BAD KREUZNACH. „Es war von der ersten bis zur letzten Minute einfach Schrott.“ Eintracht-Trainer Murat Yasar fand deutliche Worte zum Spiel seiner Jungs, die alles vermissen ließen, was sie in den vergangenen Wochen ausgezeichnet hatte und die einen an sich mausetoten Gegner, der bereits abgestiegen und als Schlusslicht angereist war, stark machten. Statt mit mehr als anderthalb Beinen die Verbandsliga in der kommenden Saison sicher zu haben, müssen jetzt aus den verbleibenden drei Partien noch Zähler her.
Ludwig, Strunk und Flühr lassen das 2:0 liegen
Zwischen der 50. und 53. Minute hatten Ludwig, Maik Strunk und Nils Flühr gleich dreimal das 2:0 auf dem Fuß, ehe die Gäste besser ins Spiel kamen. „Meine Mannschaft hat dann Moral gezeigt und endlich die Chancen genutzt“, freute sich Phönix-Trainer Peter Libowsky. Samsidin Sonko schlug die Einladung von Flühr (57.) erst noch genauso aus wie Talha Demirhan (66.), doch dann rappelte es im Eintracht-Kasten. Die Yasar-Truppe bekam einen Eckball nicht geklärt, und Pietro Berrafato traf satt und unhaltbar per Dropkick aus 15 Metern (68.).
Sekunden, nachdem Gelenbevi an Schuster gescheitert war, zeigte Schedsrichter Fabian Jutzi auf der anderen Seite auf den Punkt. Niclas Moerbel hatte Sonko gefoult, Demirhan verwandelte sicher (77.). Zwei Minuten später der nächste Konter, und auch der saß: Sonko schlenzte das Leder wunderschön vom linken Strafraumeck in den rechten Winkel. Und wenn alles schiefgeht, dann fällt auch noch ein als Flanke gedachter Ball von der rechten Seite mit dem linken Fuß ohne weitere Berührung von Freund oder Feind ins lange Eck. Edonis Pajaziti gelang das Kunststück zum Endstand (86.).
Nach dem Abpfiff waren beide Trainer einig, „ein ganz schwaches Spiel“ gesehen zu haben. Für Schifferstadt lag die Genugtuung darin, die rote Laterne abgegeben zu haben. Bei der Eintracht sind die Ansprüche anders gelagert. Umso erfrischender der Klartext von Yasar. „Es war der Klassiker, bei dem nix geht“, sagte der. Seine Truppe hätte im zweiten Durchgang wahrscheinlich noch Stunden weiterspielen können, ohne Zählbares zu bekommen. „Letzte Woche haben wir in Gau-Odernheim über unserem Limit gespielt“, so Yasar, „heute dagegen haben wir fast um die Gegentore gebettelt.“ Vielleicht habe auch das Trainerteam eine gewisse Mitschuld, hätte eine kompaktere Formation aufbieten können. Am gebrauchten Tag hätte allein das aber wohl auch nichts geändert.
SG EINTRACHT 1
SCHIFFERSTADT 4
SG Eintracht: Becker – Förstel, Moerbel, Brunswig, Flühr – Stavridis, Strunk, Gelenbevi, Kreidler (66- Auletta) – Ludwig (72. Brodhäcker), Darcan. Zuschauer: 60.
Schiedsrichter: Fabian Jutzi (Leinbach)
Tore: 1:0 Darcan (13.) 1:1 Sempert (68.) 1:2 Demirhan (77., Foulelfmeter) 1:3 Sonko (79.) 1:4 Pajaziti (86.).