2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Im 44. Spiel für Fortuna Glienicke in der Landesklasse Nord könnte Philipp Kadow (rechts) Staffelsieger werden. <em> ©Stefan Zwahr</em>
Im 44. Spiel für Fortuna Glienicke in der Landesklasse Nord könnte Philipp Kadow (rechts) Staffelsieger werden. <em> ©Stefan Zwahr</em>

"Es war schnell zu merken, dass mit Fortuna was möglich ist "

Philipp Kadow zählt seit fünf Jahren zum Stammpersonal in Glienicke. Er erlebte mehrere Aufstiege, einen Pokalsieg und die Hallenmeisterschaft. Dabei war das Ziel anfangs nur, besser als der SV zu sein. Am Wochenende kann die Erfolgsgeschichte weiter geschrieben werden

Philipp Kadow spielt seit 2014 für Fortuna Glienicke, ist damit neben Pascal Müller der Dienstälteste im Team. Als er sich mit damals 20 Jahren dem BSC anschloss, spielte dieser (drei Jahre nach der Vereinsgründung) in der 1. Kreisklasse. Am Sonnabend kann nun der Aufstieg in die Landesliga perfekt gemacht werden.

Können Sie sich noch daran erinnern, welche Ziele formuliert wurden, als Sie vor fünf Jahren zum ersten Mal mit den Glienicker Verantwortlichen gesprochen haben?

Philipp Kadow: Die Zielsetzung war, irgendwann besser zu sein als der SV Glienicke. Das war die Grundidee. Damit hat der Verein aber nicht großartig geworben. Das war ein internes Ziel. Das haben wir dann auch relativ schnell erreicht. Im ersten Jahr haben wir noch das Derby gegen die Zweite gespielt, dann sind wir in die Kreisliga aufgestiegen, wo wir leider in der Ost-Staffel waren, und haben gegen den SV Glienicke I gespielt. Durch den Durchmarsch waren wir vorbei.

Was hatte Sie damals als Berliner überhaupt nach Glienicke verschlagen?

Kadow: Ich habe damals eine Ausbildung gemacht und hatte nicht so viel Zeit. In Glienicke kannte ich außerdem ein paar Leute.

Ab wann war Ihnen klar, dass Sie in einem Verein gelandet sind, der nur eine Richtung kennt?

Es war schnell zu merken, dass mit der Fortuna einiges möglich ist. Die Spieler, die ich kannte, konnten was am Ball. Dann kam über Freunde Pascal Müller. In den Anfangsjahren haben vereinzelt gute Spieler gereicht, um schnell nach oben zu kommen.

Sie haben mit dem BSC in fünf Jahren drei Aufstiege gefeiert, haben den Kreispokalsieg und die Hallenmeisterschaft gewonnen. Welches war für Sie der größte Erfolg?

Das war die Kreismeisterschaft 2017. In der Kreisoberliga haben wir uns ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Bötzow geliefert. Wir waren schon vier Punkte zurück, haben es am Ende gedreht und das Double geholt. Aber auch die Spiele im Landespokal waren Highlights und nicht so schlecht. Das kann man mal so machen.

Am Sonnabend kann ein weiterer Aufstieg folgen – nachdem Glienicke im Herbst neun Punkte Rückstand hatte. Wie war damals die Stimmung im Team?

Da ging es uns nicht ganz so gut. Wir konnten die Leistung nicht abrufen, die im Kader war. Woran das lag, kann ich nicht genau sagen. Damals haben wir nicht damit gerechnet, dass noch alles drin ist. Unser Trainer Sascha Flemming hat aber immer gesagt, dass noch etwas geht. Er hat uns zwar nie die Pistole auf die Brust gesetzt, war aber immer positiv. Ich kenne ihn, seit ich zwölf bin. Er ist ein guter Trainer.

Im Winter kamen mit Lenny Canalis Wandel und Ümit Ejder zwei Neuzugänge aus der Brandenburgliga sowie Gino Wrembel. Wäre es zu einfach, sie für die starke Runde mit bislang zwölf Siegen und einem Remis verantwortlich zu machen?

Diese Spieler tragen einen großen Teil dazu bei. Sie spielen klasse und heben uns auf ein anderes Level. Diese drei Leute zeigen jedes Mal, was sie drauf haben. Sie entscheiden Spiele.

In Wriezen kann die Meisterschaft perfekt gemacht werden. Ist nach dem überraschenden Remis so etwas wie Nervosität zu spüren?

In Schönow haben wir uns noch nie mit Ruhm bekleckert. Da war es immer schwierig. So ein bisschen Druck ist schon da, weil wir die Gejagten sind und mittlerweile den Aufstieg als Ziel ausgegeben haben. Wenn wir unsere Leistung abrufen, gehe ich davon aus, dass wir es schaffen.

Der steile Aufstieg des BSC Fortuna Glienicke

Fortuna Glienicke wurde im September 2011 gegründet.

Seine zweite Spielzeit im Spielbetrieb (2013/2014) schloss der Brandenburger Sport-Club auf dem dritten Platz der 2. Kreisklasse Süd ab und qualifizierte sich für die 1. Kreisklasse.

In den Folgejahren gelangen drei Aufstiege am Stück – jeweils als Staffelsieger. So fand sich der Verein 2017 (ein Jahr nach dem Triumph bei der Futsal-Kreismeisterschaft unter dem Hallendach) als Kreismeister in der Landesklasse wieder. In der Staffel Nord wurde die Fortuna auf Anhieb Vizemeister.

Auch im Cup-Wettbewerb sorgten die Glienicker für Furore, zogen in drei Spielzeiten in Folge in das Endspiel um den Kreispokal ein. 2016 ging das Finale in Kremmen gegen den TuS 1896 Sachsenhausen II verloren. Ein Jahr später triumphierte der BSC in Sachsenhausen über den FC Kremmen. 2018 setzte es in Bernau eine Niederlage gegen Grün-Weiß Ahrensfelde.

Im Landespokal hatte der Verein Losglück. Mit Optik Rathenow (0:7), dem SV Babelsberg 03 (0:6) und Energie Cottbus stellten sich immer Topteams an der Bieselheide vor.

Aufrufe: 014.6.2019, 10:10 Uhr
MOZ.de / Stefan ZwahrAutor