Ein Hattrick zum Comeback

Glane. Nach dem Spiel waren sich beide Trainer einig: Der Knackpunkt war die Rote Karte gegen SVW-Verteidiger Philipp Brüggemann kurz vor der Halbzeitpause. Der Wissinger bekam einen Ball auf der Torlinie an die Hand. Schiedsrichter Oruc Sugünes wertete dies als strafbares Vergehen. Eine harte Entscheidung, da der Ball aus kurzer Distanz kam und der Arm vor dem Körper war. „Der Platzverweis hat das Spiel definitiv entschieden. Am Ende hat dann einfach die Kraft gefehlt“, ärgerte sich Wissingen-Trainer Christian Ohmann über die Rote Karte.

Denn bis dahin lief eigentlich alles nach Plan für die Gäste. Mit dem ersten Torschuss ging der SVW in Führung. Der stark spielende Philipp Schipmann lief nach einem langen Ball von Torwart Max Siepelmeyer allen davon und schob zum frühen 1:0 ein (8.). Die Wissinger zeigten sich trotz des warmen Wetters lauffreudig und eroberten viele Bälle gegen unsicher wirkende Glaner, die erst nach einer halben Stunde ins Spiel fanden. Die großen Torchancen blieben aber aus, denn Wissingen blockte jeweils in letzter Sekunde die Schüsse von Andreas Engelmeyer (28.) und Steffen Risius (34.). Per Elfmeter erhöhte Tim Warner dann auf 2:0 (41.), ehe Risius nach der Roten Karte ebenfalls per Strafstoß zum Anschluss traf. „Im ersten Durchgang waren wir viel zu pomadig und langsam“, kritisierte Uwe Niebusch seine Mannschaft nach dem Spiel.

Die Wende kam dann aber mit Hagedorn, der ein beeindruckendes Comeback hinlegte. Glane war durch die Überzahl viel besser im Spiel und lief die Wissinger früh an. Der Ausgleich ließ nicht lange auf sich Warten: Hagedorn kam nach einer Flanke völlig frei zum Kopfball und nickte zum 2:2 ein (53.).

Den Wissingern fehlte zum Ende die Kraft, sodass der TuS zu zahlreichen weiteren Chancen kam. Erst parierte Siepelmeyer noch glänzend gegen Engelmeyer (74.), war nur eine Minute später gegen Hagedorns Schuss aus kurzer Distanz aber machtlos. Zwei Minuten vor dem Ende traf der 22-Jährige dann nach schöner Vorarbeit von Bastian Engbert zum 4:2-Endstand. „Das hört sich nach einer tollen Story an, aber da gehören alle dazu“, gab Hagedorn das Lob direkt an sein Team weiter, schob jedoch hinterher: „Es ist schon ein geiles Gefühl.“

Während Glane auf Platz sechs klettert, rutscht Wissingen immer weiter Richtung Tabellenkeller ab. „Wir lernen von Spiel zu Spiel und wollen so schnell wie möglich 30 Punkte holen“, bleibt Ohmann trotzdem optimistisch.

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