2024-05-17T14:19:24.476Z

Pokal
Schütze des goldenen Tores: Paderborns Kapitän Tim Sebastian (M.) setzt sich hier gegen die Delbrücker Marvin Frenz (l.) und Daniel Austenfeld (Nr. 6) durch und traf später zum Tor des Tages. F: Marc Köppelmann
Schütze des goldenen Tores: Paderborns Kapitän Tim Sebastian (M.) setzt sich hier gegen die Delbrücker Marvin Frenz (l.) und Daniel Austenfeld (Nr. 6) durch und traf später zum Tor des Tages. F: Marc Köppelmann

Ein ganz hartes Stück Arbeit

Der SC Paderborn 07 müht sich zu einem 1:0 (1:0)-Sieg beim tapferen Delbrücker SC. Paderborns Offensive ist fast sechzig Minuten lang harmlos

Wenn der Verlierer strahlt und der Gewinner unzufrieden vom Fußballplatz schleicht, dann war das Spiel David gegen Goliath eine ganz enge Geschichte. Rund 1.200 Zuschauer im Stadion am Laumeskamp erlebten am Samstag eine ebensolche in der zweiten Runde des Westfalenpokals. Dort war der Westfalenligist Delbrücker SC dem Drittligisten SC Paderborn 07 lange Zeit ebenbürtig und unterlag nur ganz knapp mit 0:1 (0:1).

„Ein Riesenlob an meine Mannschaft. Besonders in Halbzeit Zwei gab es keinen Klassenunterschied, und wir haben die Partie sogar phasenweise kontrolliert“, war DSC-Spielertrainer Guerino Capretti nach Spielschluss mit fast Allem zufrieden. Nur mit dem Ergebnis nicht. Für den DSC wäre besonders in Halbzeit Zwei ein Tor und somit auch die Verlängerung durchaus greifbar gewesen. „Wir hatten nicht die großen, herausgespielten Torszenen, aber immer wieder Abschlüsse, in denen im letzten Moment ein Spieler dazwischen stand“, meinte Capretti und machte dann etwas, was er sonst tunlichst vermeidet, er übte Kritik an Schiedsrichter Lukas Sauer. „Ein unterklassiges Team ist auch auf Standards angewiesen. Wir hatten einige knifflige 50 zu 50 Zweikampfszenen, von denen nicht eine einzige für uns gewertet worden ist. Das ist schon ärgerlich“, so Capretti. Auch Paderborns Cheftrainer René Müller sprach den Gastgebern für deren engagierte Leistung einen großen Respekt aus. „Wir hatten über weite Strecken die Spielkontrolle, haben es aber nicht geschafft, in der Offensive gefährliche Szenen zu kreieren. Delbrück hat es sehr gut gemacht.“ Der DSC begann die Partie ohne größeren Respekt vor dem drei Ligen höher spielenden Stadtnachbarn. Patryk Plucinski hatte nach drei Minuten den ersten Abschluss, zog aber rechts vorbei. Auf Paderborner Seite setzte Christian Strohdiek nach einer Ecke einen Kopfball über das Tor (13. Min.). Es begann die Phase, in der die Paderborner das Spielgeschehen in die Hand nahmen. Marc-Andre Kruska gab den nächsten Torschuss ab, Delbrücks Keeper Kevin Hund konnte halten (14.). Sieben Minuten später klingelte es dann in seinem Kasten. Nach einer Ecke verlängerte Sebastian Schonlau auf SCP-Kapitän Tim Sebastian und der netzte zum Führungstor ein. „Nach der Kopfballverlängerung nicht mehr zu verteidigen“, kommentierte Capretti. Paderborn hatte die Partie nun im Griff und ließ den Ball gut in den eigenen Reihen laufen. Christian Bickel zog ab, doch Hund hielt. Auch Schonlau einmal per Kopf (33.) und einmal nach verunglücktem Schuss von Koen van der Biezen (39.), verpasste es, vor der Pause einen standesgemäßeren Vorsprung herauszuschießen. Trotzdem, es schien zur Halbzeit nur eine Frage der Zeit zu sein, wann der Favorit den Torevorsprung ausbauen würde. Doch es waren die Delbrücker, die erneut mutiger und zielstrebiger aus der Kabine kamen, während der SCP seine Spielfreude dort liegengelassen hatte und auch nicht mehr wieder fand. Der Drittligist agierte nun passiv und fand offensiv so gut wie nicht mehr statt. Positiv ist, dass die Paderborner defensiv den gefährlichen letzen Pass ebenso nicht zuließen und immer ein Bein dazwischen bekamen. Delbrück wurde so nur noch durch einen am Ende harmlosen Freistoß von Plucinski (60.) und einen Schuss von Patrick Kurzen über das Tor gefährlich (66.). Fünf Minuten vor dem Ende kam Delbrücks Lukas Cramer einen Schritt zu spät (85.), dann stand der SCP in Runde Drei. Dort wartet der FC Lennestadt. Erneut ein Westfalenligist, der in der zweiten Runde überraschend den Oberligisten SV Lippstadt mit 2:1 schlagen konnte.

Großer Dank an die Helfer

Delbrücks Spielertrainer Guerino Capretti wusste nach dem Spielschluss zudem bei wem er sich zu bedanken hatte: „Im Namen der gesamten Mannschaft, ein großes Lob an die vielen ehrenamtlichen Helfer, die diesen Tag überhaupt erst zu dem Highlight gemacht haben, welcher er nun für uns alle war. Super, was hier alle wieder rund um das Spiel geleistet haben.“ Etwa 100 Personen aus den einzelnen DSC-Teams sowie weitere ehrenamtliche Unterstützer sorgten für einen reibungslosen Ablauf des von der Polizei mit ein paar Sicherheitsauflagen belegten Spiels. So mussten für die Gästefans extra Eingangs- und Fanblockbereiche geschaffen werden, was natürlich auch in Sachen Getränke und Würstchenversorgung bedacht werden musste. Dazu kamen diverse Arbeiten als Ordner, an der Kasse im Losverkauf, sowie an Kuchen-, Waffel-, Würstchen- und Getränketheken. „Es macht uns stolz, wenn wir sehen, welche große Unterstützung immer wieder da ist. Beim DSC wird der Verein gelebt“, freute sich auch Geschäftsführer Frank Sundermeier über ein - bis auf das Ergebnis - rundherum gelungenes Westfalenpokalderby im Stadion Laumeskamp.

DSC: Hund - Rüskaup, Capretti, Riemer, Austenfeld - Bandowski (65. Mazza), Frenz - Meyer, Plucinski, Ferber (52. Kurzen) - Freise (75. Cramer).
SCP: Brinkmann - Itter, Sebastian, Strohdiek, Herzenbruch - Bickel (72. Vucinovic), Schonlau (65. Krauße), Kruska, Piossek - Dedic, van der Biezen.



Aufrufe: 08.10.2016, 20:36 Uhr
Mark HeinemannAutor