2024-06-14T14:12:32.331Z

Allgemeines

"Erste Monate meiner Amtszeit sicherlich anders vorgestellt"

Norbert Jurczyk richtet sich an Fans und Mitglieder des SV Glehn.

Norbert Jurczyk ist seit einigen Monaten der Vorsitzende des SV Glehn - und es ist sicherlich eine ganz spannende, so nicht geplante Zeit. In einem Grußwort richtet er sich an die Mitglieder und Freunde des SV Glehn. Der Wortlaut:

Die ersten Monate meiner Amtszeit als 1. Vorsitzender des SV Glehn hatte ich mir sicherlich anders vorgestellt. Die Corona-Krise hat vollständig das Kommando über unser Leben übernommen und an- stelle am Wochenende über die Spiele und Ergebnisse unserer Teams zu berichten, bestimmen Hash- tags wie #stayathome oder #flattenthecurve unser Dasein.

In einer Zeit, wo die Menschen um ihr Leben, ihre Gesundheit oder ihren Arbeitsplatz bangen müs- sen, kann der Sport nur eine Nebenrolle einnehmen. Punkt. Aber es darf erlaubt sein, sich Gedanken zu machen, wie es nach dieser Krise, die unser Land seit dem II. Weltkrieg nicht mehr erlebt hat, wei- tergehen kann. Primär hoffen wir, dass nach dem Ende der Osterferien bzw. ab Mai die Kontaktbe- schränkungen gelockert werden können und in irgendeiner Form wieder Gelegenheit besteht, unser schönes Hobby auszuüben. Ziemlich klar dürfte sein, dass der für den 1. Mai geplante „Tag des Mädchenfußballs“ in Glehn nicht an diesem Datum stattfinden wird. Ob wir dann Ende Mai/Anfang Juni unser geliebtes Pfingstturnier ausrichten dürfen, steht noch in den Sternen. Ich denke, dass wir aber bis Ende April Gewissheit haben werden, wie es zumindest tendenziell weitergeht.

Ich bin immer wieder positiv überrascht, wie schnell sich die Menschen auf neue Situationen einstel- len können und das Beste aus einer misslichen Lage machen: Kann ich nicht gemeinsam mit meiner Mannschaft auf dem Platz trainieren, dann machen wir das halt virtuell zusammen. In den sozialen Medien, die nun aktuell endlich dafür genutzt werden, die Menschen näher zusammenzubringen, kursieren darüber viele kreative Ansätze. Ich habe den Eindruck, dass die Krise uns enger zusammenrücken lässt und der Begriff #gemeinsam wieder eine größere Rolle in unserer Gesellschaft spielen wird. Die Menschen in unserem Land nehmen die aktuelle Kontaktsperre als unvermeidlichen Um- stand hin, um #gemeinsam Leben zu schützen. Mein Empfinden ist, dass alle aktuell etwas gelassener und respektvoller miteinander umgehen. So hoffe ich, dass dies auch nach Ende der Pandemie der Fall sein wird.

Glehn und Umgebung hat sich seit vielen Jahren vor allem dadurch ausgezeichnet, dass hier Men- schen wohnen, denen das Schicksal von anderen Personen nicht egal ist und die sich um ihren Nächs- ten kümmern. Auch in der Corona-Zeit ist die Welle der Hilfsbereitschaft groß. Es hat nicht lange ge- dauert, bis sich hier entsprechende ehrenamtliche Engagierte gefunden haben. Sei es gut organsiert in der Herzbluthilfe (www.herzbluthilfe.de) von Christiane Tita und Marvin Spyrka oder in der vom SV Glehn mit initiierten Nachbarschaftshilfe www.glehn-haelt-zusammen.de, aber auch in den vielen

Helfern, die aktuell mit anpacken, wo Hilfe benötigt wird. Darunter fällt auch, dass wir mit unseren Einkäufen unsere vielen kleinen Glehner Geschäfte, die sich in einer schwierigen Lage befinden, un- terstützen. Auch unsere Unternehmer haben flexibel auf die Situation reagiert und teilweise sehr kreative Lösungen gefunden.

