2024-04-30T13:48:59.170Z

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Warum sollen sie  nicht jubeln? Ein bisschen träumen ist erlaubt beim FC Neustadt, der am Dienstagabend den amtierenden Verbandspokalsieger FC Rielasingen-Arlen erwartet. | Foto: Benedikt Hecht
Warum sollen sie nicht jubeln? Ein bisschen träumen ist erlaubt beim FC Neustadt, der am Dienstagabend den amtierenden Verbandspokalsieger FC Rielasingen-Arlen erwartet. | Foto: Benedikt Hecht

FC Neustadt: Warum nicht vom Pokalsieg träumen?

FC Neustadt erwartet Dortmund-Herausforderer Rielasingen-Arlen und ist bereit für einen Überraschungscoup

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Warum sollten sie nicht vom Pokalsieg im Frühjahr 2018 träumen. Warum sollten sie es nicht dem heutigen Gegner gleichtun, der vor einer Woche vor 22 000 Zuschauern im Freiburger Schwarzwaldstadion ein Fußballfest gegen den aktuellen Bundesliga-Tabellenführer Borussia Dortmund feierte? Warum sollten die Fußballer des FC Neustadt Dienstagabend im Jahnstadion im Duell der Verbandsligisten nicht den FC Rielasingen-Arlen besiegen? Fragen, die auch FCN-Trainer Benjamin Gallmann umtreiben, der sich selbstbewusst gibt.
Bevor am Dienstagabend die Warum-Frage im Pokal entschieden wird, gilt es allerdings zu klären, warum sein musste, was am dritten Verbandsligaspieltag nicht sein sollte, nicht sein durfte. Warum, Herr Gallmann, hat der FCN auf dem Platz des nicht eben übermächtigen SV Stadelhofen mit 0:2 verloren, der zuvor zweimal deutlich unterlegen war und acht Treffer kassiert hatte? Gallmann seufzt: „Wir haben die Startphase verschlafen.“ In den ersten zwanzig Minuten ging bei den Neustädtern nichts zusammen, „wir hatten keinen Zugriff aufs Spiel“.

„Wir müssen sehr nah am Optimum spielen.“ FCN-Trainer Benjamin Gallmann

Resultat der Orientierungslosigkeit war das 1:0 durch Menninger und, nach einem Aussetzer der FCN-Hintermannschaft, kurz vor der Pause das 2:0 für Stadelhofen.

Die Neustädter Drangphase kam Mitte der zweiten Halbzeit zu spät. Immerhin: Tobias Gutscher, der nach dem Seitenwechsel für Maier ins Spiel kam und sich, obwohl leicht blessiert, als die erhoffte Verstärkung im Neustädter Sturm erwies, hatte die Chance zum 1:2 – traf mit einem energischen Kopfball aber die Latte statt ins Netz. „Wenn der drin gewesen wäre, dann hätten wir...“ sagt Gallmann, bricht den Satz ab, holt Luft und zieht sein Fazit: „Diese Niederlage ist einfach extrem ärgerlich, wir geraten jetzt unnötig in eine Drucksituation.“

Dass seine Elf am Dienstagabend im Pokalspiel vor heimischem Publikum so kurz nach dem vermeidbaren Ausrutscher in Stadelhofen erneut gefordert ist, freut Gallmann. „Ich bin extrem froh, dass wir den Patzer sofort korrigieren können.“ Korrigieren? Sofort? Das klingt nach großer Zuversicht. Warum? „Gegenfrage“, sagt Gallmann, „warum auch nicht“. Mit ebenfalls nur einem Punkt aus bislang drei Verbandsligaspielen stehen die Rielasinger, die bei der 0:4-Niederlage gegen Dortmund eine famose Werbung für den südbadischen Amateurfußball geboten hatten, nur dank des besseren Torverhältnisses einen Rang vor dem aktuellen Tabellenvorletzten FC Neustadt. In der vergangenen Saison hatte der FCN vier Punkte gegen die Rielasinger erzielt, einem 2:0-Heimerfolg in der Hinrunde folgte im Frühjahr ein glückliches 1:1 beim FCR.

Zahlen, die mutig stimmen sollten. Und auch ein bisschen misstrauisch. Warum die Rielasinger den Saisonstart so gründlich vermasselt haben, ist FCN-Trainer Gallmann ein Rätsel. Personell sei das Team des 1. FCR schließlich bestens aufgestellt, „die haben eine breite Qualität und zählen für mich zu den besten drei der Verbandsliga“, so Gallmann. Dennoch sei seine Mannschaft bereit für eine Überraschung, so der FCN-Trainer, „aber um Rielasingen zu schlagen, müssen wir sehr nahe am Optimum spielen“. Und die Rielasinger sollten, warum auch immer, nicht ihren besten Abend erwischen. Entscheidend so Gallmann, sei der Wille, den Eindruck aus dem Stadelhofen-Spiel zu korrigieren. Seine Mannschaft sei bereit zur Wiedergutmachung, trotz geschwächter Besetzung. Co-Trainer Florian Heitzmann fehlt heute ebenso wie Arne Mundinger. Warum es was werden könnte mit einem kleinen Pokalwunder? „Wir werden eine Elf auf dem Platz haben, die das Zeug hat, in die dritte Runde einzuziehen“, verspricht Gallmann.
Aufrufe: 021.8.2017, 21:00 Uhr
Johannes Bachmann (BZ)Autor