2024-05-02T16:12:49.858Z

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Der Todtnauer Julian Dietsche (rechts) gewinnt das Kopfballduell gegen den Hauinger Kapitän Joshua Vogt, doch am Ende feiert Hauingen ein 1:0. | Foto: Gerd Gründl
Der Todtnauer Julian Dietsche (rechts) gewinnt das Kopfballduell gegen den Hauinger Kapitän Joshua Vogt, doch am Ende feiert Hauingen ein 1:0. | Foto: Gerd Gründl

FC Hauingen hält dank spätem Siegtreffer den Anschluss ans Mittelfeld

SV Eichsel verpasst Überraschung gegen Spitzenreiter +++ SV 08 Laufenburg II erobert Rang zwei zurück

Kreisligist FC Hauingen hat einen wichtigen Sieg gelandet. Bei Staffel-Konkurrent TuS Lörrach-Stetten derweil muss der Trainer nach dem jüngsten Triumph tief in die Tasche greifen, während der SV Obersäckingen derzeit "die Seuche am Fuß" hat.

In der Kreisliga A, Staffel West, zog der FC Hauingen am Gegner SV Todtnau vorbei – dank eines Handelfmeters in der 88. Minute. Maximilian Meier verwertete den Strafstoß und verhalf der Elf von Trainer Mick Fahr zu einem etwas glücklichen Sieg. "Es war extrem wichtig, mal wieder einen Dreier zu holen", sagte Fahr. "So konnten wir den Anschluss ans Mittelfeld bewahren. Wenn wir das Spiel nicht gewonnen hätten, wäre eine größere Lücke entstanden."

Fotos: FC Hauingen bezwingt den SV Todtnau

Die Partie selbst war nach Fahrs Ansicht "ein klassisches 0:0-Spiel". Beide Mannschaften hatten nur wenige Chancen und rieben sich ansonsten in Zweikämpfen zwischen den beiden Sechzehnmeterräumen auf. Die stärkste Aktion hatte der junge Torhüter David Vogt, als er einem Gästestürmer, der ihn bereits umspielt hatte, nachlief und ihm noch den Ball vom Fuß stibitzte. Angesichts der Personalnot war Fahr hochzufrieden: "Wir hatten vier Spieler aus der zweiten Mannschaft dabei, da wir vom Pokalspiel gegen Binzen noch den einen oder anderen Verletzten im Kader hatten."

Die angesprochene Bezirkspokal-Partie war am Mittwoch beim Stand von 1:2 in der 84. Minute abgebrochen worden. Ein – mutmaßlich alkoholisierter – Zuschauer hatte zwei Hauinger Spieler tätlich angegriffen. Sowohl der Schiedsrichter als auch die beiden Vereine haben ihre Stellungnahmen abgegeben und erwarten nun das Urteil des Sportgerichts.

SV Eichsel verpasst Überraschung gegen den Spitzenreiter

Giorgio Beltrani, der Trainer des SV Eichsel, ist zwiegespalten, wie er das Ergebnis beim Tabellenführer FSV Rheinfelden II bewerten soll. "Ich freue mich natürlich über den Punkt, aber wenn man in der 90. Minute das 2:1 erzielt, möchte man gerne drei Punkte mitnehmen", erklärte er. "Nach dem Tor gab es noch zwei, drei Minuten, und Rheinfelden hat nach einem Freistoß von Anton Weis noch ausgeglichen." Er räumt ein, dass der Spitzenreiter mehr Ballbesitz und Spielanteile hatte. "Wir mussten über den Kampf ins Spiel kommen" – und viel Defensivarbeit verrichten. Patrick Baumgartner hatte die Gäste zweimal in Führung geköpft, jeweils nach einem Eckstoß (60., 90.). Beim 2:1 spielte der SV in Unterzahl, nachdem Alexander Gött die Gelb-Rote Karte gesehen hatte (83.). "Am Ende bin ich sehr zufrieden", resümierte Beltrani – zumal seine Mannschaft somit seit fünf Spieltagen ungeschlagen ist.

Die TuS-Spieler bitten Stettens Coach Faik Zikolli zur Kasse

Tief in die Tasche greifen musste Faik Zikolli, der Trainer des TuS Lörrach-Stetten, nach dem 7:1-Auswärtssieg beim FV Degerfelden. Gleich vier Kästen Bier waren für seine Mannschaft fällig. Denn der Coach hatte sich selbst in der 75. Minute eingewechselt, nachdem Fabian Löffler signalisiert hatte, dass es bei ihm nicht weitergehe. Zikolli: "Der erste Kasten war für meine Einwechslung fällig. Dann überreichte mir unser Spielführer Matthias Bader die Kapitänsbinde, das war der zweite Kasten. Den dritten gab es dann für meinen Assist zum 6:1, und schließlich den vierten für meinen Treffer zum 7:1. Die Mannschaft hat auch alles versucht, um mir zu dem Tor zu verhelfen." Der gemeinsame Jubel über den Treffer verdeutlichte ihm, "dass die Harmonie zwischen Trainerteam und Mannschaft stimmt", viel wichtiger sei aber der Erfolg und die Entwicklung der Mannschaft.

