2024-04-25T14:35:39.956Z

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Feierten ausgiebig den Meistertitel in der Kreisklasse Straubing: Die Kicker des SV Motzing. F: SV Motzing
Feierten ausgiebig den Meistertitel in der Kreisklasse Straubing: Die Kicker des SV Motzing. F: SV Motzing

Fleiß gepaart mit Erfolgshunger: Motzings Meisterstück

Die Truppe vom Donaustrand schnappt sich einen Spieltag vor Saisonende den Titel in der Kreisklasse Straubing und kehrt nach zwei Jahren Abstinenz ins Kreisoberhaus zurück

Schön war`s nicht unbedingt, aber nach dem Schlusspfiff interessierte das in Motzing überhaupt keinen mehr. Durch den 1:0-Arbeitssieg zuhause gegen den RSV Ittling hat sich der SVM zum Meister der Kreisklasse Straubing gekrönt und kehrt nach zwei Jahren wieder ins Kreisoberhaus zurück. Wo liegen die Gründe des Motzinger Erfolgs und wo will der Ex-Bezirksligist in Zukunft hin? FuPa hat sich mit Abteilungsleiter Sven Binder (31) unterhalten.

Wie sich das gehört haben die Motzinger nach dem Titelgewinn kräftig gefeiert. "Schon auf dem Platz ging`s los, anschließend sind wir ins Vereinsheim und da ging`s feuchtfröhlich zu bis ca. 6 Uhr morgens. Danach haben wir uns ein paar Stunden Auszeit gegönnt. Sonntagmittag haben wir uns wieder getroffen und sind mit dem Bulldog durchs Dorf. Was halt alles so dazugehört", lacht Binder. Die Motzinger lieferten sich ein hochspannendes Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem SV Neukirchen um die Meisterschaft. Im Winter sah es noch so aus, als könnte auch der SV Irlbach Schritt halten, doch nach der langen Pause riss der Kontakt zum Top-Duo ab. Eine bärenstarke Frühjahrsrunde ließ am Ende das Pendel zugunsten der Motzinger ausschlagen. "Ich glaube, dass wir gedanklich einen kleinen Vorteil im Vergleich zu Neukirchen hatten. Nach Ostern führten wir ununterbrochen die Tabelle an, Neukirchen musste dauernd punktemäßig nachziehen. So was schlaucht dich, das wussten wir aus der letzten Saison, und Neukirchen hat dann auch zweimal leicht gepatzt. Uns war klar: Wenn wir unsere Spiele gewinnen, kann uns Neukirchen nicht einholen. Wichtig war freilich, dass wir das direkte Duell kurz vor Saisonende vor 350 Zuschauern nicht verloren haben. In dem Spiel haben wir unsere beste Saisonleistung gezeigt", legt Binder seine Sicht der Dinge dar. Satte 25 Zähler aus neun Partien fuhren Mauerer, Schneider, Zellmer und Co. nach dem Winterbreak ein. Binder sieht im Fleiß und der Disziplin der Truppe einen elementaren Baustein des Erfolgs: "Unsere Trainingsbeteiligung war eigentlich vom ersten Tag der Sommervorbereitung an überragend, wir haben zum Teil 22 bis 26 Spieler im Training, und das über die komplette Saison hinweg. Da macht die Arbeit mehr Spaß. Noch dazu hatten wir einen gesunden Konkurrenzkampf und zum Glück sehr wenige Verletzungen. Im Trainingslager waren wir im tschechischen Cheb mit knapp 30 Mann, wo die komplette erste Mannschaft dabei war. Hier haben wir uns auf und neben dem Platz nochmal auf die harte Rückrunde eingeschworen. Hier haben wir den Grundstein dafür gelegt, um enger zusammenzuwachsen."

Abteilungsleiter Sven Binder: »Nach dem dritten Platz in der vorangegangenen Saison sind unsere Spieler noch hungriger und ehrgeiziger geworden.«

Schon in der vergangenen Spielzeit mischte der SVM an der Tabellenspitze mit, für den großen Wurf reichte es allerdings nicht, die Jungs vom Donaustrand mussten dem überragenden SV Perkam und pikanterweise dem SV Neukirchen den Vortritt lassen. Abteilungsleiter Binder sieht darin einen wichtigen Aha-Effekt: "Nach dem dritten Platz in der vorangegangenen Saison sind unsere Spieler noch hungriger und ehrgeiziger geworden, da nur wenige in ihrer Seniorenlaufbahn eine Meisterschaft holen konnten. Jeder wusste: Wenn wir Meister werden und in die Kreisliga zurückkehren wollen, müssen wir eine Schippe drauflegen." Dabei mussten die Motzinger in fast allen Spielen an ihre Grenzen gehen, um erfolgreich zu sein. Spielend leicht wie in der Saison 2016/17, als der SV Perkam die Kreisklasse Straubing nach Belieben dominierte und unglaubliche 106 Tore produzierte, war es für den SVM beileibe nicht. "Wir hatten viele enge Spiele, haben selten einen Gegner richtig deklassiert und mussten oft einen Rückstand drehen, auch in den Schlussminuten. Sowas gibt dir zusätzliche Motivation. Wir sind aber auch in der glücklichen Lage, dass der Kader auch qualitativ breit aufgestellt ist. Da war es beispielsweise nochmal möglich, nach einer Stunde neue Kräfte einzuwechseln, die dir auf Anhieb weiterhelfen", betont Binder. Der Abteilungsleiter drückt übrigens in der Relegation dem Rivalen aus Neukirchen fair die Daumen: "Ich hoffe, dass der SVN heuer endlich über die Relegation aufsteigt. Sie haben sich die Kreisliga absolut verdient. Wieder zwei so spannende Duelle wie in dieser Saison, nur dann eine Spielklasse höher, wären ein Schmankerl." Freilich verfolgen die Beteiligten mit Interesse die spannende Relegationsphase, aber die Blicke in Motzing richten sich selbstredend schon auf die kommende Spielzeit, wie Binder abschließend wissen lässt: "Unser Ziel ist eindeutig der Klassenerhalt. Wir wollen uns wieder in der Kreisliga etablieren und zu einer festen Größe im Fußballkreis Straubing werden. Spannend wird auch die neue Kreiseinteilung mit Spielorten Richtung Bayerischer Wald. Auch unsere A-Jugend, die mit dem SC Rain zusammen eine Spielgemeinschaft bildet, wurde am vergangenen Samstag Meister, sie steigt wohl in die Bezirksoberliga auf. Da rücken in den kommenden Jahren einige vielversprechenden Talente in den Seniorenbereich nach. Diesen jungen Burschen wollen wir eine fußballerische und gesellschaftliche Heimat und Bühne bieten. Alles andere ist für uns auch langfristig überhaupt kein Thema." Jetzt stehen aber wohl erst noch ein paar Feierlichkeiten auf dem Programm. Meister wird man schließlich nicht jedes Jahr.





Die Fieberkurve des SV Motzing:

Aufrufe: 016.5.2018, 14:37 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor