2024-04-25T14:35:39.956Z

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Eine Hommage zum Abschied: Die Meistermannschaft der Saison 1999/2000 und eine Auswahl von ehemaligen Wemdinger Spielern bestritten zu Ehren von Manfred Spenninger ein „Allstar-Spiel“. Das Ergebnis war zweitrangig: Am Ende gewann das ehemalige Titelteam mit 5:2.  Foto: Helmut Bissinger
Eine Hommage zum Abschied: Die Meistermannschaft der Saison 1999/2000 und eine Auswahl von ehemaligen Wemdinger Spielern bestritten zu Ehren von Manfred Spenninger ein „Allstar-Spiel“. Das Ergebnis war zweitrangig: Am Ende gewann das ehemalige Titelteam mit 5:2. Foto: Helmut Bissinger

Ein Leben für den Fußball

Manfred Spenninger hat die Fußballer des TSV Wemding fast 50 Jahre geleitet +++ Jetzt sagt er Servus

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Man würde es sich zu einfach machen, wenn man lapidar schreiben würde: „Eine Ära geht zu Ende.“ Natürlich ist es für einen Verein wie den TSV Wemding epochal, wenn die Leitfigur Servus sagt. Aber Manfred Spenninger ist für den Verein mehr. Er hat dem TSV fast sein ganzes Leben gewidmet. Fast 50 Jahren leitete er die Fußballabteilung, hat alle Höhen und Tiefen erlebt und will nun mit 72 Jahren nur noch Zuschauer sein. Denn jetzt geht er in den sportlichen Ruhestand.

Wie sehr Manfred Spenningers Name seit 1969 mit dem TSV Wemding verbunden ist, zeigte sich am „großen Bahnhof“, den der Verein zum Ende dieser Epoche organisiert hatte. Spenninger hat Generationen von Fußballspielern erlebt und begleitet. Dies würdigte eine ganze Reihe von Rednern, allen voran Wemdings Bürgermeister Martin Drexler.

In launigen Worten würdigte das Stadtoberhaupt Spenninger als „Gestalter und Macher, wie es ihn bayern- und deutschlandweit nur ganz selten gibt“. Damit lehnte sich Drexler an eine Kennzeichnung an, die der Bayerische Fußballverband verwendete, als er Spenninger die DFB-Verdienstmedaille verliehen hatte. Zum Abschied nun überreichte ihm Ehrenvorsitzender Volker Wedel noch die Goldene Medaille des Verbandes für 50 Jahre im Ehrenamt. Damit hat Spenninger so ziemlich alle Ehrungen erhalten – bis hin zur Auszeichnung durch den bayerischen Ministerpräsidenten.

Bürgermeister Drexler führte sie alle an, stellte aber die integrative Haltung des sportlichen Ruheständlers in den Vordergrund, der seine Aufgabe weit über das geforderte Maß mit Herzblut ausgeübt habe. Er sei Seelentröster und Konfliktbewältiger gewesen. „Er war Tag und Nacht für seine Mannschaften da.“

Den TSV Wemding hat man nach Ansicht von Anton Eireiner immer mit dem Namen Spenninger gleichgesetzt. Dieser, so der Vereinsvorsitzende, sei fast ein halbes Jahrhundert Aushängeschild der Stadt gewesen. „Eine ganz, ganz starke Leistung“, rühmte Eireiner und fügte hinzu: „Du bist der Uli Hoeneß von Wemding“. Nun will Eireiner gemeinsam mit Spenninger den Bayern-Präsidenten in der Allianz-Arena besuchen. Das ist nur eine von vielen Überraschungen, die Spenninger geboten wurden.

Künftig soll eine Plakette am Sportheim auf der Robertshöhe an Spenningers Wirken erinnern, außerdem wird er auf der Tribüne einen VIP-Stehplatz einnehmen dürfen. Denn dass Spenninger nicht mehr auf dem Fußballplatz „und drumherum“ zu sehen sein wird, glaubt keiner. Auch nicht Volker Wedel, der im Verband 32 Jahre lang mit Spenninger zusammengearbeitet hat. Kreisehrenamtsbeauftragter Josef Wiedemann sprach von einer „Koryphäe, die nun in Rente geht“.

Spenninger selbst war das fast alles zu viel der Ehre. Er dankte allen Mitstreitern, allen ehemaligen Spielern und Trainern, aber allen voran seiner Gattin Elfriede. Ob er nun mehr Zeit haben wird, den unsportlichen Ruhestand bei Ausflügen zu genießen (ein Buch mit den schönsten Zielen hatte für ihn Bürgermeister Drexler mitgebracht), ist mehr als fraglich. Ein TSV ohne Manfred Spenninger ist für viele Mitglieder unvorstellbar. Zumindest als Sänger sollte er dem Verein erhalten bleiben, wie seine Gesangseinlage zum Abschied bewies.

Aufrufe: 05.6.2018, 18:17 Uhr
Donauwörther Zeitung / Helmut BissingerAutor