2024-04-25T14:35:39.956Z

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Fabian Kaiser | Foto: Sandra Köhli
Fabian Kaiser | Foto: Sandra Köhli

Fabian Kaiser: "Ein Tag zum Vergessen"

BZ-Interview zum Spieltag mit Fabian Kaiser, Trainer des SV Kippenheim, nach einer weiteren Niederlage

Der SV Kippenheim taumelt dem Saisonende entgegen. Nach dem Verlust der Tabellenspitze findet die Mannschaft nicht mehr in die Spur zurück. Ein weiterer Beweis dafür war am Sonntag die 0:5-Niederlage beim FSV Altdorf II. Die Zeichen stehen nun wieder auf Relegation für den SV Kippenheim, der in den Aufstiegsspielen in der Vergangenheit immer wieder scheiterte. Daniel Weber unterhielt sich mit einem Trainer Fabian Kaiser über die schwierige Situation.
BZ: Was war los?
Kaiser: Das war das Schlechteste, was ich in meinen drei Jahren als Kippenheimer Trainer gesehen habe. Das muss ich so sagen. Altdorf war viel aggressiver als wir, und wir haben zu viele Fehler gemacht. Wir waren einfach überhaupt nicht im Spiel. Nach ein paar Minuten fährt Altdorf einen Konter, der zum Elfmeter und zum 1:0 führt. Das zweite Tor fällt nach einem Eckball und vor der Pause kassieren wir noch einen Konter und es steht 3:0.

BZ:
Sie klingen niedergeschlagen und sprechen mit leiser Stimme. Das dürfte in der Halbzeit anders gewesen sein.
Kaiser: In der Kabine ging es laut zu, ja. Ich habe in der Pause drei Mal ausgewechselt. In die zweite Halbzeit sind wir gut reingekommen, auch weil die Altdorfer abwartend gespielt haben. Wir hatten einen Lattenkopfball und kurz danach kassieren wir den nächsten Konter. Kurz vor Schluss machen die Altdorfer dann auch noch das fünfte Tor. Es ist ein Tag zum Vergessen.

BZ:
Von den vergangenen fünf Spielen haben Sie nur eines gewonnen. Inklusives des heutigen Spiels haben Sie drei Partien verloren und dabei elf Gegentreffer bekommen. Diese Negativserie kostete die Tabellenspitze
Kaiser: bis vor vier Wochen hatten wir auch noch die beste Abwehr der Liga. Das lag daran, dass jeder nach hinten gearbeitet hat. Mit der Niederlage in Steinach kam ein Bruch rein. Man hat gemerkt, dass die Sache als Tabellenführer auf die leichte Schulter genommen wurde. Wir haben fahrlässig gespielt und dann sind wir in ein Loch gefallen, aus dem wir bisher nicht rausgekommen sind. Auch beim 4:0-Sieg letzte Woche gegen den Tabellenletzten Dinglingen haben wir uns nicht befreit. Das war ein Sieg völlig ohne Emotionen. Und jetzt diese Niederlage heute.

BZ:
Die Tabellenspitze ist vier Spiele vor Saisonende nun sieben Punkte entfernt. Sie spielen aber noch beim Tabellenführer FV Langenwinkel. Wie blicken Sie auf das Restprogramm?
Kaiser: Die Meisterschaft für Langenwinkel ist damit entschieden, da braucht man nicht drum herum zu reden. Wir befinden uns jetzt in einer Art Niemandsland. Der Vorsprung auf Platz drei ist mit zwölf Punkten so groß, dass wir uns jetzt schon auf die Relegation einstellen können. Die ist aber erst in fünf Wochen. Die Aufgabe ist jetzt, die Spannung hochzuhalten.

BZ:
Der SV Kippenheim ist in der Relegation in den vergangenen Jahren regelmäßig am Aufstieg gescheitert. So auch im vergangenen Jahr. Was macht Sie optimistisch?
Kaiser: Wenn mir vor der Saison jemand gesagt hätte, dass wir in der Relegation wieder um den Aufstieg spielen können, hätte ich das unterschrieben. Jetzt ist das aber mental eine schwierige Situation. Dennoch: Wir sind nicht enttäuscht, dass wir nicht Meister werden. Es wäre einfach ein Traum für mich, mich mit dem Aufstieg in den Relegationsspielen aus Kippenheim zu verabschieden, bevor ich nächste Saison Co-Trainer des SC Lahr sein werde. Es verlassen ja auch Stammkräfte ihren Heimatverein, Ümit Sen zum Beispiel. Alle wollen den Aufstieg schaffen.
Aufrufe: 07.5.2017, 23:00 Uhr
Daniel Weber (BZ)Autor