2024-05-08T14:46:11.570Z

Interview
Dominik Häußer auf seinem Lieblingsfoto: Gerade hat er beim 2:1-Sieg in Reiskirchen in der Relegation zur Kreisoberliga das 1:0 für den VfL Fellerdilln erzielt. 	Foto: privat
Dominik Häußer auf seinem Lieblingsfoto: Gerade hat er beim 2:1-Sieg in Reiskirchen in der Relegation zur Kreisoberliga das 1:0 für den VfL Fellerdilln erzielt. Foto: privat

Energiebündel und Kapitän

KLA DILLENBURG: +++ „Spieler komplettieren Sätze“, diesmal mit Dominik Häußer (VfL Fellerdilln) +++

Dillenburg. Der Spielbetrieb in der Fußball-Bundesliga geht weiter, aber was treiben eigentlich unsere Kreisliga-Kicker zurzeit und, wie sind sie überhaupt zu ihrem Sport Fußball gekommen? In unserer nächsten Folge von „Spieler komplettieren Sätze“ stellt diese Zeitung den 31-jährigen Dominik Häußer vor. Der IT-Fachmann besetzt beim Fußball-A-Ligisten VfL Fellerdilln den Sturm oder die Außenbahn. Das Energiebündel erzählt über seinen Weg vom Bälle aufpumpen hin zum Kapitän und wozu die Corona-Pandemie ihn mittlerweile gebracht hat.

Mit dem Fußball begonnen habe ... ich mit vier Jahren bei meinem Heimatverein Fellerdilln, damals JSG Fellerdilln/Rodenbach.

Für den Fußball habe ich mich entschieden, weil ...Fußball mich einfach von klein auf – und das ist nicht auf meine Körpergröße von 1,70 Meter bezogen (lacht) – immer begleitet hat. Das ist für mich einfach die Sportart Nummer eins! Der Mannschaftssport und das damit verbundene gemeinsame Arbeiten in einem Team ist immer wieder aufs Neue eine Herausforderung für mich. Ob als 18-Jähriger, der sich in ein bestehendes Team integrieren musste und eben auch mal die Bälle aufpumpen musste, oder als 31-jähriger Kapitän, der sein Team auf und neben dem Platz versucht, zusammenschweißen. Oder eben dafür sorgt, die „jungen“ Spieler bei allem mit einzubinden. Das alles kann man eben auch auf andere Situationen im Leben super übertragen.

Mein bestes Spiel, an das ich mich erinnern kann, ...war das Aufstiegsspiel in die Kreisoberliga mit dem VfL Fellerdilln in Reiskirchen (Anm. der Red.: 2:1-Sieg für den VfL Anfang Juni 2016). Das war mein bestes und emotionalstes Spiel. Mein Spiel lebt vom Ehrgeiz und dem Willen, immer alles zu geben, und das konnten wir in diesem Spiel bei strömendem Regen, denke ich, sehr gut gebrauchen. Das hierbei entstandene Foto ist eines meiner Lieblingsbilder.

Mein größter sportlicher Erfolg war... bislang die Zeit beim TSV Steinbach, der damit verbundene Aufstieg in die Gruppenliga und der – da bin ich mir zu einhundert Prozent sicher – direkte Aufstieg in die Verbandsliga im Folgejahr. Hätte man uns nicht vor dem wichtigsten Spiel gegen Blau-Gelb Marburg erzählt, dass die Mannschaft im Sommer zurückgezogen wird…

Das kurioseste Ereignis auf dem Fußballplatz war für mich, ... das Spiel mit dem TSV gegen die FSG Homberg/Ober-Ofleiden in der Gruppenliga, als ich fünf Minuten nach Anpfiff Rot bekommen habe. Glücklicherweise hat mein Team das Spiel noch mit einem 1:1 nach Hause gebracht. Dazu muss man sagen, dass ich nur wenige Wochen zuvor innerhalb von zehn Minuten nach meiner Einwechslung gegen Blau-Gelb Marburg Gelb-Rot bekommen habe. Das war eben eine wilde Zeit (lacht).

Mein persönliches Ziel im aktiven Fußball lautet: Ich bin ein sehr ehrgeiziger Mensch und davon lebt auch mein Spiel! Ich hoffe, diesen Ehrgeiz noch lange aufrecht erhalten zu können, um noch einige Jahre erfolgreich kicken zu können. Deswegen hoffe ich auch sehr, dass es dieses Jahr noch mit dem Aufstieg, wir standen beim Abbruch der Saison in der A-Liga als Zweiter auf dem Relegationsplatz, funktioniert und wir nächstes Jahr wieder in der Kreisoberliga spielen können. Die Truppe gehört einfach dahin und es wäre schade, wenn es durch die aktuelle Situation scheitern würde.

Müsste ich meine Mannschaft beschreiben, ... dann würde ich sagen, dass die Truppe für mich auf und neben dem Platz eine der besten ist, die der VfL bisher hatte. Fußballerisch haben wir viele – und vor allem junge – Talente. Neben dem Platz sieht es genauso aus, wir verstehen uns alle sehr gut und unternehmen viel gemeinsam. Das hat eben auch mal nichts mit dem Fußball zu tun, zeigt sich aber wieder auf dem Platz. Die Mannschaft ist einfach stimmig, dazu trägt auch mein Coach und Freund Basti Kring zu großen Teilen bei. Der weiß einfach, wie man eine Truppe zusammenschweißt und motiviert.

Die Leser dieser Zeitung sollten sich unbedingt mal eines unserer Spiele anschauen, ... weil wir guten Fußball spielen und meiner Meinung nach eines der schönsten und am besten gepflegten Sportgelände des Dillkreises besitzen. Das frisch gezapfte Weizen erledigt dann den Rest (zwinkert).

Wenn ich nicht Fußball spiele oder trainiere, ...investiere ich viel Zeit in andere Sportarten wie die jährlichen Skiurlaube, das Klettern oder neuerdings das Mountainbiken (was Corona so alles bewirkt…). Ich bin gerne mit meinen Leuten unterwegs und dazu gehört auch mal ein Glas unseres heimischen Apfelweines. Außerdem reise ich gerne und versuche, so viel wie möglich von der Welt zu sehen. Merkwürdigerweise macht mein Flieger öfter mal einen Stopp in Palma (lacht).



Aufrufe: 011.6.2020, 18:03 Uhr
Lena Brandenburger (Dill-Post / Dill Zeitung)Autor