2024-06-04T08:56:08.599Z

Vereinsnachrichten
– Foto: Benjamin Büschenfeld

Fall Dessie: Das sagt der VfL Mennighüffen dazu

Stellungnahme: Im folgenden Text äußert sich der Vorstand des VfL Mennighüffen zum Fall Dessie.

Der VfL Viktoria Mennighüffen ist seit Jahrzehnten für sein Engagement im Jugendbereich bekannt, was gleichbedeutend ist mit der Integration von Jugendlichen mit unterschiedlichstem Migrationshintergrund. Und dies setzt sich in unseren Seniorenmannschaften fort. Wir sind stolz darauf, dass uns die Einbindung von Menschen aller möglichen Kulturen und Herkunftsländer bisher ganz gut gelungen ist.

Der VfL Viktoria Mennighüffen steht für Weltoffenheit und Toleranz. Rassismus ist das schleichende Gift in unserer Gesellschaft und eine Gefahr für unsere Demokratie. Es ist ein nicht ertragbarer Zustand, dass in unserer Gesellschaft/unserem Sport Menschen aufgrund ihrer Herkunft, Orientierung oder Religion angefeindet oder verfolgt werden. Wir nehmen diesen Vorgang daher maximal ernst und werden alles unternehmen, damit der Sachverhalt geklärt und der oder die „Täter“ identifiziert und zur Verantwortung gezogen werden. Der Betreuer unserer 1. Mannschaft, der zu der betreffenden Zeit Linienrichter an der Tribünenseite war, hat bestätigt, dass es in seinem Rücken aus dem Zuschauerbereich eine rassistische Äußerung gegen einen Spieler von TuRa Löhne gegeben hat (allerdings verbal, keine „Affenlaute“). Er hat sich daraufhin umgedreht und (sinngemäß) in diese Richtung gerufen „man solle so einen Mist lassen“.


In dieser Zuschauer-Gruppe waren auch Mitglieder/Zuschauer, die dem VfL Mennighüffen zugeordnet werden können. Allerdings nicht nur, dort hielten sich ebenso „neutrale“ Besucher und Mitglieder der vorherigen TuRa II-Gastmannschaft auf. Wir haben nun seit Montag alle Personen angesprochen, die wir dieser Gruppe zuordnen können. Dazu haben wir unter anderem alle Spieler unserer 2. Mannschaft befragt. Wir haben hier noch einmal klar gestellt, dass wir eine absolute Null- Toleranzlinie fahren und das wir verpflichtet sind, diesen Vorgang aufzuklären, soweit uns das möglich ist.


Wir haben die möglichen Konsequenzen für jeden einzelnen aufgezeigt (die erheblich sind) und den möglichen Schaden, den der Verein erleiden könnte. Bisher gab es (leider) noch keinen Hinweis auf einen möglichen Verantwortlichen aus welcher Zuschauergruppe aus immer. Wir werden in der Suche nicht nachlassen und am kommenden Sonntag (TuRa II – VfL II) weitere Gespräche bei TuRa führen. Wir bedauern sehr, dass Immanuel Dessie Opfer einer solcher Attacke geworden ist und würden gern auch direkt mit ihm sprechen, um weitere Hintergründe zu erfahren, darum hatten wir TuRa bereits zweimal gebeten.

Noch einmal: ein solcher Vorgang ist unerträglich und in keiner Form zu dulden. Wir als Sportler brauchen den Austausch, die Gemeinschaft und den sportlichen Wettbewerb aller, egal woher die Menschen kommen und wie ihre privaten Lebensentwürfe aussehen. Es darf keinen Platz für Rassismus geben.

Aufrufe: 02.10.2021, 14:30 Uhr
VfL Mennighüffen VorstandAutor