2024-05-14T11:23:26.213Z

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Im 1817-Aufstiegsteam spielten (hinten von links) David Watters, Tom Giese, Ben Müllen, Oliver Mühlbach, Tobias Roth, Theo Neumaier, (Mitte von links) Trainer Frank Schäfer, Trainer Johannes Besier, Jakob Pfeffer, Roman Maier, Kalon Prator, Moritz Hänel und die Trainer Thorsten Krüger, Julian Günther, Sven Giese sowie (vorne von links) Alessio Granvillano, Ayman Ifli, Finn Haindl, Lukas Muth, Pino Dapote und  Georgi Bischinashvilli. Es fehlen: Elie Poli, Nils Geyer und Finn Schubert. 	Foto: 1817
Im 1817-Aufstiegsteam spielten (hinten von links) David Watters, Tom Giese, Ben Müllen, Oliver Mühlbach, Tobias Roth, Theo Neumaier, (Mitte von links) Trainer Frank Schäfer, Trainer Johannes Besier, Jakob Pfeffer, Roman Maier, Kalon Prator, Moritz Hänel und die Trainer Thorsten Krüger, Julian Günther, Sven Giese sowie (vorne von links) Alessio Granvillano, Ayman Ifli, Finn Haindl, Lukas Muth, Pino Dapote und Georgi Bischinashvilli. Es fehlen: Elie Poli, Nils Geyer und Finn Schubert. Foto: 1817
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Fehlende Aufstiegschance trübt den Aufstiegsjubel

Nachwuchsfußballer des TV 1817 Mainz feiern den größten Erfolg der jüngeren Vereinsgeschichte, ärgern sich aber über eine Entscheidung des Verbands

Mainz. Wer bis vor Kurzem über den TV 1817 Mainz als einen der führenden Vereine im Jugendfußball der Stadt sprach, der bewegte sich weit in die Vergangenheit. Damals, Ende der 1980er, agierte der Verein in der Nachwuchsarbeit auf Augenhöhe mit dem FSV Mainz 05. Oder sogar noch ein Stück darüber. Doch es folgten dürre Jahrzehnte. Jetzt haben sich die 1817er im „großen Jugendfußball“ zurückgemeldet: Die B-Junioren sind in die Regionalliga Südwest aufgestiegen. Und doch steht bei dieser Erfolgsmannschaft eine Zäsur an.

„Einige der Jungs spielen seit den Bambinos bei 1817. Der harte Kern ist seit drei, vier Jahren zusammen. Es sind tolle Jungs, hoch motiviert, und sie verbringen auch ihre Freizeit gemeinsam, was im Fußball nicht mehr selbstverständlich ist“, sagt Trainer Sven Giese. In der nächsten Saison werden jedoch nur noch etwa zehn Spieler dieser Mannschaft für den Traditionsverein kicken. Die 1817er werden Opfer ihres Erfolgs – und der Regularien im Jugendfußball. Denn seinen Erfolg auskosten darf das Team nicht. Für die B-Junioren-Regionalliga sind die Spieler der Aufstiegsmannschaft nächste Saison zu alt. Bei den A-Junioren spielen die Mainzer nur in der Kreisliga. Und deshalb zieht es viele Talente weg.

Dabei würden die 1817er gerne in der A-Junioren-Landesliga antreten. Dort bleibt einer der 14 vorgesehenen Plätze frei, weil nur 13 landesligaberechtigte Mannschaften gemeldet haben. 1817 hat als Kreisliga-Dritter knapp den Aufstieg verpasst – obwohl die starken B-Junioren nach der Winterpause auch dort aufgelaufen sind, um den Sprung nach oben zu schaffen. Nun versteht Giese nicht, warum der Verband diesen Platz freilässt, obwohl es Interessenten gibt. „Eine solche Entscheidung hätte ja auch keine Nachteile für andere Vereine“, sagt der 1817-Coach. Dabei betont er, dass der Verband seinem Klub den Platz nicht schenken solle. „Der Verband sollte eine Qualifikationsrunde spielen lassen“, sagt er. Das gleiche gelte auch für die B-Junioren, bei denen ebenfalls ein Platz freibleibt, obwohl unter anderem die TSG Hechtsheim Interesse zeige.

Marie-Luise Schelhas vom Jugendausschuss des Südwestdeutschen Fußball-Verbandes verweist darauf, dass die Regelung seit einem Jahr bekannt ist. „Dies wird immer zu Beginn der Saison geklärt. Diesmal war festgelegt, dass nur die ersten beiden der Kreisligen aufsteigen dürfen. Und beide haben dieses Recht wahrgenommen“, sagt Schelhas. Also ist klar: „Einen weiteren Aufsteiger gibt es nicht.“

Vergleich mit einem überbuchten Flugzeug

Gerade vor der aktuellen Diskussion, wie der Fußball für A-Junioren attraktiver wird, kann Giese dies nicht nachvollziehen: „Wenn ein Flugzeug in der Eco-Klasse überbucht, aber noch ein Platz in der ersten Klasse frei ist, weil ein Passagier krank geworden ist, dann würde man doch auch diesen Platz besetzen“, sagt Giese. Doch offenbar müssen sich die 1817er mit der Kreisliga abfinden. Viele Spieler des Aufstiegsteams verlassen den Verein deshalb. „Das ist schade. Aber wir haben ihnen auch immer wieder gesagt, wie gut sie sind, und da ist es für sie der logische Schritt, wenn sie weiterhin höherklassig spielen“, sagt er.

Nach drei Aufstiegen in Folge bricht die Mannschaft also auseinander. Als größten Erfolg des Teams sieht Giese es an, dass es Schwung in die 1817-Jugend-Abteilung gebracht hat. „Dieser Jahrgang ist die Speerspitze. Dahinter hat sich der Nachwuchs gut entwickelt“, sagt Giese. Immer mehr Zuschauer kamen zu den Spielen. Die Alten Herren waren Dauergäste, was daran lag, dass neben Giese auch Frank Schäfer und Thorsten Krüger im Trainerteam waren. Alle drei sind nicht nur aktive AH-Kicker, sondern waren selbst Jugendspieler der 17er.

Das Trainerteam komplettieren Julian Günther und Johannes Besier, die die verbleibenden Kicker weiterhin betreuen, während sich Krüger, Schäfer und Giese etwas zurückziehen. Guten Gewissens, denn Giese sieht die Grundlage für eine erfolgreiche Jugendarbeit beim Verein gelegt. Zum einen, weil mit Bert Balte ein Trainer die erste Mannschaft übernimmt, der für eine gute Verzahnung zu den Junioren steht. Zum anderen, weil viele Talente bei den Mainzern nachrücken.



Aufrufe: 010.7.2019, 09:45 Uhr
Bardo RudolfAutor