2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Zaubert künftig anderswo: Nach drei Jahren bricht Emanuel Taffertshofer (hier im Auswärtsspiel beim späteren Aufsteiger SpVgg Greuther Fürth im vergangenen April) seine Zelte in Sandhausen ab. Der Vertrag des 26-Jährigen aus Abertshausen wurde nicht verlängert.
Zaubert künftig anderswo: Nach drei Jahren bricht Emanuel Taffertshofer (hier im Auswärtsspiel beim späteren Aufsteiger SpVgg Greuther Fürth im vergangenen April) seine Zelte in Sandhausen ab. Der Vertrag des 26-Jährigen aus Abertshausen wurde nicht verlängert. – Foto: imago images

Ex-Löwe Taffertshofer peilt Vertrag in der Zweiten oder Dritten Liga an

Ehemaliger Sandhausen-Profi im Interview

Der beim TSV 1860 ausgebildete Emanuel Taffertshofer ist auf der Suche nach einem neuen Klub. Der Mittelfeldspieler spricht im Interview über seine Zukunft.

Sandhausen/Abertshausen – Mit Drama kennt er sich aus: Zum dritten Mal erlebte Emanuel Taffertshofer, der Zweitliga-Fußballer aus Abertshausen, ein Abstiegsfinale hautnah mit. Mit dem SV Sandhausen schafft er zum zweiten Mal den Klassenerhalt. Sein Vertrag wird trotzdem nicht verlängert. Im Interview mit Andreas Mayr spricht der 26-Jährige über seine Leistung, Bier in Bochum und warum er unbedingt in Liga zwei bleiben möchte.

Herr Taffertshofer, Sie kommen aus dem Urlaub – hoffentlich ohne Fußball?

Ja, das war hauptsächlich ein fußballfreier Urlaub. Wir waren mit dem Auto in Kroatien. Die erste Woche hab’ ich mir komplett frei genommen, in erster Linie zum Erholen. Danach habe ich ein bisserl was für mich selbst gemacht, Läufe und Krafttraining.

Beschreiben Sie doch einmal den Moment am letzten Spieltag, als ihr Team wusste: Wir haben’s gepackt.

Die zwei, drei Wochen davor waren eine intensive und spannende Zeit. Als wir’s geschafft haben, war die Erleichterung groß. Bochum, unser Gegner, ist ja gleichzeitig aufgestiegen.

„Ja, wir haben mit den Bochumern im Stadion ein paar Bierchen getrunken. Die haben sich sauber gefeiert. „

Emanuel Taffertshofer über das Saisonfinale mit dem SV Sandhausen beim VfL Bochum.

Und hat ein bisschen was vom Aufstiegsbier abgegeben?

Ja, wir haben mit den Bochumern im Stadion ein paar Bierchen getrunken. Die haben sich sauber gefeiert. Auf der Heimreise im Bus haben wir auch noch ein bisserl gefeiert, dass wir’s gepackt haben. In Sandhausen gab’s einen kleinen Fan-Empfang – das war auch ganz cool.

Ihr Bruder Uli erlebte dagegen die andere Seite – und stieg letztlich in der Relegation ab. Hatten Sie mit ihm gesprochen?

Wir hatten Kontakt, ja, schon nach den Spielen davor. Wir haben uns gegenseitig das Beste gewünscht. Jeder hat sich gefreut, wenn der andere gewonnen hat. Am Ende war uns beiden klar, dass einer von uns beiden in die Relegation muss. Das war ein komisches Gefühl.

Für Sie endete mit dem 34. Spieltag auch die Zeit in Sandhausen. Mit 14 Spielern verlängerte der Klub den Vertrag nicht, darunter sind auch Sie. Waren Sie überrascht, frustriert, enttäuscht?

Erwartet hab ich’s nicht unbedingt. Aber es war klar, dass Sandhausen nach der Saison etwas verändern möchte. Mit dieser Mannschaft wäre mehr drin gewesen.

„Das ist eine Bomben-Liga mit Bremen, Hamburg, Schalke, absolute Highlights. Es wäre schon geil, da dabei sein zu können.“

Emanuel Taffertshofer über die kommende Saison in der 2. Bundesliga

Wie beurteilen Sie ihr Jahr, immerhin standen Sie 16 Mal in der Startelf?

Insgesamt war’s keine leichte Situation. Wir hatten drei Trainer. Bei drei Wechseln in einer Saison ist es nicht so leicht, da muss sich jeder neu finden und einspielen. Ich persönlich habe mich hinten raus sehr gut gefühlt und hab’ Gas gegeben. Wir wollten den Klassenerhalt und sind als Mannschaft enger zusammen gerückt. Das war ausschlaggebend. Im Vergleich zum letzten Jahr fand ich meine Spiele, meine Leistung besser. Ich hab’ ein paar Spiele mehr gemacht. Ich denke, dass das ein Schritt nach vorne war.

Ihre Höhepunkte beim SVS?

Es gab viele schöne Momente. Wir hatten coole Siege, wie gegen Hamburg letzte Saison. Das war ein Highlight, dort 5:1 zu gewinnen. Ansonsten natürlich die Enden solcher Saisons, da wird schon gefeiert.

Und nun, wo geht’s hin – bleiben Sie in Liga zwei?

Mit einem Wechsel habe ich mich schon länger beschäftigt. Man macht sich ja Gedanken. Es gibt Gespräche, aber ich kann noch nicht pauschal sagen, ob es die Zweite oder Dritte Liga wird. Mein Ziel und mein Wunsch ist auf jeden Fall die Zweite Bundesliga*. Das ist eine Bomben-Liga mit Bremen*, Hamburg, Schalke*, absolute Highlights. Es wäre schon geil, da dabei sein zu können. *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

Aufrufe: 024.6.2021, 09:25 Uhr
Andreas MayrAutor