2024-05-10T08:19:16.237Z

Vereinsnachrichten
Die Verbandsliga-Frauen des SV Bretzenheim 12 haben gute Chancen auf den Meistertitel. Aktuell dominiert aber die Ungewissheit, wie es in dieser Saison weitergeht.
Die Verbandsliga-Frauen des SV Bretzenheim 12 haben gute Chancen auf den Meistertitel. Aktuell dominiert aber die Ungewissheit, wie es in dieser Saison weitergeht. – Foto: Ines Smolinski (Archiv)

Eine perfekte Saison ohne Happy End?

Die Fußball-Frauen des SV Bretzenheim 12 könnten gleich doppelt aufsteigen, müssen nun aber zittern

Bretzenheim. Mehr Spannung, mehr Dramatik geht nicht. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem punktgleichen SV Ober-Olm liefern sich die Fußball-Frauen von Spitzenreiter SV Bretzenheim 12 in der Verbandsliga. Und dann lauert da noch der große Traditionsverein Wormatia Worms, der den Mainzerinnen von der Ulrichstraße im Kampf um Meisterschaft und Aufstieg in die Regionalliga noch gefährlich werden kann.

„Ich habe letzte Saison schon gesagt, dass wir unbedingt aufsteigen wollen“, unterstreicht die Führungsspielerin des SVB, Deniz Nadja Özer, ehemalige türkische Nationalspielerin und langjährige Bundesligaspielerin, die Ambitionen. Doch wird das wieder nur ein frommer Wunsch bleiben – in diesen schweren Zeiten mit Corona? Jüngste Entwicklung: Bis auf Weiteres soll der Ball erst einmal nicht rollen. Nicht unrealistisch ist es allerdings, wie in anderen Sportarten, überhaupt keine Spiele mehr in dieser Runde absolvieren zu lassen.

Und da sind noch die B-Juniorinnen der Bretzenheimer, die in der Landesliga ebenfalls von ganz oben grüßen. Keine Frage: „Der Frauen- und Mädchenfußball ist das Aushängeschild unseres Vereins“, sagt der Erste Vorsitzende, Wolfgang Gondorf, nicht ohne Stolz. Eine zweite Mannschaft kickt in der Landesliga, die Herren müssen mit gänzlich neuem Kader um den Klassenerhalt in der B-Klasse zittern. Von den C-Junioren bis zu den Bambinis sind die männlichen Nachwuchskicker am Ball beim 240 Mitglieder starken reinen Fußballvereins.

„Wir sind ein familiär geprägter Verein“, erzählt Gondorf. Man könne sich auf seine Ehrenamtler verlassen, freut sich der langjährige Verantwortliche der Blau-Weißen. Da müsse man gerade in der jetzigen Situation Verzicht üben oder auch etwas zurückzugeben: „Wir aus dem Vorstand verzichten auf unsere Pauschalen, aber unsere Übungsleiter erhalten die Aufwandsentschädigungen weiter.“ Gesundheit gehe eben vor, sagt Gondorf zur fußballerischen Zwangspause und findet auch: „Die Maßnahmen der Regierung sind okay.“

Wenn schon nicht gemeinschaftlich gekickt werden könne, so sei man durchaus in ständiger Verbindung – ob per Telefon oder WhatsApp, schildert Horst Nautz, Trainer der ersten Frauen-Mannschaft. „Alle sind heiß darauf, dass es bald wieder losgeht, aber noch ist es eben nicht erlaubt.“ Doch Spaß dürfe keineswegs zu kurz kommen: Zum Beispiel mit einer „Klopapier-Challenge“, so denn für das Hochhalten dieses Ersatzspielgerätes noch genug Rollen zur Verfügung stünden, schmunzelt er.

Dennoch überwiegt die Ernsthaftigkeit bei den Solo-Übungseinheiten: „Jede Spielerin muss für sich selber intensiv üben“, findet auch Deniz Özer. „Denn wenn es wieder losgeht, müssen wir alle auf den Punkt fit sein.“ Doch ob dieses Szenario eintritt, steht völlig in den Sternen. Auch, ob sich die Fußballerinnen in der kommenden Saison in der Regionalliga im Derby mit dem TSV Schott messen dürfen.



Aufrufe: 06.4.2020, 17:00 Uhr
Martin GebhardAutor