2024-04-29T14:34:45.518Z

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Christian Krzyzanowski (li.) herzt Dominik Bobinger nach dem jüngsten 4:2-Sieg gegen Heimstetten. Am Saisonende werden sich die Wege aber schon wieder trennen.
Christian Krzyzanowski (li.) herzt Dominik Bobinger nach dem jüngsten 4:2-Sieg gegen Heimstetten. Am Saisonende werden sich die Wege aber schon wieder trennen. – Foto: Gerd Jung

Erfolg ist da, trotzdem muss er gehen: Die Causa Krzyzanowski in Rain

Ob das Ziel Klassenerhalt erreicht wird oder nicht: Der Coach und der Verein werden sich nach nicht einmal einem Jahr wieder trennen

Der TSV Rain am Lech ist einer der bisherigen Gewinner der Frühjahrsrunde in der Regionalliga Bayern. Der Klassenerhalt ist aus eigener Kraft wieder möglich. Das hatten nach dem katastrophalen Saisonstart mit nur zwei mickrigen Pünktchen aus den ersten acht Partien wahrscheinlich nicht einmal die kühnsten Optimisten bei den Schwaben zu hoffen gewagt. Zu verantworten hat den Aufschwung Trainer Christian Krzyzanowski, der im vergangenen August die Nachfolge des glücklosen Dominik Haußner antrat. Die Richtung stimmt unter dem 45-Jährigen Neuburger zweifelsohne. Dennoch wird er - für Außenstehende nur schwer nachvollziehbar - im Sommer nach nicht einmal einem Jahr im Amt wieder gehen müssen. Warum? FuPa hat sich auf Spurensuche begeben.

"Ich hätte gerne weitergemacht. Anfang des Jahres habe ich mit mit der Vereinsführung getroffen, allerdings konnten wir uns auf keine Verlängerung einigen", sagt Christian Krzyzanowski. Er bedauert das: "Es macht mich schon traurig. Erfolg ist da, und ich bin der Meinung, dass ich eine super Truppe mit einer tollen Mentalität trainieren darf. Und ich bin auch der Meinung, dass ich ein tolles Verhältnis zu den Leuten hier habe. In Rain kann richtig was entstehen, wie zum Beispiel in Eichstätt, das schon über Jahre eine gute Rolle in der Regionalliga spielt." Warum beide Parteien auf keinen gemeinsamen Nenner gekommen sind, darüber mutmaßte bereits Anfang März die Donauwörther Zeitung. Die Gründe dafür seien unterschiedliche Auffassungen in verschiedenen Bereichen wie etwa Mitspracherecht in der Kaderplanung, Verpflichtung von Neuzugängen und Weiterverpflichtung von Spielern. Krzyzanowski weist daraufhin, dass in Rain im Sommer ein größerer Umbruch bevorstünde. Einige arrivierte Kräfte werden wohl aufhören. Er hätte da schon einen Plan gehabt: "Ich hätte gerne junge Talente aus der Umgebung an die Regionalliga herangeführt." Eigentlich die Wunschvorstellung eines jeden Vereins. Warum dann also die Trennung?


Abteilungsleiter Schroder: »Wir haben uns diesen Entschluss weiß Gott nicht einfach gemacht.«

Rains erfahrener Abteilungsleiter Alexander Schroder ist keiner, der Entscheidungen übers Knie bricht. Schon gar nicht, die dem Verein in irgendeiner Art und Weise schaden könnten. Für 'seinen' TSV würde er alles tun, das stellt sich im Gespräch schnell heraus. "Ich weiß, dass ich im Moment für viele der Buhmann bin", sagt er. Viele im Umfeld des TSV können die Entscheidung nicht nachvollziehen. Schroder versucht zu erklären: "Wir haben uns diesen Entschluss weiß Gott nicht einfach gemacht. Christian ist ein guter Trainer. Aber wir haben uns für eine Veränderung entschieden. Dafür gibt es natürlich Gründe, die aber intern bleiben. Mehr möchte ich dazu nicht sagen. Bezüglich des neuen Trainers sind wir noch in der Findungsphase." So wirklich Klarheit kommt in die ganze Causa also nicht.

Die Uhr in Rain tickt jedenfalls für Christian Krzyzanowski. Und was kommt dann für den B-Lizenzinhaber? "Ich habe schon Blut geleckt in der Regionalliga, wenn ein Angebot kommt, würde ich mich mit Sicherheit damit beschäftigen. Ich bin beruflich selbstständig, betreibe eine Versicherungsagentur und bin daher zeitlich fleixibel", erklärt der Vater von drei Söhnen, die ebenfalls alle im Fußball unterwegs sind.


Aufrufe: 031.3.2022, 13:00 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor