leon Imhof (5/-). Benjamin Röhlig, der vorher lange in Wolferborn spielte, war mit 13 Toren in 16 Spielen ohne Frage das Aushängeschild in der Offensive. In den Vordergrund spielen konnten sich in der Saison, die für den TV leider schon nach 18 Spielen endete, noch zwei ganz junge Spieler: im Mittelfeld Florian Reyher (14/1) und im Sturm Felix Grob (11/4). Dennoch war die Offensive eher der Schwachpunkt, da es abseits von Röhlig und Grob an Alternativen mangelte – zu nennen wäre mit Lukas Huck (15/4) noch ein weiteres Talent. Jan Freymann (6/2) fiel schon früh verletzt aus und könnte auch beim Saisonbeginn fehlen, ebenso wie der lange schon verletzte Kefenröder Routinier Jan Rathouz. Mit 37 Treffern in 18 Partien schoss der TV relativ wenige Tore für die Kreisliga A – weniger hatten nur die Mannschaften ab Platz zwölf. Allerdings zeigte sich hier einmal mehr, dass eine starke Abwehr einer der wichtigsten Faktoren im Aufstiegskampf ist und es allemal wettmachen kann, wenn ein Team nicht gespickt ist mit Torjägern.

Sinner ist sich völlig darüber im Klaren, dass es eine harte neue Runde in der Kreisoberliga werden kann, mit vielen potentiellen Absteigern: „Das brauchen wir gar nicht zu diskutieren, die Klasse zu halten, wird das erste Ziel sein.“ Zwar schaue sich der TV noch nach Spielern um, doch müssten die Kefenröder den Klassenerhalt hauptsächlich mit Bordmitteln erreichen. Sinner: „Wir setzten darauf, dass sich die jungen Spieler kontinuierlich weiterentwickeln.“



Aufrufe: 020.7.2020, 08:00 Uhr
Kreis-AnzeigerAutor