Mir blutet richtig das Herz, wenn ich aktuell auf unsere schöne aber leere Anlage gehe. Der einzige, der sich derzeit freut, ist der Rasen auf unserem Hauptfeld, der nun eine etwas längere Regenerati- onszeit nach der Winterzeit erhält. Uwe Kallen und unsere beiden FSJler Birte Broszeit und Jan Saul sind trotzdem kräftig in Sachen Grünpflege unterwegs und haben nun auch Gelegenheit, Arbeiten auszuführen, für die im normalen Betrieb wenig oder gar keine Zeit bleibt. Wenn wir endlich wieder trainieren und spielen können, wird die Anlage im Glanz erstrahlen ...

Ein paar positive Nachrichten in personeller Hinsicht haben wir aber auch zu vermelden: In Kristina Biermann, die den neuen Fachbereich Veranstaltungen leiten wird, und Dirk Lindenbeck, der Heinz Theo Esser als Finanzchef beerbt, haben wir zwei neue Mitstreiter für die Vorstandsarbeit gefunden. Beide haben wir jetzt kommissarisch in die Ämter berufen, bei der nächsten Mitgliederversammlung werden sie sich dann zur Wahl stellen.

Und auch die beiden Stellen für das Freiwillige Soziale Jahr 2020/21 beim SV Glehn sind besetzt: Ab dem 1. August verstärken uns Elin Hentschel und Sandro Freund in der Jugendarbeit in Schule und Verein. Während Sandro aus Kleinenbroich kommend eine kurze Anreise nach Glehn hat, plant Elin, ihren Wohnsitz hierhin zu verlegen. Für die junge Dame suchen wir für die FSJ-Zeit von elf Monaten noch eine geeignete Unterkunft in Form eines möblierten Zimmers o.ä. Wenn Sie über ein passendes Angebot verfügen, würde ich mich über eine Nachricht freuen.

Noch weitestgehend hinter den Kulissen laufen die weiteren Modernisierungsarbeiten. Für den Um- bau des Kleinspielfeldes in einen Kleinfeld-Kunstrasen und ein Basketballfeld laufen die Vorbereitun- gen wie ein Bodengutachten oder eine Standsicherheitsüberprüfung der vorhandenen Flutlichtmas- ten. Wir hoffen, dass nach Abschluss der Planungen dann noch in diesem Jahr die Bagger anrücken können. Parallel dazu werden wir die Leuchtmittel des Flutlichts auf umweltschonende und energie- effiziente LED-Strahler umrüsten. Hier sind wir aktuell dabei, die angeforderten Angebote auszuwer- ten und den Auftrag zu vergeben. Der Umbau soll dann in den Sommermonaten über die Bühne ge- hen.

Bei dieser Gelegenheit noch ein kurzes Thema in eigener Sache: Sie haben sicherlich bemerkt, dass wir die Mitgliedsbeiträge für das erste Halbjahr 2020 noch nicht eingezogen haben, normalerweise geschieht das um den März herum. Wir werden den Einzug erst dann vollziehen, wenn klar ist, dass wieder Fußball gespielt werden kann. Dabei möchte ich aber auch um Verständnis bei Ihnen werben, dass wir auf Ihre Beiträge angewiesen sind, vor allem, weil die Fixkosten weiterlaufen, wir uns noch im Schuldendienst für unseren eigenen Kunstrasenplatz befinden und wir für die anstehenden Mo- dernisierungsaufgaben einen dicken Batzen Geld aus unserem dafür angesparten Vermögen benöti- gen. Wenn jemand aufgrund der aktuellen Situation Schwierigkeiten hat, die Beiträge zu zahlen, bit- ten wir um entsprechende Kontaktaufnahme. Ich garantiere Ihnen und Euch, dass wir eine Lösung finden werden.

Ich darf Ihnen im Namen des Vorstandes und aller ehrenamtlichen Helfer beim SV Glehn trotz aller einschränkenden Begleitumstände ein frohes Osterfest wünschen. Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien, dass Sie gesund bleiben – oder werden und wir uns bald wiedersehen. Vorzugsweise auf dem Platz ... #thefootballfamily

Aufrufe: 011.4.2020, 13:15 Uhr
André NückelAutor