Ein Punkt pro Trainingseinheit

Genau darin lag der Makel des Auftritts beim amtierenden Staffelmeister: Der Ball wollte nicht rein. Zum einen, weil dicke Chancen ungenutzt blieben: Karl-Heinz Lappe lief erst allein auf Torwart Frank Lehmann zu, schob den Ball aber knapp am Tor vorbei (23.), und scheiterte dann nach Jannik Mauses Balleroberung am Unterschenkel des Keepers (78.). „Da haben wir alle schon gejubelt, die Auswechselbank stand auf dem Feld“, erzählt Krücken. Zum anderen, weil das fehlte, was Trainer gern als letzte Geilheit auf ein Tor bezeichnen. So ging Justin Petermann nach einer Hereingabe des spielfreudigen Jayson Breitenbach nicht entschlossen genug Richtung Ball (32.). „Wir waren oft nicht zielstrebig genug und haben im Strafraum nicht alles reingeworfen, was wir haben“, klagt der 40-Jährige. Ein Problem, das sich durch weite Teile der Saison zieht.

Einmal Dusel, ansonsten steht die Abwehr stabil

Positiv bleibt, dass hinten kaum etwas anbrannte, auch wenn bei Standards mehrmals Gefahr im Verzug war. Kevin Koffis Kopfball nach einer Spielverlagerung ging nicht rein (48.). „Da hatten wir Dusel“, gibt Krücken zu, „aber alles in allem haben wir es gut verteidigt. Es war ein hoch verdienter Punkt, wir waren dem Sieg näher als der Gegner.“ Jetzt freut der Übergangs-Nachfolger von Trainer Dirk Kunert sich auf seine erste komplette Trainingswoche. Von den bisherigen sechs Einheiten waren drei ein Abschlusstraining. Pro echter Trainingseinheit ein Zähler, darauf lässt sich doch aufbauen.

FSV Mainz 05 II: Dahmen – Breitenbach, Korczowski, Ihrig, Sverko – Häusl, Tyrala (75. Bülbül) – Kinsombi (70. Trümner), Mörschel, Petermann (62. Mause) – Lappe.