2024-06-14T14:12:32.331Z

Analyse
Diese Szene führte letztlich zur hektischen Suche des TSV Friedberg nach einem Ersatztorwart: Markus Zimmermann wird von Daniel Obermeier (Nummer 2) in der Luft heftig attackiert, bedachte diesen dann mit unfreundlichen Worten und sah die Rote Karte.
Diese Szene führte letztlich zur hektischen Suche des TSV Friedberg nach einem Ersatztorwart: Markus Zimmermann wird von Daniel Obermeier (Nummer 2) in der Luft heftig attackiert, bedachte diesen dann mit unfreundlichen Worten und sah die Rote Karte. – Foto: Otmar Selder

Ersatztorwart dringend gesucht

Der TSV Friedberg kommt trotz Unterzahl zu einem wichtigen Sieg beim Mitaufsteiger Haunstetten +++ Für den TSV Neusäß sieht es nicht rosig aus

Ersatztorhüter haben’s normal nicht leicht, oder einen gemütlichen Job – je nach Sichtweise. Man ist die Nummer zwei, sitzt zu 99 Prozent auf der Bank und kann dem Treiben auf dem grünen Rasen meist in Ruhe zuschauen. Wird man aber gebraucht, weil sich die Nummer eins verletzt – oder wie im Fall des TSV Friedberg – vom Platz gestellt wird, dann muss man blitzschnell von Null auf Hundert sein. Dumm nur, wenn dann kein Ersatzkeeper zur Hand ist. Dieses Szenario erlebte der TSV Friedberg in der Bezirksliga Süd im Duell beim Mitaufsteiger TSV Haunstetten.

Friedbergs Keeper Markus Zimmermann war in der Luft rüde angegangen, schickte dem Übeltäter Daniel Obermeier ein paar unfreundliche Worte – und sah dafür Rot. Und dann begann die Suche, denn die eingeteilte Nummer zwei Josip Sagolj war nicht erschienen. Für die wenigen Minuten vor der Pause übernahm Michael Pfeifer, in seiner Jugend auch schon mal Torwart, den Part, dann sprang Abteilungsleiter Marcus Mendel, der unter den Zuschauern weilte, ein. „Wann brauchst du schon mal einen Ersatztorwart? Aber wenn du einen brauchst, ist keiner da – und ich war froh, dass der Bob eingesprungen ist“, meinte TSV-Trainer Markus Specht. Der bescheinigte seinem Team in Durchgang eins eine gute spielerische Leistung, in Unterzahl nach der Pause dann eine sehr gute kämpferische. „Das war schon manchmal brenzlig, aber wir haben letztlich nicht unverdient gewonnen“, so der neue Coach nach dem 4:1-Sieg, den er als „bitter nötig“ bezeichnete. „Die Richtung bei uns stimmt, der Trend zeigt nach oben“, erklärte Specht.

Ein kluges Pferd springt immer nur so hoch, wie es muss. Marco Löring, der Trainer des Spitzenreiters SV Cosmos Aystetten, wollte es nach dem 2:0-Derbysieg gegen den TSV Neusäß nicht aussprechen. Aber es war so: Die Cosmonauten hatten alles unter Kontrolle ohne wirklich zu brillieren. Das war gegen einen personell dezimierten Gegner auch nicht nötig, der vor allem in der Offensive überhaupt nicht stattfand und bei den beiden Aystetter Treffern auch noch tatkräftig Schützenhilfe leistete. Mit drei weiteren Verletzten sieht es nicht rosig aus für die Lohwaldkicker. Zumal die Konkurrenz im Tabellenkeller der Bezirksliga Süd gepunktet hat. „Wir glänzen nicht, aber wir gewinnen“, ist es Thomas Pflüger, dem Cosmos-Vorsitzenden, egal, wie am Ende der Saison die Punkte zustande gekommen sind. „Da frägt dann keiner mehr danach.“ Freilich wären ihm attraktive Spiele lieber. „Aber dazu braucht es Gegner, die mitspielen wollen“, so Pflüger, dem momentan etliche Anfragen ins Haus flattern: „Viele Spieler wollen zu uns. Aber unser Kader ist voll und gut. Fast alle sind fit. Wir müssen jetzt schauen, dass Ruhe auf der Ersatzbank herrscht.“ Doch Konkurrenzkampf findet Pflüger gut: „Alle müssen spielen wollen.“

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Aufrufe: 029.10.2019, 17:33 Uhr
Augsburger Allgemeine / pkl, oliAutor