2024-04-30T13:48:59.170Z

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– Foto: Andreas Reimer

Interne Talente sind eine Säule in Borussias Kaderplan

Mir­ko Sand­möl­ler, Ge­schäfts­füh­rer des Nach­wuchs­leis­tungs­zen­trums in Mönchengladbach, spricht über die Ju­gend­ar­beit und das Ziel, Spie­ler in den Pro­fi­be­reich zu brin­gen

Als mög­li­cher Zu­gang für die neue Sai­son ist Mar­cus Thur­am bei Bo­rus­sia im Ge­spräch, wie die „Sport­Bild“ be­rich­tet. Der 21-jäh­ri­ge Sohn des fran­zö­si­schen Welt­meis­ters von 1998, Li­li­an Thur­am, passt in je­dem Fall ins Beu­te­sche­ma der Glad­ba­cher, de­ren Ka­der­zu­sam­men­stel­lung auf drei Säu­len be­ruht.
Die nann­te Mir­ko Sand­möl­ler, Ge­schäfts­füh­rer der Nach­wuchs­leis­tungs­zen­trums (NLZ) un­längst in ei­nem Vor­trag zum Ta­lent­ma­nage­ment bei Bo­rus­sia: in­ter­ne Ta­len­te wie Jor­dan Bey­er, ex­ter­ne wie De­nis Zaka­ria – oder eben Mar­cus Thur­am – und Füh­rungs­spie­ler wie Ka­pi­tän Lars Stindl. „Idea­ler­wei­se schaf­fen wir es, die­se drei Säu­len zu ei­nem Drit­tel zu be­die­nen“, sag­te Sand­möl­ler.

Ge­meint ist die der in­ter­nen Ta­len­te, die den Sprung in den Pro­fi-Be­reich schaf­fen kön­nen wie Fa­ma­na Qui­ze­ra oder schon ge­schafft ha­ben – Pa­ra­de­bei­spiel da­für ne­ben den im­mer noch ak­ti­ven Bo­rus­sen To­ny Jantsch­ke und Pa­trick Herr­mann ist na­tür­lich Marc-An­dré ter Ste­gen, der in­zwi­schen Stamm­tor­wart des FC Bar­ce­lo­na ist. „Er hat ei­nen fan­tas­ti­schen Weg be­schrit­ten und vie­le Din­ge von Bo­rus­sia mit­ge­nom­men“, sag­te Sand­möl­ler und prä­zi­sier­te: „Die­se Men­ta­li­tät, die er hat, hat er da­mals schon ge­lebt und in un­se­re Mann­schaf­ten ge­bracht.“ Oder Bey­er, der in der ab­ge­lau­fe­nen Sai­son auf sei­ne ers­ten neun Bun­des­li­ga-Ein­sät­ze kam. „Er könn­te noch A-Ju­gend spie­len“, ver­deut­lich­te Sand­möl­ler und be­ton­te: „Un­se­re wich­tigs­te Auf­ga­be ist, Spie­ler in den Li­zenz­ka­der zu brin­gen.“

Die Ar­beit der Ta­lent­su­cher muss in­des im­mer frü­her be­gin­nen, um ei­nen Spie­ler zu fin­den und zu hal­ten, der ein ver­gleich­ba­res Po­ten­zi­al hat. „Wir re­den teil­wei­se über Sie­ben­jäh­ri­ge, da spie­len et­li­che Fak­to­ren in der Ent­wick­lung ei­ne Rol­le“, be­rich­te­te Sand­möl­ler. Der 36-Jäh­ri­ge ist seit 2008 bei Bo­rus­sia, war lan­ge Zeit Trai­ner und ab 2012 in ei­ner Dop­pel­funk­ti­on Lei­ter des Ver­eins-In­ter­nats. Vor an­dert­halb Jah­ren wur­de er Ge­schäfts­füh­rer des NLZ, das seit 2001 zu den Li­zen­zie­rungs­auf­la­gen ei­nes Pro­fi­klubs ge­hört. „Die Aus­bil­dung er­folgt bei uns ganz­heit­lich“, be­tont Sand­möl­ler. „Nicht nur fuß­bal­le­risch, son­dern auch schu­lisch. Wir ha­ben ei­ne ex­trem ho­he Ver­ant­wor­tung, die Spie­ler zu den höchst­mög­li­chen Schul­ab­schlüs­sen zu brin­gen. Da­für ha­ben wir das In­ter­nat, das wir von zwölf auf 24 Plät­ze auf­ge­stockt ha­ben, und Part­ner­schu­len.“ Fuß­bal­le­risch gibt es Teams vom Per­spek­tiv­ka­der der U8 über den Re­gio­nal­li­gis­ten U23 bis hin zum so­ge­nann­ten Über­gangs­be­reich im Pro­fi-Ka­der für Top-Ta­len­te, den nun Eu­gen Polan­ski ver­ant­wor­tet, nach­dem Ot­to Ad­do zu Bo­rus­sia Dort­mund ge­wech­selt ist.

Die Ju­gend­ar­beit las­sen sich die Glad­ba­cher ei­ni­ges kos­ten: „Wir in­ves­tie­ren vier Mil­lio­nen Eu­ro pro Jahr, aber es lohnt sich“, sag­te Bo­rus­si­as Prä­si­dent Rolf Kö­nigs. Mit die­sem Geld soll al­so ei­ne der drei Ka­der-Säu­len mög­lichst oft be­dient wer­den. „Wir wol­len in der Tra­di­ti­on der Foh­len aus den 70er Jah­ren mit ih­rem ak­ti­ven, of­fen­si­ven und krea­ti­ven Spiel die Nach­wuchs­ar­beit le­ben“, sag­te Sand­möl­ler.

Aufrufe: 015.6.2019, 12:00 Uhr
RP / Georg AmendAutor