„Eine Brandwein/Petersilie Reform? Die schmeckt mir nicht!“

Ich muss ganz ehrlich sagen: Mir schmeckt weder »Brandwein noch Petersilie« – und auch nicht die konkreten Vorschläge dieser wertgeschätzten Personen im Bielefelder Amateurfußball. Besonders in der Kombination nicht, wenn der eine Trainer beim VfL Theesen ist (immerhin DIE erfolgreiche Hallenmannschaft der letzten Jahre) und der andere Mitarbeiter beim Fußballkreis Bielefeld ist. So interessant die Vorschläge ja auch sein mögen, wem nützen sie wirklich? Ganz sicher nicht der Attraktivität des Amateurfußballs in Bielefeld. Diese lebt nämlich primär davon, dass es Überraschungen gibt… dass etwas Kurioses passiert… dass eine Auslosung halt auch mal früh zu sogenannten „Todesgruppen“ führt.

Passend dazu erreichte uns ein Leserbrief von Jan Stengel. Treffend – für mich persönlich – führt er aus: „Die Wertschätzung des Amateurfußballs sollte meiner Meinung nach vor der Darbietung eines Zuschauerspektakels stehen. Eine Setzliste würde die breitensportliche Heterogenität, die immer wieder in den Endrunden zustande kommt, gefährden. Und am Ende liest man wieder von den gleichen Vereinen, die ohnehin schon von dem Ruhm in der Lokalpresse profitieren.“ Wer kann da widersprechen? Niemand. Natürlich auch wir von FuPa Ostwestfalen nicht.

Auch in unserem wirtschaftlichen Interesse hätten wir gern 65 Memos Sözer in den Teams. Denn: Umso populärer die Spieler (die meistens natürlich bei den großen Clubs spielen), umso häufiger werden auch unsere Videos angeklickt. Dennoch sind es gerade häufig die Anekdoten und Geschichten der „kleinen“ Vereine bei Hallenturnieren, die den besonderen Moment oder Erinnerung ausmachen.

Das Losverfahren bleibt die fairste aller Möglichkeiten für einen Turniermodus. Viele Jahre waren Ausrichter, Beteiligte und Fans damit zufrieden. Nur weil es in diesem Jahr nicht „ganz rund“ lief, sollte man nicht in Panik verfallen. Die Zuschauereinbußen sind am ehesten damit zu erklären, dass Vereine wie der FC Türk Sport in der Zwischenrunde gescheitert sind. Teams wie der FCT haben große Anhängerschaften, sorgen für Stimmung in den Hallen und bringen auch immer eine gewisse Emotionalität auf das Spielfeld. Solche Dinge tun jeder Veranstaltung gut. Was wäre der Fußball ohne Emotionen?

„Reformen“ wie Fünfjahreswertungen etc. von Brandwein/Petersilie rauben dem Amateurfußball ihre Seele. Auch das Zusammenführen von Altkreis und Bielefeld Stadt ist wenig sinnvoll. Beide Turniere haben ihre Existenzberechtigung. Es ginge nur, dass beide Veranstalter ihre Turniere neu terminieren. Eine Veranstaltung zwischen Weihnachten und Neujahr sowie ein Event im Januar? Schwer vorstellbar, dass dort ein Kompromiss gefunden wird.

Wir sind gespannt. Es wird bestimmt nicht lange dauern, bis ein neuer Vorschlag gemacht wird.