2024-05-02T16:12:49.858Z

Star des Spieltages
Der Torgarant nimmt Abschied vom Tälchen: Andreas Decker
Der Torgarant nimmt Abschied vom Tälchen: Andreas Decker – Foto: Hans Krämer/Archiv

Ein torreicher Abschied

Kreisliga B Trier/Saar: Am jüngsten 6:5-Spektakel des SV Krettnach hat ein Mann großen Anteil, der nun seine Zelte in der Region abbricht, dem Club aber verbunden bleiben will.

Mit üppigen Torgeschenken hat sich Andreas Decker vom SV Krettnach verabschiedet: Zwei Treffer steuerte er zum 3:2-Erfolg am Sonntag vor einer Woche bei der SSG Mariahof bei, gar vier waren es zuletzt am Samstag, als die Tälchen-Elf die SG Hochwald-Zerf II mit 6:5 in die Knie zwang und sich damit Luft im Tabellenkeller verschaffte. Nun zieht es ihn der Liebe wegen nach Köln. Deshalb gibt er auch seinen Job bei einer Trierer Physiotherapie-Praxis auf.

Nach gut einer Viertelstunde lag die Mannschaft der beiden Interimstrainer Fabian Schmidt und Dominik Bosl gegen Zerf II bereits mit 0:2 im Hintertreffen, hatte dann bis zur 69. Minute eine 5:3-Führung herausgearbeitet. Die Gäste trafen zweimal, hatten bis zur 86. Minute ausgeglichen, ehe Matthias Kugel in der Nachspielzeit das 6:5 gelang. Zuvor war Decker einmal mit einem raffinierten Freistoß ins kurze Eck, zwei Strafstoßtoren – und per geradezu spektakulärem Treffer erfolgreich: „Einige meinten, es sei ein Fallrückziehertor gewesen. Aus meiner Sicht bin ich aber eher auf den Rücken gefallen und habe dabei den Ball getroffen. In meinem Alter schaffe ich doch keinen Fallrückzieher mehr …“

32 Jahre ist Decker alt. Im Sommer 2017 war er wegen seiner damaligen Freundin aus seiner saarländischen Heimat, wo er mit dem 1. FC Lautenbach den Durchmarsch bis in die Verbandsliga geschafft hatte, nach Trier gezogen. Der Kontakt zum SV Krettnach war schnell hergestellt – über seinen alten Kumpel Fabian Schmidt. Zudem hat er familiäre Beziehungen nach Konz: Opa Horst Woythal wohnt in Karthaus und habe ihm früher öfters vom SV Krettnach erzählt. In seinen ersten beiden Saisons traf Decker in 38 Einsätzen 30 Mal. Nicht nur wegen der Corona-Pausen kam er danach nicht mehr so häufig zum Zuge: Als Physio begleitet Decker die Zweitliga-Basketballer der Römerstrom Gladiators und ist deshalb an den Wochenenden oft unterwegs. In Köln wird er der medizinischen Abteilung der Rheinstars, die in der ProB und damit der dritthöchsten Basketballliga spielen, angehören. Für Krettnach wird Decker berufsbedingt bis zur Winterpause nicht mehr auflaufen können. „Die Zeit im Tälchen war toll. Im Verein geht es sehr freundschaftlich zu“, betont Decker und verspricht: „Ich werde mir eventuell in Köln einen Verein suchen, um dort mitzukicken – dann aber über ein Zweitspielrecht. Mein Pass bleibt in Krettnach, und wenn ich mal hier unten bin, helfe ich gerne aus.“

Sein Coach und Kumpel Fabian Schmidt bezeichnet Decker als „Typ mit Ecken und Kanten. Er sagt frei raus, was er denkt.“ Vielleicht sei der Angreifer „kein Trainingsweltmeister, hat aber immer Bock auf Fußball und die dritte Halbzeit“. Die vier Tore gegen Zerf II seien „sinnbildlich für seine Zeit beim SV Krettnach“ gewesen: „Andy hat dem Verein und der Mannschaft in vielen Situationen mit seinen Toren geholfen und war ein entscheidender Faktor dafür, dass wir heute noch in der B-Klasse spielen.“

Aufrufe: 05.11.2021, 02:25 Uhr
Andreas ArensAutor