Eine völlig unnötige Niederlage für Beeck

„Der Fußball ist manchmal sehr grausam“, sagte der enttäuschte Mark Zeh nach dem Schlusspfiff. „Am Ende verlierst du hier 1:3, was unter dem Strich absolut nicht verdient ist“, schob der Trainer des FC Wegberg-Beeck nach der bitteren Niederlage bei den Sportfreunden Lotte hinterher. Denn bis zur 86. Minute hatten die Gäste im Tecklenburger Land eine blitzsaubere Leistung abgeliefert, führten durch den Treffer von Jannik Mause (11.) verdient mit 1:0 beim Tabellen-15. der Fußball-Regionalliga. Doch in der Schlussphase lief für die Kleeblätter dann so ziemlich alles schief, was schieflaufen kann. Innerhalb von fünf Minuten drehten die Gastgeber die Partie und ließen sich am Ende von den wenigen anwesenden Fans im Stadion am Lotter Kreuz gebührend feiern.

„Wir hätten das zweite Tor nachlegen müssen“, unterstrich Zeh, der im Vergleich zur Ligapartie gegen Münster (2:1) und dem Pokalspiel bei Alemannia Aachen (0:1) vier Wechsel in der Startelf vorgenommen hatte. Für den angeschlagenen Stammkeeper Stefan Zabel (Wadenprobleme) stand Denis Jansen zwischen den Pfosten. Tom Meurer und Tom Geerkens rückten für die gelbgesperrten Nils Hühne und André Mandt in die Anfangself, Mause begann für Brooklyn Merl.

Trotz der fast 300 Kilometer langen Anreise präsentierten sich die Beecker von Beginn an hellwach, die frühe Führung war der verdiente Lohn. Shpend Hasani hatte den Ball im Fallen zum 22-Jährigen durchgesteckt, Mauses Abschluss wurde leicht abgefälscht und schlug hinter Lottes Schlussmann Jhonny Peitzmeier im Kasten ein (11.). Zehn Minuten später hatten die Beecker erneut den Torschrei auf den Lippen, doch Jan Bach verpasste eine He­­reingabe von Jeff-Denis Fehr knapp. „In der ersten Halbzeit waren wir die klar bessere Mannschaft“, betonte Zeh, der nach dem Wechsel ein ähnliches Bild sehen sollte.

Die Beecker standen in der Defensive sicher, ließen kaum Torchancen zu und lauerten auf ihre Chance in der Offensive. Mause (50.) sowie der für den angeschlagenen Meik Kühnel (Schlag auf den Fuß) eingewechselte Marvin Brauweiler (59.) probierten es mit Schüssen aus der Distanz, für ernsthafte Gefahr sorgten diese jedoch nicht. Und auch auf der Gegenseite musste Jansen nicht wirklich eingreifen. Für die Entscheidung hätte kurz vor Schluss Hasani sorgen können, doch Peitzmeier entschärfte seinen Abschluss aus rund 14 Metern mit einer starken Parade (85.).

Und dann nahm das Beecker Schicksal seinen Lauf: Ein Freistoß aus dem Halbfeld segelte in den Strafraum. Beim Klärungsversuch hielt Lottes Filip Lisnic seinen Fuß hin, und der Ball landete zum 1:1 im Netz (86.). Eine Minute später holte Jansen dann im Sechzehner den eingewechselten Conrad Azong völlig unnötig von den Beinen. Schiedsrichter Robin Delfs entschied zu Recht auf Elfmeter, und Dino Bajric traf zum 2:1 (88.). In der Nachspielzeit markierte Azong gegen die aufgerückten Gäste sogar noch das 3:1 (90.+2). „Auch in der zweiten Halbzeit haben wir die Druckphase von Lotte gut überstanden und immer wieder Nadelstiche gesetzt. Wenn du aber im Fußball gravierende Fehler in den entscheidenden Situationen machst, kannst du kein Spiel gewinnen“, resümierte Zeh.