2024-06-03T07:54:05.519Z

Allgemeines
– Foto: Sebastian J. Schwarz

Er ist kein Freund des Harakiri-Fußballs

Andreas Wagner hat seit einigen Wochen das sportliche Sagen beim SV Sirzenich und feilt an einer anderen Spielweise.

Dass die Mannschaft in ein Loch fallen würde, nachdem Helmut Gorholt aufgehört hatte, war nicht zu befürchten; das Trainerurgestein überließ dem neuen Coach Andreas Wagner ein gut bestelltes Feld.

Eigentlich wollte Andreas Wagner nach seinem Rücktritt Ende vergangenen Jahres beim SV Olewig pausieren - und das über die angelaufene Saison hinaus. Dann wurde ein Angebot aus Sirzenich konkret. „Ditmar Kraus, der ein enger Freund von mir ist, kam auf mich zu und hat angefragt, ob ich mir zutraue, die Aufgabe in Sirzenich zu übernehmen. In den Gesprächen mit den Verantwortlichen habe ich dann meine Vorstellungen geäußert, und wir wurden uns schnell einig“, berichtet Wagner. Der 53-Jährige hatte einen Spieltag vor der letzten Partie der Winterpause beim SVO seinen Rückzug bekanntgegeben, nachdem „meine Vorstellungen nicht mehr mit denen der Vereinsführung übereingestimmt haben. Olewig und ich hatten uns im beiderseitigem Einvernehmen getrennt“. Wagner ist in Sirzenich in große Fußstapfen getreten, die Helmut Gorholt nach sechs Jahren hinterlassen hat. „Helmut hat super Arbeit geleistet – die Mannschaft hat eine super letzte Saison gespielt. Ziel muss sein, auch wieder unter die ersten drei zu kommen", betont der neue Übungsleiter.

Wie der neue Trainer spielen lassen will: „Eine etwas neue Struktur einzubringen“, ist ihm wichtig. Die bedingungslose Offensive, die unter Gorholt zu zahlreichen Kantersiegen, aber auch zu unglücklichen Niederlagen führte, soll es unter dem 53-Jährigen nicht mehr geben. „Kontrollierte Offensive und kontrollierte Defensive sollen sich die Waage halten. Wir müssen vom Harakiri-Fußball wegkommen“, verweist Wagner auf die 35 Gegentore aus der vergangenen Saison. Nach den meist starken Testspielen musste die Mannschaft mit der 2:5-Niederlage bei der SG Nittel im Kreispokal einen ersten Dämpfer hinnehmen: „Nach den guten Testspielen haben die Jungs das wahrscheinlich auf die leichte Schulter genommen."

Drei Ligaspiele, sechs Punkte: Der Punktspielauftakt verlief positiv. Dem 7:1 gegen den FSV Trier-Tarforst II folgte der starke Auftritt in Freudenburg. Wagner: „Tarforst war gut aufgestellt, zumal wir mit Julian Weber einen Feldspieler im Tor hatten. Das war zu Beginn nicht so einfach.“ Das anschließende 4:0 beim Aufsteiger bezeichnete Wagner als „Geduldsspiel. Wir hatten viele gute Torchancen, waren aber zu uneffektiv.“ Dass es nicht von selbst gehen würde und das Team bis zur letzten Minute wachsam wird sein müssen, bewies das jüngste Heimspiel gegen den TuS Reinsfeld. Der SVS führte 2:0, musste den Ausgleich hinnehmen und war kurz vor Schluss in jener Szene nicht wach genug, um das 2:3 von Jannik Klas zu verhindern.

So sieht´s personell aus: Die Neuzugänge seien super integriert, betont Wagner. Mike Weich und Fabian Hamm folgten dem Coach aus Olewig, mit Herbert Stuhlberg wechselte ein erfahrener Spieler vom SV Krettnach, und Steffen Hausen hat seine Qualitäten bereits beim SV Konz hinreichend unter Beweis gestellt. Auch Luca Dühr und Kevin Endres haben sich gut integriert, obgleich Dühr den Sprung über die zweite Mannschaft anstrebt. Endres kam wie Dühr vom B-Liga-Absteiger SG Butzweiler und agiert als rechter Außenverteidiger. Dennoch plagen den 53-Jährigen schon Verletzungssorgen. Johannes Schleimer fällt wegen eines Kreuzbandrisses monatelang aus, Tim Laudwein laboriert an einem Syndesmosebandriss und Tillmann Schweitzer, der auch Wagners Co-Trainer ist, unterzog sich vor kurzem einer Operation an der Leiste. Nun kam jüngst auch noch Peter Grundheber hinzu, der mit einer Achillessehnenreizung zu tun hat.Am Sonntag gastiert das Sirzenicher Team in Könen. Der Trainer warnt: „Könen ist ein Angstgegner für Sirzenich. Die sind jetzt besser und breiter besetzt als im Vorjahr. Mit Stefan Reifenberg haben sie zudem einen guten und erfahrenen Trainer. Da sollten wir zu 100 Prozent konzentriert sein.“

Aufrufe: 06.9.2019, 10:00 Uhr
Lutz SchinköthAutor