2024-06-14T06:55:53.576Z

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Cengiz Ötkün bereut den Wechsel in die Türkei nicht. Foto: Meyer.
Cengiz Ötkün bereut den Wechsel in die Türkei nicht. Foto: Meyer.

Ex-Spieler Ötkün: "Das finde ich bei Türkgücü charakterlos"

Starke Rückrunde in der dritten türkischen Liga

Von Türkgücü-Ataspor zu Inegölspor, von der Landesliga in die dritte Liga in der Türkei. Cengiz Ötkün hat den Schritt gewagt und spricht mit Fussball-Vorort über seine starke Rückrunde, Gründe für den Wechsel und Hilfe bei der Eingewöhnung.

In der Saison 2015/16 (33 Einsätze, zehn Tore) und 2016/17 (30 Spiele und elf Treffer) war Cengiz Ötkün unumstrittener Stammspieler beim SV Türkgücü-Ataspor. Auch in der Hinserie der abgelaufenen Spielzeit überzeugte der Stürmer mit neun Buden in 15 Spielen. Trotzdem folgte der Wechsel in der Winterpause zu Inegölspor. Dritte Liga in der Türkei statt Landesliga. Dort hatte er von Anfang an Unterstützung von bekannten Gesichtern des bayerischen Amateurfußballs. Kaan Aygün (vorher FC Ismaning) und Burhan Bahadir (vorher Tus Holzkirchen) laufen ebenfalls in der Provinz Bursa auf.

Servus Cengiz, du hast in der Rückrunde in 16 Spielen acht Tore erzielt. War der Wechsel also die perfekte Entscheidung?

Es ist immer noch eine komplett neue Erfahrung für mich. Dadurch war der Wechsel schon zu Beginn reizvoll und interessant. Ich habe meine Entscheidung zu keiner Sekunde bereut. Mit meiner persönlichen Saison bin ich sehr zufrieden. Der Anfang war nicht leicht und ich musste mich erst an die Liga gewöhnen, ich habe dann aber immer besser reingefunden.

Ihr habt die Saison auf dem siebten Tabellenrang abgeschlossen. Seid ihr damit zufrieden?

Grundsätzlich können wir mit der Saison gut leben. Es wäre aber noch mehr drinnen gewesen. Bei den wichtigen Spielen haben wir Punkte liegen gelassen und somit die Play-Off-Plätze verpasst. Die Moral war aber immer top, wir haben alles rausgehauen, um eine gute Platzierung zu erreichen.

"Habe bei Türkgücü ähnliche Erfahrungen gemacht"

Du hast den Schritt von der Landesliga in den Profi-Fußball gewagt. Wie schwer war die Umstellung?


Die Umstellung war natürlich enorm. Ein Wechsel von der Landesliga in die dritte Liga in der Türkei, das ist auch mental erstmal schwierig. Man stellt sich viele Fragen: Bin ich im Kader? Werde ich eingesetzt? Aber ich habe immer an mich geglaubt und dann zum Glück eine überzeugende Rückrunde gespielt.

Mit Bahadir und Aygün sind zwei weitere Spieler aus Deutschland zum Verein gekommen. Ein wichtiger Faktor bei der Eingewöhnung?

Wir kommen alle drei aus München und können deutsch miteinander sprechen. Das hilft natürlich sehr, wenn man zwei Jungs an der Seite hat, die denselben Schritt gegangen sind und die eigene Situation verstehen können.

Zuletzt wurde von Ex-Spielern des SV Türkgücü-Ataspor immer wieder Kritik an Teammanger Kadir Alkan laut. Wie waren deine persönlichen Erfahrungen?

Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht. Zwei Jahre lang war ich immer Stammspieler bei Türkgücü-Ataspor, meine Leistung hat immer gestimmt. Zu Beginn der Saison musste Kadir sich dann aber einmischen, wer spielt und wer nicht. Dadurch habe ich dann auch keine Einsätze mehr bekommen. Ich frage mich, wieso sie überhaupt einen Trainer holen, wenn er so wenig entscheiden kann. Kadir kann die Leistungen der Spieler einfach nicht richtig einschätzen. Serkan (Türkcan, Anm. d. Redaktion) hat Top-Leistungen gezeigt, trotzdem wollte Kadir ihn nicht im Verein. Marcel Ebeling hat gezeigt, was er kann. Und, wenn man ehrlich ist, muss Türkgücü sich bei ihm auch für den Aufstieg bedanken. Christos haben sie auch nie wirklich eine richtige Chance gegeben. Es kamen dann Ausreden, dass er auf Rasen nicht gut spielt. Das finde ich lächerlich. Sowas sagt man nicht zu einem Spieler, das finde ich charakterlos. Bei Kadir fehlt mir die Haltung.

Für die kommende Spielzeit wünscht sich Cengiz Ötkün, dass er "verletzungsfrei" bleibt. Mit 26 Jahren nochmal einen Schritt nach vorne zu machen, kann sich der Stürmer vorstellen: "Ich muss einfach weiter Gas geben, gut trainieren und an mich glauben. Dann klappt alles."



Aufrufe: 027.6.2018, 14:42 Uhr
Nico-Marius SchmitzAutor