2024-05-02T16:12:49.858Z

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„Ich bin sicher, dass wir die Klasse halten, das Potenzial in der Mannschaft stimmt einfach“, sagt Alessandro Luzzi, der vom VfB Forstinning kommt.
„Ich bin sicher, dass wir die Klasse halten, das Potenzial in der Mannschaft stimmt einfach“, sagt Alessandro Luzzi, der vom VfB Forstinning kommt. – Foto: Christian Riedel

FC Aschheim ändert Plan - drei Neue für den Abstiegskampf

Alessandro Luzzi, Stephan Gnadl und Albert Hofberger kommen zum FCA

Eigentlich hatte Thomas Seethaler Winter-Zugänge in dieser wirren Corona-Saison ausgeschlossen, jetzt hat der Trainer des Fußball-Bezirksligisten FC Aschheim dann doch drei neue Spieler im Aufgebot. Die Integration des Trios in die Mannschaft war wegen des Lockdowns bis dato allerdings schwierig bis unmöglich.

Aschheim In Zeiten der Corona-Pandemie stirbt auch bei den Fußballern des FC Aschheim die Hoffnung zuletzt: Noch bevor Bundeskanzlerin Angela Merkel die Beschlüsse zu etwaigen Lockerungen bekannt gab, hatte Trainer Thomas Seethaler einen telefonischen Rundruf bei seinen Spielern gestartet.

„Mir war schon klar, dass der Lockdown Ende Februar nicht vorbei ist, aber die Zahlen werden langsam besser. Daher müssen wir gewappnet sein, wenn der Ball wieder rollt“, sagt der 50-Jährige mit Blick auf einen möglichen Re-Start in der Bezirksliga Ost. Auch wenn der geplante Wiederbeginn am 3. April mit dem Nachholspiel beim VfL Waldkraiburg in Seethalers Augen ein ambitioniertes Ziel ist, weiß der Coach: „Wir müssen was tun!“

Vor allem deshalb, weil die Aschheimer bei nur noch sieben ausstehenden Partien als Tabellen-Zwölfter akut abstiegsgefährdet sind, aber auch deshalb, weil Seethaler seine Pappenheimer kennt. Nach Ende des ersten Lockdowns machte er in puncto Fitness unter seinen Spielern „eine große Kluft“ aus, man habe „viel Arbeit“ gehabt, um alle soweit hinzukriegen: „Aber wir hatten auch sechs Wochen Zeit für die Vorbereitung – die haben wir diesmal sicher nicht.“

Ein akribisch ausgetüfteltes Individualprogramm gibt es auch diesmal nicht, Aschheims Trainer baut in Sachen Fitness voll auf die Eigeninitiative seiner Schützlinge. Wenn dann irgendwann wieder der normale Trainingsbetrieb losgeht, sind drei neue Spieler dabei: Alessandro Luzzi, Stephan Gnadl und Albert Hofberger. Im Dezember habe er mindestens fünf Interessenten abgesagt, berichtet Seethaler. „Denen habe ich gesagt, sie können gerne kommen, wenn es wieder losgeht und dann schauen wir mal wegen einer Verpflichtung im Sommer. Das große Interesse hat mich schon gewundert, ich muss sagen, das hat einen gewissen Charme. Schließlich stecken wir mitten im Abstiegskampf.“

Das weiß auch Alessandro Luzzi, der von Ligarivale und Titelkandidat VfB Forstinning kommt. „Ich bin sicher, dass wir die Klasse halten, das Potenzial in der Mannschaft stimmt einfach“, sagt der 27-Jährige, der schon länger in regelmäßigem Kontakt zu Steffen Tripke stand.

Aschheims Teammanager und der Mittelfeldspieler kennen sich aus gemeinsamen Zeiten beim SV Dornach. Luzzi: „Er hat schon einmal angefragt, aber ich habe mir das damals nicht vorstellen können.“ Jetzt sei der richtige Zeitpunkt, in Forstinning sei es nicht mehr so ganz nach seinen Vorstellungen gelaufen. In 13 von 22 Punktspielen des Tabellenzweiten war Luzzi dabei, viermal spielte er über die volle Distanz und erzielte ein Tor.

In Aschheim trifft er auf frühere Mitstreiter: Malcom Olwa-Luta kennt Luzzi – er ist Geschäftsführer und Verkaufsberater eines Autohauses – noch aus gemeinsamen Schulzeiten in Taufkirchen, Andreas Petermeier aus der Zeit in der Jugend der SpVgg Unterhaching, und mit Dennis Merdzanic spielte er schon in Dornach zusammen. Seethaler ist sicher: „Alessandro wird uns weiterhelfen.“ Die beiden anderen Transfers tütete dann in erster Linie Steffen Tripke ein, doch Seethaler konnte sich bereits ein Bild von der Qualität der Neuzugänge machen.

Innenverteidiger Stephan Gnadl kommt von der SpVgg Höhenkirchen, aktuell Tabellenvierter der Kreisklasse 6. Als der heute 26-Jährige sein Studium (International Management) aufnahm, hatte er eigentlich mit dem Fußballspielen aufhören wollen, spielte dann aber noch vier Jahre lang für den SV Waldperlach, ehe er nach Höhenkirchen wechselte. Zum FCA kam Gnadl über Tim Irlbacher, den er während seines Jobs als Werkstudent als Arbeitskollegen kennenlernte: „Tim hat mich auf den FC Aschheim aufmerksam gemacht und nicht lockergelassen.“ Im Nachwuchsleistungszentrum Burghausen ausgebildet kann der gebürtige Traunsteiner auf insgesamt fünf Drittliga-Einsätze bei Wacker Burghausen (2012/2013) und bei der SpVgg Unterhaching (2014/2015) zurückblicken.

Albert Hofberger schließlich kommt vom TSV Feldkirchen, derzeit Schlusslicht der A-Klasse 6. Der 19-Jährige spielte zuletzt vorwiegend in der Innenverteidigung, empfahl sich im Winter vergangenen Jahres über ein Probetraining „und wollte unbedingt zu uns“, wie Trainer Seethaler erklärt. Hofberger studiert in München Maschinenbau und wohnt in Feldkirchen: „Ich will mich sportlich weiterentwickeln und nehme es, wie es kommt. Ich denke schon, dass ich in Aschheim eine Zukunft habe.“

Aufrufe: 015.2.2021, 06:23 Uhr
Münchner Merkur (Nord) / Guido VerstegenAutor