Der DSC 99 befindet sich in der Bezirksliga im freien Fall. Aus Angst vor einer ganz harten Landung in nicht allzu ferner Zukunft zogen die Verantwortlichen des Tabellenschlusslichts schließlich unmittelbar nach der 1:6-Heimniederlage gegen den SV Uedesheim die Reißleine. Nach nur einem Punkt aus den ersten sieben Spielen der laufenden Saison trennte sich der Verein von seinem Trainer Michael Kezmann.
Dem ersten Vorsitzenden Dirk Leitzbach fiel die Entscheidung gegen Kezmann alles andere als leicht. „Die Qualitäten von Michael als Trainer und Mensch sind unbestritten. An ihm liegt es ganz sicher nicht, dass wir aktuell sportlich so schlecht platziert dastehen“, fügte Leitzbach an. Mit dem Wechsel auf der Trainerbank wolle der Verein den geschätzten Kezmann vielmehr aus der Schusslinie und zugleich der Mannschaft ihr letztes Alibi für unzureichende Leistungen auf dem Platz nehmen. Für Michael Kezmann persönlich dürften die lobende Worte zunächst nur ein schwacher Trost sein. Der 46-Jährige ist letztlich auch ein Opfer der misslungenen Personalpolitik an der Windscheidstraße. Anstatt den Kader nach zwei sehr mäßig verlaufenen Bezirksliga-Spielzeiten, die beide coronabedingt nicht zu Ende gespielt werden konnten, gravierend umzubauen, entschied man sich auch im vergangenen Sommer dafür, den Kern des Teams beisammen zu halten und nur punktuell zu ergänzen. Doch die vermeintlichen Leistungsträger im Aufgebot wurden ihren Anforderungen bislang aus unterschiedlichsten Gründen nicht gerecht.
Nun darf sich bis auf Weiteres zunächst einmal Niko Latrovalis daran versuchen, die Elf um Kapitän Pascal Ryboth in die Erfolgsspur zu führen. Den Coach der eigenen B-Junioren konnte Dirk Leitzbach davon überzeugen, zumindest übergangsweise in einer Doppelrolle auszuhelfen und dem Verein so etwas Zeit zu verschaffen, um an einer langfristigen Lösung zu arbeiten. „Wir schauen nun vorerst von Woche zu Woche“, erklärt Leitzbach, wohl wissend, dass externe Übungsleiter in der momentanen Situation wohl kaum Schlange stehen dürften beim DSC 99. Michael Kezmann wiederum soll dem „Club“ in einer anderen Funktion erhalten bleiben. „Er ist längst zu einem Freund geworden. Ich hoffe sehr, dass Michael dem DSC 99 erhalten bleibt“, so Leitzbach.