2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

eFootball als echter Ersatz für Fußball?

TuS Bersenbrück am Start bei FIFA 20-Oberliga / Bisher kaum Resonanz im Stadtkreis

Fußball im Freien ist verboten – Fußball auf der Spielkonsole dient vielen in Zeiten der Coronakrise als Ersatzdroge. Aber bietet eFootball einen echten Ersatz für das Spiel auf dem Feld? Ein Blick von den Profis über die Oberligakicker des TuS Bersenbrück bis in den Kreis Osnabrück liefert aktuell ein differenziertes Bild.

Viele Bundesliga-Klubs beschäftigen aus Marketing-Gründen neben echten Fußballern professionelle Konsolen-Zocker. Nun sollen sie in der fußballfreien Zeit für Unterhaltung sorgen und vor allem soziale Netzwerke mit Inhalten befeuern. Aber lange nicht alle Fans werden erreicht: Über Livestreams im Internet kann zwar jeder live mitfiebern, aber die Aura bleibt steril – Simulations-Fußball ist eben kein echter.
Auch die Fußballer des TuS Bersenbrück würden wohl lieber draußen zocken anstatt nur auf der Playstation. Beim spontanen Aufruf des Niedersächsischen Fußballverbandes (NFV), bei FIFA 20 einen eFootball-Oberligatitel auszuspielen, sind sie trotzdem dankbar eingestiegen. Abwehrmann Nicolas Eiter sowie Moritz Waldow, Christopher Cook, Edgard Heizenreder und Querim Avdijaj als Spieler mit Offensivdrang sind nominiert für Partien, die sie ab Samstag über die mit dem Internet verbundene Playstation von zu Hause aus gegen Vertreter anderer Teams bestreiten.
17 der 18 Oberligisten sind am Start in den kommenden Wochen über 16 Spieltage im Modus Jeder gegen Jeden. Am Spieltag treten zwei Einzelspieler jedes Klubs in einem virtuellen Match über zweimal 6 Minuten im Eins-gegen-Eins-Modus gegeneinander an - die Summe der zwei Einzelspiele ergibt das Spieltagsergebnis. „In dieser schwierigen Zeit kann die niedersächsische Fußballfamilie ihren Zusammenhalt dokumentieren. eFootball gibt uns die Möglichkeit, wenigstens nicht ganz auf Fußball verzichten zu müssen“, sagt Günter Distelrath als NFV-Präsident die spontane Aktion. Die Führung des Stadtkreises hat die Klubs auch aufgefordert, sich zu melden, falls eine solche virtuelle Liga für Osnabrück etabliert werden soll. eFootball-Beauftragter Ulrich Stenzel berichtet aber von einer bisher eher geringen Resonanz – vielleicht auch deshalb, weil sich auf lokaler Ebene viele Freunde und Bekannte bereits längst (und auch vor Corona-Zeiten) privat in Wettbewerben organisiert haben.

Aufrufe: 03.4.2020, 05:30 Uhr
Benjamin Kraus / NOZAutor