2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Entsetzen vor und auf der Bank: Geknickt nimmt Wormatia-Trainer Hans-Jürgen Boysen das sechste Gegentor zur Kenntnis. Foto: pa/Balzarin
Entsetzen vor und auf der Bank: Geknickt nimmt Wormatia-Trainer Hans-Jürgen Boysen das sechste Gegentor zur Kenntnis. Foto: pa/Balzarin

Erklärungsnot in der Niederlage

REGIONALLIGA Fehleranalyse nach Pleite gegen Freiburg fällt schwer

WORMS. Es sind ganz sicher die schwersten Momente für einen Kapitän, wenn er sich nach einer 2:7 (0:4)-Packung auch noch den Fragen der Öffentlichkeit stellen soll. Immerhin: Raschid El-Hammouchi verweigerte nach der Pleite des VfR Wormatia Worms im Heimspiel der Fußball-Regionalliga gegen den SC Freiburg nicht den Gang vors Mikrofon. Und auch Erdal Celik als sein Stellvertreter verschwand nicht wortlos in der Kabine. Beiden gemein war aber auch: Eine Erklärung für die Vorstellung der VfR-Elf hatten sie keine. ,,Da fehlen einem die Worte", gestand etwa El-Hammouchi.

,,Wir haben uns selber geschlagen, haben sieben Tore durch eigene Fehler kassiert", beschrieb es Erdal Celik, der als Abwehrdirigent selbst mittendrin gestanden hatte - eigene Fehler inklusive. Und weil sich Schuldzuweisungen nach so einer Partie ohnehin verbieten, nahm der Innenverteidiger die gesamte Mannschaft in die Pflicht, als er mit dem 1:1 der Vorwoche beim FC Homburg verglich: ,,Da waren wir noch bissig. Wir dürfen natürlich alle nicht ein Prozent nachlassen."

Genau dies, bekannte El-Hammouchi, habe sich die Mannschaft ja auch vorgenommen. ,,Wir haben in der ersten Halbzeit dann aber alles vermissen lassen, was notwendig ist, um im Fußball erfolgreich zu sein", vermochte er sich speziell die ersten 45 Minuten nicht zu erklären, während der die Freiburger auf 4:0 davongezogen waren. Gut, ,,Freiburg zählt zu den spielstärksten Mannschaften der Liga", weiß auch der Kapitän. Eine Entschuldigung könne dies allerdings auf keinen Fall sein. Und Erdal Celik assistierte: ,,Wir sind überhaupt nicht in die Zweikämpfe reingekommen."

Sein Trainer Hans-Jürgen Boysen gab nachher einen Einblick in seine eigentlichen Vorstellungen. ,,Wir wollten Freiburg durch das Zustellen der Räume das Leben schwer machen", so der Coach, der ernüchtert festellen musste, ,,dass uns das nicht gelungen ist". Gewünscht hätte er sich zumindest eine erkennbare Portion an Kampfgeist: ,,Das gehört zum Fußball. Aber auch davon haben wir zu wenig gebracht."

Strich drunter. Natürlich verbietet es sich gerade auch für die Führungsspieler, nach einem Debakel, sei es noch so schmerzhaft, den Kopf in den Sand zu stecken. ,,Wir müssen uns aufrappeln, es geht weiter", so Celik. Nächste Woche müsse in Kassel alles anders werden.

Aufrufe: 04.3.2014, 11:30 Uhr
Carsten SchröderAutor