2024-05-10T08:19:16.237Z

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Schluss in Erlenbach: Jürgen Baier beendet sein Trainer-Engagement beim Bayernligisten. F: Brüssel
Schluss in Erlenbach: Jürgen Baier beendet sein Trainer-Engagement beim Bayernligisten. F: Brüssel

Erlenbach: Baier quittiert Dienst - und heuert beim SVA an?

Beben beim SVE: Jürgen Baier (57) hat seine sofortige Kündigung beim Bayernligisten eingereicht +++ Viktoria-Sportvorstand Peter Löhr: »Es gibt mehrere Kandidaten, Jürgen ist einer von ihnen«

Diese Nachricht traf den SV Erlenbach ebenso unvorbereitet wie überraschend. Am Donnerstag flatterte den Verantwortlichen das Kündigungsschreiben ihres Trainers Jürgen Baier auf den Tisch. Der 57 Jahre alte Ex-Profi hat die Zusammenarbeit zum Monatsende gekündigt und gibt private Gründe an. Die Anzeichen verdichten sich aber, dass Baier den Trainerstuhl beim großen Nachbarn und Regionalliga-Aufsteiger SV Viktoria Aschaffenburg besetzen wird. Denn die Verantwortlichen dort befinden sich auf Trainersuche. Wer in Erlenbach die Baier-Nachfolge antritt ist noch offen, dafür kam die Entscheidung des Ex-Coaches viel zu überraschend.

Hartmut Heinrich, der Manager des SV Erlenbach und Freund von Jürgen Baier, ist auch einen Tag danach ziemlich betroffen: "Wir fallen jetzt nicht in ein Loch. Ich kenne die Branche auch zu gut, dass ich weiß, dass so etwas immer passieren kann. Aber die Entscheidung von Jürgen trifft uns doch ziemlich hart." Zumal Baier keine Andeutungen in diese Richtung gemacht hatte: "Wir hatten am vorigen Samstag mal telefoniert. Aber da hatte ich auch noch nicht geahnt, dass es zu so einer Entscheidung kommen würde", lässt Heinrich wissen, der den Eingang der Kündigung am Donnerstag bestätigen konnte. "Jürgen hat sehr viel für den Verein getan, dafür sind wir ihm auch dankbar", sagt Heinrich, der als damaliger Abteilungsleiter 2011 für die Verpflichtung von Jürgen Baier als Nachfolger von Armin Alexander verantwortlich gewesen ist. Damals kickte der SV Erlenbach noch in der Bezirksoberliga Unterfranken, konnte sich unter Baier aber 2012 für die neu geschaffene Landesliga Nordwest qualifizieren und stieg 2013 als Meister erstmals in der Vereinsgeschichte in die Bayernliga Nord auf. Dort wurden in den ersten beiden Jahren die Plätze neun und zehn belegt, aktuell sind die Mainfranken nach einem Kaderumbruch im Sommer samt Verjüngung mit 24 Punkten Elfter. Manager Heinrich hat festgestellt: "Die Euphorie vom Aufstieg ist längst weg." Dennoch sieht Heinrich keine Schwierigkeiten auf seine Truppe zukommen: "Wir haben ja noch drei andere Trainer im Stab, mit denen wir sehr zufrieden sind und die wir auch behalten wollen." Heinrich weiß zwar noch nicht, wer der Nachfolger von Baier wird, hat aber eine Idee: "Ich könnte mir vorstellen, dass wir einen externen Trainer für den Rest der Saison verpflichten. Dann wir man weitersehen. Das werden wir jetzt im Vorstand diskutieren."

Baier: »Ich habe meine Gründe für den Rücktritt.«

Zu dem doch sehr abrupten Abgang ließ Jürgen Baier auf Nachfrage von FuPa wissen: "Ich habe meine Gründe für den Rücktritt, aber darüber möchte ich nicht reden. Das möchte ich nicht in der Öffentlichkeit haben. Es war eine schöne Zeit in Erlenbach, aber die ist nun vorbei, Schluss, Aus und Ende." Rückblickend sagt Baier: "Es war eine überragende Zeit beim SV Erlenbach bei einem ganz tollen Verein. Ich bin auch ein wenig stolz, dass ich den Klub bis in die Bayernliga führen konnte." Baier weiß aber auch, dass zum Schluss die Luft etwas raus war: "Wir hatten ja im Sommer einen ungeplanten Umbruch, weil uns viele Spieler trotz Vertrages verlassen haben. Somit mussten wir viele junge Spieler verpflichten, die aus unteren Ligen kamen. Im Nachhinein bin ich ziemlich überrascht, dass es doch ganz gut gelaufen ist. Wir haben am Anfang sehr gut gepunktet, hinten raus ist uns der Sprit ausgegangen und da waren wir froh, dass die Winterpause kam." Baier kann seinen Ex-Klub jedem empfehlen: "In Erlenbach kann man wirklich gut arbeiten und ich hatte auch einen super Trainerstab. Aber der Verein muss sich nun neu aufstellen und das wird auch klappen, da bin ich sehr zuversichtlich."

SVA-Sportvorstand Löhr: »Wir sind ja schon etwas unter Druck.«

Nachdem Jürgen Baier nun auf dem Trainermarkt ist, liegt die Vermutung nahe, dass er der neue Chefanweiser beim Nachbarn Viktoria Aschaffenburg wird. Der Regionalliga-Aufsteiger ist fieberhaft auf der Suche nach einem neuen Coach, nachdem Ex-Profi Rudi Bommer (58) wie angekündigt sein ehrenamtliches Engagement dort mit Beginn der Winterpause beendet hat. Auf FuPa-Nachfrage bestätigt Sportvorstand Peter Löhr: "Jürgen Baier ist jetzt auf dem Markt verfügbar, was er lange nicht war. Er ist sicher eine weitere Option für uns." Doch noch ist keine Entscheidung gefallen. "Es gibt mehrere Kandidaten, die wir in der Auswahl haben. Jürgen Baier ist nun auch einer von ihnen", lässt Löhr wissen. Und auch Jürgen Baier kokettiert mit einem Wechsel zum SVA : "Ich habe jetzt natürlich Anfragen bekommen. Sollte es Viktoria Aschaffenburg werden, dann wäre das natürlich super." Eine Entscheidung über die Besetzung des Trainerstuhls beim Regionalligisten soll in Kürze gefällt werden: "Wir sind ja schon etwas unter Druck, weil die Vorbereitung am 16. Januar beginnt. Wir wollen versuchen möglichst bald den neuen Trainer zu präsentieren, damit wir hinter diese Personalie einen Haken machen können", betont Löhr.






Aufrufe: 018.12.2015, 11:15 Uhr
Dirk Meier Autor