Altenstadt wandelt bei den Trainerpositionen auf Islands Spuren

Zwei Trainer pro Team sind selbst in den Amateurklassen nichts Außergewöhnliches mehr. Die Rollen sind dabei meistens klar verteilt. Einer ist der Chef. Der andere der Co. Der TSV Altenstadt versucht’s jetzt mit einer etwas anderen Variante. Der Kreisligist setzt auf zwei Chefs. Für eine Mannschaft. Robert Kanzler, der den TSV die vergangenen eineinhalb Jahre als Spielertrainer betreute, bekommt mit Christopher Schmitt (28) einen Partner zur Seite gestellt. Beide sollen als gleichberechtigte Spielertrainer fungieren. „Wir teilen uns die Aufgaben, die anfallen“, sagt Schmitt.

Job-Sharing an der Seitenlinie also. Wie genau das aussehen soll, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Schmitt: „Wir haben ja gerade erst angefangen. Mal schauen, wie sich alles entwickelt.“ Dass es funktionieren kann, haben die Isländer gezeigt. 2016 reiste die Nationalmannschaft aus dem hohen Norden mit dem gleichberechtigtem Trainer-Duo Lars Lagerbäck und Heimir Hallgrimsson zur EM nach Frankreich, schaffte es sensationell bis ins Viertelfinale.

Neuzugang kommt aus Raisting

Mit der Verpflichtung Schmitts, der beim TSV auf seinen Bruder Simon trifft, gewinnen die Altenstadter aber nicht nur weitere Kompetenz an der Seitenlinie. Fast noch wichtiger: Sie gewinnen viel Qualität auf dem Spielfeld. Schmitt lief in den vergangenen sechs Spielzeiten für den SV Raisting in der Landes- und Bayernliga auf. Beim SVR war er zuletzt sogar Kapitän.

Sein Abgang vor ein paar Tagen verlief nicht ganz ohne Nebengeräusche. Raistings Fußballchef Herbert Weichart machte seiner Enttäuschung Luft, sagte, Schmitt habe eigentlich für eine weitere Saison zugesagt gehabt.

Schmitt will das gar nicht dementieren. Aber auch nicht groß kommentieren, sagt nur: „Ich hatte eine schöne Zeit beim SVR. Aber die Chance, bei meinem Heimatverein als Coach einzusteigen, wollte ich nicht verpassen.“

Ein weiterer Neuer beim TSV hat bisher eher im Eishockey von sich reden gemacht. Jonas Lautenbacher, der zuletzt für den EC Peiting stürmte, im Frühjahr aber freiwillig aufhörte, wechselt von den Schlittschuhen zu den Stollenschuhen. „Jonas hat früher bei uns in der Jugend gespielt, bevor er sich ganz aufs Eishockey konzentrierte, und jetzt will er es nochmal im Fußball versuchen“, berichtet TSV-Fußballchef Michael Stübiger. Ob es für Lautenbacher dann auch zu einem Platz in der ersten Garnitur reicht, wird die sechswöchige Vorbereitung zeigen.

Weitere Neuzugänge gibt es ansonsten nicht, weil auch aus dem Nachwuchs nichts nachkommt. „Da haben wir einen Jahrgang mit wenigen Spielern, deshalb mussten wir im Winter bereits die A-Jugend abmelden“, bedauert Stübiger.

In der Vorbereitung hat der TSV acht Testspiele eingeplant. Beim ersten erwarten die Altenstadter an diesem Sonntag (16 Uhr) den Bezirksligisten FC Penzing. Zum Saisonstart am Sonntag 12. August (15 Uhr) wartet auf die Altenstadter dann gleich ein Derby zu Hause gegen den TSV Bernbeuren.

Roland Halmel und Thomas Fritzmeier

Die weiteren Testspiele

Mittwoch, 11. Juli, 19 Uhr

TSV Burggen - Altenstadt

Mittwoch, 18. Juli, 19 Uhr

SV Fuchstal - TSV Altenstadt

Sonntag, 22. Juli, 16 Uhr

TSV Altenstadt - ESV Penzberg

Mittwoch, 25. Juli, 19 Uhr

SV Stötten - TSV Altenstadt

Samstag, 28. Juli, 17 Uhr

TSV Altenstadt - PSV Nürnberg

Sonntag, 29. Juli, 18 Uhr

ASV Eglfing - TSV Altenstadt

Sonntag, 5. August, 16 Uhr

TSV Altenstadt-SV Untermenzing