2024-05-24T11:28:31.627Z

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Trainer Muzzafer Aydin (links) setzt auf eine eingespielte, homogene Mannschaft. Zum guten Klima bei der SG Auel trägt seit vielen Jahren auch Kultbetreuer Martin Finken (rechts) bei.
Trainer Muzzafer Aydin (links) setzt auf eine eingespielte, homogene Mannschaft. Zum guten Klima bei der SG Auel trägt seit vielen Jahren auch Kultbetreuer Martin Finken (rechts) bei. – Foto: Verein

„Einheit aus soliden Handwerkern“

Kreisliga B I: Mit sieben Punkten aus drei Spielen ist die SG Auel überraschend gut aus den Startlöchern gekommen. Sie düpierte dabei bereits den Topfavoriten SG Schneifel II beim 4:1-Auswärtssieg. Trainer Muzzafer Aydin schätzt den Charakter seiner Mannschaft – und kann beruhigt in den Urlaub fliegen. Doch auch von der Türkei aus will er die Weichen für die nächsten beiden Spiele stellen.

Der starke Saisonstart mit sieben Punkten aus drei Spielen hat selbst den Trainer überrascht. „Mit den Siegen, die wir gegen die zweiten Mannschaften vom SV Neunkirchen-Steinborn (4:2) und der SG Schneifel (4:1) geholt haben, war nicht unbedingt zu rechnen. Denn die Vorbereitung war sehr schleppend verlaufen. Wir wussten nach der rund neunmonatigen Pause gar nicht, wo wir stehen“, berichtet Trainer Muzzafer Aydin, dessen Team zuletzt 3:3 gegen die SG Kyll­tal-Birresborn II spielte.

„Klar, sind wir darüber schon ein Stück weit stolz. Vor allem Auw II war und ist für mich auch immer noch der große Titelfavorit. Wir sind in dieser Partie oft in die Lücken gestoßen und haben kompakt gestanden, doch wir können die gegenwärtige Platzierung schon einordnen, weil die Tabelle noch gar keine Aussagekraft besitzt.“

Aydin ist ein Kenner der Liga und weiß um die Stärken und Schwächen der Konkurrenz. Der 45-Jährige, der mit den Vereinigten aus Auel, Duppach, Oberbettingen und Steffeln seine fünfte Spielzeit bestreitet, nennt die Stärken seiner Elf. „Die Mannschaft ist eingespielt. Die Jungs kennen sich schon aus der Jugend. Wir sind ein Team ohne klangvolle Namen, aber eine Einheit aus soliden Handwerkern. Wir sind unberechenbar, und viele Gegner unterschätzen uns.“

Man wolle „möglichst den Abstiegskampf vermeiden“ und würde sich darüber freuen, „wenn wir im April schon den Klassenverbleib sicher hätten“. Seine Maxime als Trainer bringt der Vulkaneifeler mit türkischen Wurzeln vor allem mit der Vorstellung zum Ausdruck, dass „ein erfolgreiches Spiel mit einem kompakten Verteidigen schon ab der Mittellinie beginnt. Wir versuchen, den Gegner bereits im Spielaufbau zu stören, um dann blitzschnell umzuschalten. Dagegen predige ich schon seit Jahren, dass wir andererseits bei Ballverlusten schnell wieder hinter den Ball kommen müssen“.

Aydin lässt durchblicken, dass er sich mit der Mannschaft auf jeden Gegner eigens einstelle und auch niemanden unterschätze, der in den unteren Tabellenregionen steht. „Einen Gegner beobachte ich höchst selten, weil ich die Liga sowieso genauestens kenne. Wir müssen in jedem Spiel ans Limit gehen und sind so auch fast in jedem Spiel der Außenseiter. Diese Rolle liegt uns mehr.“

Die Identifikation des Trainers mit der Spielgemeinschaft ist groß. Marius Blameuser, Vorsitzende des SV Steffeln und Spieler unter Aydin, sagt: „Unser Zusammenhalt ist enorm und die Fluktuation gering.“ So kamen mit Aydins Sohn Berkan und Bill Begon lediglich zwei Akteure neu hinzu. „Bill kommt aus der A-Jugend, Berkan hat drei Jahre gar kein Fußball mehr gespielt. Ihn will ich über die zweite Mannschaft aufbauen“, sagt der Coach.

Nach dem Unentschieden gegen die SG Kylltal II stieg Aydin direkt in den Flieger, um den Türkei-Urlaub anzutreten. „Dorthin fliege ich jedes Jahr um diese Zeit. Doch ich kann mich auf meinen Stand-by-Spieler Martin Jardin verlassen, der mich in den zwei Wochen vertritt. In Absprache mit ihm stelle ich die Mannschaft dann eben aus der Ferne auf, wenn ich genügend Infos habe.“

So fehlt Aydin bei den nächsten Partien daheim gegen den SV Nohn und anschließend im Derby beim SV Roth-Kalenborn. „Das werden richtungweisende Wochen für uns und geben einen Fingerzeig, ob es nur um den Klassenerhalt oder aber darum geht, die Großen weiter zu ärgern.“

Aufrufe: 03.9.2021, 18:29 Uhr
Lutz SchinköthAutor