FC Emmering: Hausgemachte Trainerkrise

Nachdem Martin Buch als Trainer der Kreisliga-Elf nach einem misslungenen Saisonstart sein Amt abgegeben und das mit fehlendem Vertrauen der Mannschaft begründet hatte, gab nun auch völlig überraschend der für die in der A-Klasse kriselnde Reserve zuständige Markus Wex auf. Sein Grund: Er fühlte sich vom Präsidium bei den Gesprächen zur Nachfolge von Buch übergangen. Denn statt Wex wurden Manuel Sichinger und Torwarttrainer Heinz Ullmann mit der Interims-Verantwortung für die erste Mannschaft betraut.

Die Verantwortlichen des Vereins wollten nichts überstürzen, zumal Präsident Thomas Biersack zum Zeitpunkt von Buchs Rücktritt aus beruflichen Gründen im Ausland weilte. Doch die Nachfolgersuche löste im Verein Unruhe aus, die nun mit Wex’ Rücktritt gipfelte.

Seit 2006 ist Wex Trainer und Spieler beim FCE. Er hat in diesen elf Jahren so manches Angebot von anderen Vereinen ausgeschlagen. Der einstige Bezirks- und Landesliga-Spieler hatte geglaubt, dass er beim FCE einen höheren Stellenwert genießt und in die Überlegungen der Trainernachfolge einbezogen werde. Doch weil nicht einmal gefragt wurde, zog er enttäuscht die Reißleine. „Ich habe nichts gegen Sichinger. Aber naheliegend wäre doch gewesen, wenn mich der Verein auch gefragt hätte, ob ich die Mannschaft übernehmen möchte.“

Aufgrund seiner fußballerischen Reputation hätten die Funktionäre eigentlich auch nicht an ihm vorbeischauen dürfen. Doch weder Biersack noch Vizepräsident Robert Bauer haben mit ihm diesbezüglich auch nur ein Wort gewechselt. „Das empfinde ich schon als äußerst merkwürdig“, so Wex. Zumal er dem Präsidenten sogar noch Trainerkontakte zugeschanzt habe. „Ich bleibe mit Biersack natürlich weiter befreundet, aber ich muss konsequent sein“, begründet Wex seinen Rücktritt. Co-Trainer Stefan Hebding soll nun den Job in der Reserve übernehmen.

Biersack räumte gegenüber dem Tagblatt ein, dass „wir Wex gleich hätten klar machen müssen, dass sich das Präsidium für eine andere Lösung entschieden hat“. Die Funktionäre wollten sich bei der Cheftrainersuche Zeit lassen. „Wobei durchaus auch Wex zu den Kandidaten zählte. Jetzt nach seinem Rücktritt natürlich nicht mehr.“ Der Präsident habe das Gefühl, dass die Mannschaft wieder gefestigt sei und die Interimslösung mit Sichinger funktioniere. „Wenn wir natürlich die Spiele alle verloren hätten, hätten wir schneller reagieren müssen.“

Text: Dieter Metzler