2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligavorschau
Sebastian Papalia (M.) und Co. wollen am Sonntag die Meisterschaft feiern
Sebastian Papalia (M.) und Co. wollen am Sonntag die Meisterschaft feiern – Foto: Bopp

Ein Sieg für den Heldenstatus

FC-Junioren haben als Außenseiter im DM-Finale gegen BVB nichts zu verlieren

Der 1. FC Köln hat 2011 in Bremen die Deutsche Meisterschaft der B-Junioren gewonnen. Acht Jahre danach ist eine Wiederholung möglich. Mit Borussia Dortmund, dem amtierenden Deutschen Meister, könnte die Hürde jedoch höher nicht sein. Anpfiff ist am Sonntag (13 Uhr, live im TV auf Sport1) im Stadion Rote Erde in Dortmund.

Von den jungen Kölner Helden von einst, die gegen den SV Werder 3:2 siegten, sind einige längst im Profifußball angekommen. Yannick Gerhardt (VfL Wolfsburg) und Mitchell Weiser (Bayer 04 Leverkusen) gehören zu den prominentesten Beispielen. Über ein Finale um die Deutsche Meisterschaft der unter 17-Jährigen konnten sich aber weitaus mehr für höhere Aufgaben empfehlen. Die Liste ist lang und reicht von Philipp Lahm über Timo Werner bis hin zu Kai Havertz. Entsprechend groß ist das Interesse an diesem Spiel.

Einen Vorgeschmack bekamen die Kölner im Halbfinal-Rückspiel gegen den FC Bayern München geboten, als sich im Franz-Kremer-Stadion 3.700 Zuschauer versammelten und hochklassigen Juniorenfußball geboten bekamen. Mit einer Galavorstellung des 1. FC Köln, der dem 1:0 aus München ein 4:0 folgen ließ. Zwei Siege und 5:0 Tore gegen die Bayern. Es herrschte pure Glückseligkeit. „Wir haben mehr erreicht, als wir zu träumen gewagt haben”, sagte Kölns Trainer Martin Heck nach dem Finaleinzug.

Auf der anderen Seite wird mit Borussia Dortmund eine Mannschaft stehen, die eine brillante Saison ohne Niederlage hingelegt hat. 21 Siegen standen fünf Unentschieden gegenüber. Eines davon gegen den 1. FC Köln. In Köln allerdings kam der FC mit 0:3 unter die Räder. Im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft wurde der VfL Wolfsburg in zwei Partien mit 6:1 förmlich überrollt. Drei Tore gingen alleine auf das Konto von Youssoufa Moukoko, der bereits in der Liga in 25 Spielen sagenhafte 46 Tore erzielte und weitere acht vorbereitete. Dabei ist der Knabe mit kamerunischen Wurzeln erst 14 Jahre jung. Viele zweifeln an der Altersangabe, das Gegenteil wurde noch nicht bewiesen.

„Youssoufa ist einfach ein Riesentalent. Aber Dortmund ist viel mehr als Moukoko. Sie haben ein starkes Team und eine brutale Qualität. Das trifft aber auch auf uns zu. Wir werden uns nicht verstecken und wollen das Finale genießen und vor allem Spaß haben. Das ist mein Wunsch. Wir haben nichts zu verlieren”, erklärte Heck, der in Dortmund seine beste Elf aufbieten kann.

Direkt nach dem Schlusspfiff wird Heck dann in Bologna erwartet. Mit einem Tag Verspätung, aber „vom Chef abgesegnet”, wie Heck mit einem Augenzwinkern hinzufügt. Der Chef ist in diesem Fall Daniel Niedzkowski vom Deutschen Fußball-Bund und Leiter des Fußballlehrer-Lehrgangs, der schon am Samstag beginnt. Heck ist einer von 25 Teilnehmern, die die höchste deutsche Fußballtrainer-Ausbildung in Angriff nehmen. In Italien wird vom 16. bis 30. Juni die U-21-Fußball-Europameisterschaft ausgetragen. Für Heck und seine Kollegen sind Spielanalysen an der Tagesordnung. Zum Auftakt in Bologna mit dem Klassiker Italien gegen Spanien. Deutschland steigt einen Tag später gegen Dänemark in das Turnier ein.

Aufrufe: 013.6.2019, 20:30 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Gilberto BrulettiAutor