2024-04-29T14:34:45.518Z

Halle

Fair, stimmungsvoll und ohne Krawalle

Positive Bilanz der Titelkämpfe in der Halle

Die 30. Stadtmeisterschaft in der Halle war, auch wenn das Niveau nicht immer hoch war, ein imposantes Ereignis.

Eine Stunde nach der letzten Schlusssirene der 30. Hallen-Stadtmeisterschaft schlenderte Stadtsportbund-Präsident Bert Gerkens am Samstag zufrieden durch das Foyer der Jahnhalle. "Es war eine Endrunde nach meinem Geschmack. Zum einen war das fußballerisch sehr ansehnlich, zum anderen blieb es auf dem Feld wie auch zwischen den Zuschauern auf den Rängen sportlich mehr als fair", sagte er. "Das war für mich ein schönes Zeichen, dass es im Fußball auch ohne Krawall und Gewalt geht."

In der Tat zog sich die sportliche Fairness wie ein roter Faden durch das Turnier, was sicherlich ein weiterer Grund für ein positives Fazit ist. Fünf Rote Karten gab es im gesamten Turnier, drei davon für Handspiele auf der Torlinie. Auch die Zahl der Zeitstrafen hielt sich erfreulich in Grenzen. Das war natürlich auch ein Erfolg der insgesamt souveränen Schiedsrichter, die durch klare Ansprachen oft dafür sorgten, dass die Grenzen deutlich abgesteckt waren. Wurde es wie im Halbfinale zwischen dem FC und dem Rheydter SV dann doch mal ein wenig hektisch, so trug auch ein besonnener Trainer wie Rheydts Dieter Rütten dazu bei, dass sich die Wogen schnell wieder glätteten.

Fußballerisch war das Level der Endrunde indes nicht der Regelfall, sondern diesmal eher die Ausnahme. Oft war die Rangfolge innerhalb der Gruppen sehr deutlich, Überraschungen blieben fast komplett aus. Immerhin zeigten aber Mannschaften wie Welate Roj oder auch der FC Maroc, dass dies im nächsten Jahr schon anders sein kann. Beide Fanlager erzeugten zudem fantastische Stimmung in der Halle, die ansonsten nur der Polizei SV noch toppen konnte, der zweimal mit mehr als 100 Fans in der Halle war.

Sportlich wurde hier, und da das ohne Zweifel vorhandene "Aussterben" der klassischen Hallen-Zauberer beklagt, doch die Endrunde lieferte auch da eine entscheidende Erkenntnis. Zwar kam bei Stadtmeister 1. FC mit Damian Schriefers ein Techniker für die Endrunde hinzu, doch das war nicht der alleinige Schlüssel zum Erfolg. Dieser lag viel mehr darin, dass der FC am Finaltag über den ausgeglichensten Kader verfügte, die zweite "Vier" gegenüber der ersten kaum abfiel. Das war etwa bei den Lürripern anders, wo die Topformation mit Thorsten Lippold und Sascha Chamekh deutlich überragte. Am Ende war also auch bei der 30. Stadtmeisterschaft in der Halle die Mannschaft der Star.

Als Veranstaltung bleibt die Stadtmeisterschaft das Maß der Dinge in Amateurfußball der Stadt. Das zeigt auch die Tatsache, dass es immer ein Hauen und Stechen um die Endspielkarten geben wird, solange keine größere Spielstätte als die Jahnhalle zur Verfügung steht. Da spielt auch kaum eine Rolle, für welchen Modus des Kartenverkaufs sich der Stadtsportbund entscheidet. Das Volumen von 600 Tickets könnte sicherlich viermal verkauft werden, wenn Endrunde ist bei der Stadtmeisterschaft. Es ist schließlich nach Borussias Heimspielen Gladbachs größtes und imposantestes Fußballereignis.

Aufrufe: 08.1.2013, 00:02 Uhr
Sascha KöppenAutor