2024-04-29T14:34:45.518Z

Vereinsnachrichten

Ein wenig wie im falschen Film

Dynamo-Anhänger sorgen beim Pokalausscheiden in Penzlin für Ärger

Dynamos Interimspräsident Uwe Brauer muss sich am Sonnabendnachmittag auf dem Penzliner Fußballplatz kurzzeitig wie im falschen Film vorgekommen sein.

Da erscheint am gleichen Morgen in der Schweriner Volkszeitung ein Interview – ausgelöst durch die zwischenzeitliche Partnerschaft des Vereins mit der Wirtschaftsberatung des NPD-Funktionärs Stefan Suhr –, in dem das Vorstandsmitglied unter anderem über das Ansehen der SG Dynamo spricht und eben dieses aufpolieren möchte, um nur ein paar Stunden später als Zuschauer die nächsten negativen Schlagzeilen kommen zu sehen.

Dass die SG Dynamo beim Penzliner SV nach einem 2:3 in der Verlängerung aus dem Pokal flog, wurde zur Nebensache. Viel mehr überwog der Ärger um das Verhalten einiger mitgereister Schweriner Anhänger. Nachdem Penzlin in der 112. Minute per Strafstoß zum 3:2 getroffen hatte, rannten vier Dynamo-Anhänger „aggressiv“ (O-Ton Uwe Brauer) auf den Kunstrasenplatz in Richtung Penzliner Spieler. Nur das Einschreiten der Ordner und anderer Dynamo-Fans konnte die Szenerie wieder beruhigen. Anschließend wurde noch neben dem Platz ein sogenannter Nebeltopf (Rauchgranate) gezündet sowie ein Bengalo dazugeworfen.


Dass auf die SGD jetzt wieder Ärger zukommt, das weiß auch Uwe Brauer: „Wir als Verein distanzieren uns ganz klar von diesen Aktionen. Wir werden juristisch prüfen, was wir als Verein dagegen unternehmen können. Wir wollen das so hart wie möglich sanktionieren.“ Wie eventuelle Sanktionen aussehen könnten, muss der Verein allerdings erst noch prüfen. Für das Verhalten der eigenen Anhänger entschuldigte sich Dynamo Schwerin schon öffentlich auf seiner Facebook-Seite beim Penzliner SV.


Fünf Jahre, das betont Brauer, gab es keine Vorkommnisse mehr bei Dynamo. Allerdings spielten die Schweriner sportlich in dieser Zeit in der Region nicht mehr die erste Geige. Mit dem Aufschwung seit Januar hat sich nun wieder eine agilere Fanszene etabliert, die jetzt am Sonnabend erstmals wieder für Ärger sorgte. „Ich verantworte das nicht und halte auch nicht meinen Kopf dafür hin. Das waren erwachsene Menschen, die selber denken können. Die werden dafür auch einstehen müssen“, sagt Brauer und ergänzt: „Das gezeigte Verhalten macht mich traurig. Das ist für das Ansehen des Vereins extrem kontraproduktiv.“

Aufrufe: 08.10.2017, 21:00 Uhr
Hagen BischoffAutor