Für Sascha Glatzel, den Trainer des FC Blau-Weiß Friesdorf, ist der kommende Gegner nur mit äußerster Vorsicht zu genießen. "Endenich ist gespickt mit Spielern, die schon höherklassig unterwegs waren. Und wenn es gegen Mannschaften geht, die oben stehen, rufen sie meist ihr wahres Potenzial ab."
Glatzel erwartet deshalb ein Spiel zweier gleichstarker Mannschaften, bei dem auf jeden Fall schon einmal die Zuschauer zu den Gewinnern zählen. Über die ein wenig unverhoffte Tabellenführung macht sich der FC-Trainer, der wie schon in den letzten Wochen auf die verletzten Tibor Heber und Christoph Walbröl verzichten muss, keine großartigen Gedanken. "Das sieht zwar hübsch aus, bestimmt aber nicht unsere Vorbereitung."
Kollege Hansi Langen vom FV Endenich nahm in der knapp zweiwöchigen Spielpause zunächst einmal Fahrt raus. "Wir haben in der vergangenen Woche lediglich zweimal trainiert. Die Jungs sollten die Köpfe frei bekommen." Nach dem wichtigen 1:0-Sieg zuletzt gegen Siegburg sieht der FVE-Trainer den größeren Druck auf Seiten der Friesdorfer. "Ansonsten ist diese Partie eine Herausforderung, auf die sich meine Spieler freuen und die besonders reizt." Groß ist die Vorfreude vor allem bei Dennis Ochs. Der offensive Mittelfeldakteur der Endenicher gehörte jahrelang zum Stammpersonal der Blau-Weißen aus Friesdorf.
Insgesamt sechs Trainingseinheiten hatte Hans Georg Jung, der neue Coach des VfL Rheinbach, Zeit, seine neue Mannschaft vor dem so wichtigen Derby am Sonntag (14.30 Uhr, Walter-Mundorf Stadion) beim SV Siegburg 04 kennenzulernen. "Die Jungs ziehen gut mit, auch wenn der Mannschaft eine gewisse Verunsicherung anzumerken ist." Zwar sei die Bedeutung der Partie jedem im Kader bewusst, aber daraus ein sprichwörtliches Sechspunktespiel zu machen, ist aus Sicht des Nachfolgers von Wolfgang Schlösser übertrieben.
"Es ist eins von 17 Endspielen", sagt Jung. "Wenn wir das gewinnen und die restlichen Partien verlieren, steigen wir trotzdem ab." Personell ist der Tabellenvorletzte nicht gerade auf Rosen gebettet. Schmerzlich vermisst werden insbesondere die rotgesperrten Sherif Krasniqi und Nikki Weber.