2024-04-25T14:35:39.956Z

Relegation
Der Großkötzer Kapitän Fabian Züringer (rechts) bejubelt seinen Treffer zum 1:0. Behlingens Florian Feicht (links) sieht lieber nicht hin. Dass es noch dramatisch werden sollte, konnten beide da freilich noch nicht ahnen.	F.: Ernst Mayer
Der Großkötzer Kapitän Fabian Züringer (rechts) bejubelt seinen Treffer zum 1:0. Behlingens Florian Feicht (links) sieht lieber nicht hin. Dass es noch dramatisch werden sollte, konnten beide da freilich noch nicht ahnen. F.: Ernst Mayer

1000 Zuschauer und Dramatik pur

Der VfL Großkötz setzt sich im Elfmeterschießen gegen den TSV Behlingen-Ried durch und trifft nun im Endspiel um einen Kreisliga-Platz auf die SSV Dillingen

Spannung pur in der Relegation zu den Kreisligen West und Nord: Während die SSV Dillingen ein 1:0-Sieg gegen den TSV Wolferstadt reichte, um ins Endspiel um den letzten freien Platz einzuziehen, lieferten der VfL Großkötz und der TSV Behlingen-Ried ein richtiges Spektakel ab. Mit 7:6 nach Elfmeterschießen setzte sich der VfL durch.
TSV Behlingen-Ried – VfL Großkötz 6:7 n. E. „Ich muss meiner Mannschaft für ihren tollen Kampf ein Riesenkompliment machen. Wir haben heute als Mannschaft gelebt, unsere Reise geht weiter“, so VfL-Coach Markus Schirmer nach dem Erfolg.In der Anfangsphase war der VfL die spielbestimmende Mannschaft. Gerade als die Behlinger die Partie in den Griff zu bekommen schienen, traf Fabian Züringer für Großkötz ins Schwarze (35.). Nach einem schönen Angriff über die rechte Angriffsseite kam der Ball zum Großkötzer Offensivakteur, der machte ein langes Bein und brachte das Spielgerät aus kurzer Distanz im Kasten unter. Nur sieben Minuten später stand die Partie wieder Unentschieden. Mit einem sehenswerten Schuss aus 22 Meter hatte Matthias Jeckle ausgeglichen (42.). Kurz darauf lupfte der stark spielende Behlinger Mittelfeldmann Pierre Heckelmüller den Ball über Schlussmann Steffen Follner, mit einem akrobatischen Fallrückzieher klärte ein Großkötzer Verteidiger kurz vor der Linie (45.).Nach der Pause dauerte es ganze vier Minuten, ehe der Ball zum zweiten Mal an diesem Nachmittag im Großkötzer Kasten lag. Nach einem Foul an Matthias Jeckle im Strafraum verwandelte Heckelmüller den fälligen Elfmeter eiskalt. Dann dauerte es bis zur 61. Minute, ehe Großkötz wieder eine Offensivaktion glückte. Doch der Schuss von René Herdlitschka ging drüber. Bis zur Schlussphase gab es dann kaum mehr nennenswerte Aktionen.
Die Behlinger versäumten es in dieser Zeit, den Sack zuzumachen. Erst scheiterte Matthias Jeckle völlig freistehend mit einem Kopfball (83.) an Torwart Follner, dann jagte Daniel Kistner die Kugel aus 14 Metern am Kasten vorbei und schließlich vertändelte Julian Schütz völlig frei den Ball. Und so kam es, wie es kommen musste. In der vierten Minute der Nachspielzeit erkämpften sich die Kötzer einen Eckball. In der Mitte stand Fabian Züringer und wuchtete das Spielgerät per Kopf ins Netz. In der jetzt fälligen Verlängerung tat sich dann nicht mehr viel. Für einen Aufreger sorgte lediglich der Großkötzer Verteidiger Markus Reidinger, der den konternden TSV-Spieler Andreas Miller kurz vor der Strafraumgrenze umriss. Der gut leitende Schiedsrichter Johannes Heider hatte keine andere Wahl und zeigte Reidinger die rote Karte (97.). Der anschließende Freistoß durch Heckelmüller war kein Problem für Keeper Follner.
Im Elfmeterschießen trafen neun der zehn Schützen sehr sicher. Erst der zehnte Elfmeter, der von Nikolai Klein für Behlingen getreten wurde, ging knapp am Pfosten vorbei. „Das war eine bittere Niederlage, wir hätten den Sack einfach zumachen müssen. Schade, die Mannschaft hat alles gegeben“, analysierte ein enttäuschter Behlinger Abteilungsleiter Rainer Jonscher.

Nur schwer zu stoppen: Lars Jaud (rechts), der hier Wolferstadts Daniel Langer (am Boden) aussteigen lässt. Kurz nach der Pause gelang Jaud dann auch das „Tor des Tages“ für seine SSV Dillingen.		F.: Karl Aumiller
Nur schwer zu stoppen: Lars Jaud (rechts), der hier Wolferstadts Daniel Langer (am Boden) aussteigen lässt. Kurz nach der Pause gelang Jaud dann auch das „Tor des Tages“ für seine SSV Dillingen. F.: Karl Aumiller
TSV Wolferstadt – SSV Dillingen 0:1Der TSV Wolferstadt erwies sich vor rund 800 Zuschauern auf dem schmucken Sportgelände in Ederheim zumindest in Spielhälfte eins als die erwartet „harte Nuss“ für die SSV Dillingen. Als der 1:0-Sieg feststand, war die Freunde bei der SSV groß. Lars Jaud hatte in der 51. Minuten zum „Tor des Tages“ getroffen.Dillingen benötigte nach überlegener Anfangsphase aber schon ein wenig Geschick und Glück, um das torlose Remis in die Pause zu retten. Der ansonsten sehr gut leitende Referee Patrick Höpfler verweigerte den Kreisstädtern nach Foul an Kapitän Dominik Riedinger einen Foulelfmeter – eine zumindest grenzwertige Entscheidung.Wolferstadt fand nach der Pause kaum mehr statt, die von SSV-Coach Günther Reichherzer ausgegebene Taktik ging spätestens nach 51 Spielminuten auf, als Torjäger Lars Jaud nach einem langen Ball von Riedinger eiskalt vor TSV-Schlussmann Kim Weiß vollstreckte. Der im Vorfeld der Partie hochgelobte Wolferstädter Spielertrainer Chris Luderschmid blieb wie seine gesamte Offensivabteilung über weite Teile des Spiels blass und konnte seine Gefährlichkeit nur bei einzelnen Standardsituationen aufblitzen lassen.Eine erfolgversprechende Schlussoffensive der Mannschaft aus dem nördlichen Donau-Ries-Kreis blieb aus, sodass Dillingen letztendlich als nicht unverdienter Sieger den Platz verließ.

Aufrufe: 027.5.2018, 22:22 Uhr
Augsburger Allgemeine / ulan, chnoAutor