Der schwer zu bespielende Platz in Degerfelden und die eigene Personalnot hatten den Kantersieg nicht unbedingt erwarten lassen. "Es haben zwei Spieler aus der zweiten Mannschaft von Anfang an gespielt, und auf der Bank saßen unser Sportvorstand Sascha Müller, unser zweiter Torwart Julian Häusel und meine Wenigkeit", berichtete Zikolli. In der 66. Minute sah der rechte Außenverteidiger Leon Jansen die Gelb-Rote Karte, und Häusel wurde an dieser Position eingewechselt. Zu diesem Zeitpunkt lag der TuS zwar bereits mit 4:0 in Führung, ließ aber auch in der Folge nicht locker. "Ein wichtiger Schritt für die Mannschaft", befand Zikolli. "Nicht jedes Team wird in Degerfelden sieben Tore schießen."

SV 08 Laufenburg II erobert Platz zwei zurück

In der Kreisliga A, Staffel Ost, ist der SV 08 Laufenburg II durch den 3:0-Heimerfolg gegen Horheim-Schwerzen auf den zweiten Platz zurückgekehrt. Die Landesliga-Reserve zog nach Punkten mit dem spielfreien SV Waldhaus gleich und hat bei identischer Tordifferenz einen Treffer mehr auf dem Konto. Für Alaa Eldin Atalla, den Trainer der Laufenburger, ging der Sieg voll in Ordnung: "Die Spielanteile lagen von der ersten Minute an klar bei uns." Er räumte allerdings ein: "In der ersten Halbzeit haben wir das Spiel gemacht, aber die Chancen hatte Horheim-Schwerzen." Das 1:0 durch Gabriel Dittmar kurz vor der Pause hätte für Ruhe gesorgt, so Atalla, "und die zweite Halbzeit verlief eindeutig".

Hätte Gästetorwart Kevin Kniza keinen "Sahnetag" erwischt, wäre der Sieg noch höher ausgefallen, war Atalla überzeugt: "Das einzige, was man bemängeln könnte, war die Chancenverwertung." Er freute sich, dass sein Team bereits zum vierten Mal zu Null spielte. Was nicht selbstverständlich war: Da die etatmäßigen Verteidiger Steffen Späthe und Simon Tamburello angeschlagen auf der Bank saßen, traten Simon Hilpert und Nils Weisser auf ungewohnten Positionen in der Defensive an und spielten, "als hätten sie nie etwas anderes gemacht" (Atalla).

Taktische Umstellungen bringen FC Bad Säckingen in die Spur

Der FC Bad Säckingen blieb in Schlagdistanz zum zweiten Platz. Der 3:1-Auswärtssieg beim SV Rheintal war jedoch ein schweres Stück Arbeit, wie Trainer Clemens Bauer bestätigte: "Wir haben in der ersten Halbzeit schwer ins Spiel gefunden und mussten ein paar brenzlige Szenen überstehen. Unser Torwart Moritz Pfeifer hat das 0:0 festgehalten." Torlos ging es in die Pause, und Bauer sah sich gezwungen, zur zweiten Halbzeit in Domenico Bucalo und Daniele Billeci frische Kräfte aufs Feld zu schicken und taktische Umstellungen vorzunehmen.

"Danach war es ein anderes Spiel", so Bauer. Nico Erhardt, dem der Trainer einen überzeugenden Auftritt auf der Sechser-Position bescheinigte ("Er hat in den letzten paar Wochen eine sehr gute Entwicklung gezeigt und hat sich die Reife erarbeitet, die Mannschaft trotz seiner erst 25 Jahre zu führen"), erzielte kurz nach Wiederanpfiff die Führung. Rheintal egalisierte zwar noch, musste aber nach einem Fehler von Keeper Patrick Altenburger (Bauer: "Der Torwart hat einen Kullerball durch die Füße rollen lassen") den erneuten Rückstand hinnehmen. "Rheintal hat danach geöffnet, aber wir haben nichts mehr zugelassen und hatten selbst die Räume zum Kontern", sagte Bauer. "Wir haben es ein paarmal versäumt, den Deckel draufzusetzen." Erst in der Schlussminute sorgte Tolga Polat für den 3:1-Endstand.

Obersäckingens Trainer Carlo Carmiello: "Wir haben derzeit die Seuche am Fuß."

Der SV Obersäckingen verpasste die Gelegenheit, durch einen Sieg an Gegner Lauchringen vorbeizuziehen. Stattdessen verharrt der SVO nach dem 0:2 auf einem Abstiegsplatz. "Den Ausschlag gab, dass wir unsere wenigen Chancen nicht genutzt haben", fand Trainer Carlo Carmiello. "Wir haben derzeit die Seuche am Fuß: In der zweiten Halbzeit etwa treffen wir den Innenpfosten, und der Ball springt ins Feld zurück statt ins Tor. Wir schaffen es nicht, die Pille ins Eckige zu befördern." Dass es für die kommende Partie bereits Spielerabsagen hagelt, macht die Aufgabe nicht einfacher. "So können wir uns nicht einspielen", so Carmiello. Er bleibt aber optimistisch: "Wenn die Sperre gegen Lamin Kanteh in drei Wochen abläuft, sieht es schon anders aus. Wir müssen aber aufpassen, den Abstand zum Mittelfeld nicht noch größer werden zu lassen."

Aufrufe: 011.10.2021, 21:45 Uhr
Jürg SchmidtAutor