2024-06-06T14:35:26.441Z

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Jubelschrei: Der Oranienburger Alexander Walke gewann mit Salzburg in Leipzig mit 3:2.  ©Cathrin Müller
Jubelschrei: Der Oranienburger Alexander Walke gewann mit Salzburg in Leipzig mit 3:2. ©Cathrin Müller

Ein Oranienburger siegt in der Euro-League

Alexander Walke hat es aus dem Landkreis Oberhavel in den europäischen Profifußball geschafft.

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Als am Donnerstagabend die Fans plötzlich „steht auf, wenn ihr für Salzburg seid“ anstimmten, war Thomas Wjasmin etwas im Zwiespalt. „Ich bin doch eigentlich RB Leipzig Fan“, sagt der Trainer der Frauen-Mannschaft vom SV Friedrichsthal. Dass sein Team zum Auftakt in die Gruppenphase der Euro-League vor eigener Kulisse ausgerechnet gegen den FC Salzburg eine 2:3-Niederlage einstecken musste, war für Wjasmin dann aber doch irgendwie zu verkraften. „Ich habe mich natürlich nicht für Salzburg, aber logischerweise für Alex gefreut, dass er gewonnen hat.“

Alex ist Alexander Walke, der seine ersten fußballerischen Schritte in Oranienburg machte. Kein Wunder also, dass viele Fans aus der Kreisstadt die Gelegenheit nutzten, sich nach Leipzig aufzumachen, um den 35-jährigen Torhüter zu sehen. „Mal einen Jungen zu sehen, der aus deinem Ort kommt, ist doch einfach beeindruckend.“ Und Wjasmin, der Walke zu dessen D-Jugend-Zeiten in Oranienburg für etwa ein halbes Jahr trainierte, stellt dem Keeper ein gutes Euro-League-Zeugnis aus. „Gegen Leipzig war Alex richtig stark. Er war schon zum Warmmachen früh rausgekommen und dort richtig präsent.“ Was der SVF-Coach außerdem bemerkenswert fand: „Walke hat fast alle Abschläge und Abwürfe zu Mitspielern gebracht.“

Die Leistung des Torhüters macht stolz – die Salzburg-Fans und die Anhänger aus der Kreisstadt sowieso. „Wir sind mit ein paar Österreichern ins Gespräch gekommen“, erzählt Thomas Wjasmin. „Er ist dort eine Ikone. Es gibt wirklich viele, die zu Alex aufschauen. Die Salzburg-Fans respektieren ihn.“

Genau diese Erfahrung machte auch Robert Remer, der am Donnerstag aus dem Block der Gäste-Ultras den Oranienburger Keeper anfeuerte. Der Ü-35-Spieler des OFC Eintracht und Mitglied des TuS Sachsenhausen berichtet von einem „guten Standing von Walke. An den beiden Gegentoren in Leipzig konnte er nichts machen, und nach dem zwischenzeitlichen 2:2 hat es auch etwas gedauert, bis wieder richtig Stimmung aufkam. Danach haben die Salzburger aber ihr Team wieder nach vorne gepeitscht. Die Fans sind ausgerastet, als Alex kurz vor Schluss noch einen Schlenzer richtig gut pariert hat.“

Remer hatte mit einigen Begleitern extra ein Banner mit dem Schriftzug „Oranienburger Jungs“ anfertigen lassen und dieses gemeinsam mit einer OFC-Fahne im Leipziger Stadion platziert. „Ich glaube, dass Alex das sehr geil fand“, freut sich Remer, der früher mit Walke „zwischen Wäschestangen Fußball spielte, als wir noch Knirpse waren. Er kam nach dem Spiel auch sofort zu uns und hat sein Trikot hochgeworfen.“

Aufrufe: 022.9.2018, 08:00 Uhr
MOZ.de / Steffen KretschmerAutor