Erinnerungen werden wach

Die ersten Wochen der noch jungen Saison sind für Thomas Graf, Trainer des Fußball-A-Ligisten SC Elsdorf, geprägt von Erinnerungen an die Vergangenheit. So startete der Aufsteiger mit einem glatten 4:0-Sieg beim Bedburger BV in die Saison. Jener Verein, den Graf lange Jahre in der Landesliga betreut hatte. „Dieses Ergebnis war eine Genugtuung. Und es zeigt, dass man sich immer zweimal im Leben sieht, gerade im Fußball”, so der erfahrene Coach, der natürlich hofft, dass seine Spieler ihm auch das nun anstehende Duell mit einem weiteren seiner Ex-Vereine mit einem positiven Ergebnis versüßen.

Denn im Viertelfinale des Kreispokals empfangen die Elsdorfer am heutigen Dienstagabend (19.30 Uhr) den Bezirksligisten SV Blau-Weiß Kerpen. Für die Kolpingstädter trug Graf immerhin drei Jahre in der Kreisliga A die Verantwortung. „Für den SC Elsdorf ist ein Pokalviertelfinale ein besonderes Highlight. Allerdings sieht es personell leider nicht gut aus”, so Graf. So fehlen unter anderem Andre-Peter Otten (verletzt), ebenfalls ein langjähriger Kerpener, Abdurrahman Öngün (gesperrt) und Raphael Labonte (Urlaub). „Wir wollen Kerpen im Rahmen unserer Möglichkeiten trotzdem einen heißen Pokalfight liefern”, verspricht Graf.

Allerdings reisen die Blau-Weißen mit viel Selbstvertrauen an, immerhin startete der im Vorjahr lange Zeit abstiegsbedrohte Bezirksligist mit sieben Punkten aus drei Spielen in die Saison und ist dementsprechend in Pflichtspielen noch ungeschlagen.

Gleiches gilt für den A-Ligisten SV Weiden, der das wohl schwierigste Los gezogen hat. Denn mit dem Mittelrheinligisten FC Hürth gastiert der klassenhöchste Verein im Wettbewerb heute (19.30 Uhr) im Kölner Westen. Allerdings ist der Saisonstart des FC Hürth mit nur einem Punkt aus drei Spielen alles andere als geglückt.

Wir hatten uns deutlich mehr vorgenommen und ich hatte schon gehofft, dass uns der Pokalsieg in Wesseling das nötige Selbstvertrauen geben würde”, so FCH-Trainer Oliver Heitmann.

Dieser Plan ging am Wochenende in Deutz zunächst auch auf, allerdings hielt er nur gut eine Stunde. Dann verspielten die Hürther beim Aufsteiger in Deutz eine 2:0-Führung und gingen sogar noch als Verlierer vom Platz. „Wir müssen schnellstmöglich an unserer defensiven Stabilität arbeiten”, fordert Heitmann, dessen Team in Weiden dennoch als klarer Favorit ins Spiel geht. Schon im Vorjahr standen sich beide Vereine im Pokal-Achtelfinale gegenüber. Damals taten sich die Hürther zunächst zwar schwer, setzten sich letztlich aber doch mit 2:0 (0:0) durch. Die erhoffte Rotation wird es bei den Gästen diesmal allerdings nicht geben. „Die Mannschaft stellt sich quasi von alleine auf”, so Heitmann, dem zahlreiche Akteure verletzungsbedingt fehlen. So voraussichtlich auch Patrick Friesdorf, der in Deutz ausgewechselt werden musste.

Auch beim Landesligisten SC Brühl wird Trainer Tim Sahlmann im Viertelfinale beim starken Bezirksligisten FC Rheinsüd Köln (19.30 Uhr) kaum rotieren können: „Wo es möglich ist, werden wir wechseln, aber viele Möglichkeiten gibt der Kader aktuell nicht her.” Doch das Selbstvertrauen bei den Schlossstädtern ist groß, immerhin blieb der SCB zuletzt dreimal in Folge ohne Gegentor, was nach der herben 0:8-Klatsche zum Ligastart in Rheinbach so nicht unbedingt zu erwarten war. „Es war eine gute Idee der Mannschaft, gleich alle Gegentore im ersten Spiel zu kassieren”, scherzt Sahlmann, der im Kölner Süden ein enges Duell erwartet: „Der Gegner verfügt über viel Qualität, entsprechend geht es für uns wieder über die defensive Stabilität”, weiß Sahlmann.

Die Runde der letzten acht Klubs beschließen am Donnerstag (19.30 Uhr) die beiden Landesligisten Hilal Maroc Bergheim und Grün-Weiß Brauweiler.