2024-06-14T14:12:32.331Z

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Freut sich auf die neue Herausforderung SV Lörzenbach: Torwart Dirk Zeume.	Foto: Lothar Voigt
Freut sich auf die neue Herausforderung SV Lörzenbach: Torwart Dirk Zeume. Foto: Lothar Voigt

Dirk Zeume will es nochmal wissen

KLA Bergstraße: Mit fast 50 heuert Torwart beim SV Lörzenbach an / „Zähle mich nicht zum alten Eisen“

Am Anfang hatte es den Ruch einer Schnapsidee. 11. 11., Karnevalsauftakt, Zug nach Köln. An Bord: die Fassebutze Carsten Hölzing und Dirk Zeume. Hölzing ist Altherrenfußballer beim SV Lörzenbach, Zeume Torwart außer Dienst. Nach einem schönen Tag in Köln und der Rückkehr in den Odenwald deutete sich an: Dirk Zeume nimmt die Handschuhe wieder vom Nagel.

Denn A-Ligist Lörzenbach ist auf der Suche nach einem Backup für Stammkeeper Dominik Sobolewski. Torwart Nummer zwei, Thorsten Krauß, steht aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Verfügung. Und Dirk Zeume fühlt sich fit: „Ich zähle mich nicht zum alten Eisen.“

Also fängt der Neunundvierzigjährige nach fast zweieinhalb Jahren Pause wieder an. Zum Fitnessstudio („ein bisschen“) und Gassigehen mit dem Hund („jeden Tag stramme zwei Stunden“) kommt nun zweimal die Woche Fußballtraining. „Ich bin jetzt wieder voller Tatendrang“, freut sich der zweifache Familienvater, der nicht nur den zweiten Torwart geben, sondern mit Norbert Schultheiß im Wechsel das Torwarttraining leiten wird.

Nicht nur Torwart, auch Torwarttrainer

In diesem Bereich hat der Kurier- und Flughafentransfer-Fahrer mehr als genug Erfahrung. Bei seinem bis dato letzten Engagement war Zeume unter Trainer Patrick Lipusch beim FC 07 Bensheim ebenfalls für die Torhüter verantwortlich und stand als Keeper Gewehr bei Fuß. Für den FC 07 bestritt Zeume auch sein letztes Pflichtspiel im November 2015. Da holte die FC 07-Reserve in der Kreisoberliga beim SV Fürth ein 3:3. Aufgrund einer beruflichen Veränderung spielte Fußball im Hause Zeume nach der Bensheimer Zeit die zweite Geige – ungewöhnlich für den ehrgeizigen Torwart, der beim VfR Bürstadt in den Neunzigern Oberligaluft schnupperte. Statt Sportplatz-Hopping an den Wochenenden gab’s eine stattliche Anzahl Städtereisen. „Und der Pool ist fertig geworden“, schmunzelt Zeume, der mit Familie in Rimbach zuhause ist.

Warum ausgerechnet der SV Lörzenbach? „Es hat mich gereizt. Worschtebrot und Bier – diese Mentalität gibt es nicht mehr allzu oft im Fußball. In Lörzenbach ist sie noch vorhanden“, sagt der gebürtige Düsseldorfer, der in Heppenheim aufgewachsen ist. Zudem habe sich der Verein mit Trainer Marcel Hanstein und Vorsitzendem Stefan Jünger bemüht.

Vor dem Trainingsauftakt am 22. Januar steht die erste Bewährungsprobe an: Geplant war Dirk Zeumes erster Auftritt im Lörzenbacher Trikot beim AH-Turnier des FSV Zotzenbach, das am Freitagabend ausgesielt wurde.

Dirk Zeume will die Rolle des zweiten Mannes beim A-Liga-Dritten bis Sommer geben. Wäre ein Aufstieg Motivation genug, weiterzumachen? „Das lasse ich mir offen. Aber das wäre schon was: Wer könnte schon seinen 50. Geburtstag mit einem Aufstieg feiern?“ Der Eintracht-Fan feiert im August.

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Zur Person

Dirk Zeume hat über 40 Jahre Fußball auf dem Buckel und dementsprechend viele Vereine in seiner Vita. Nach der Jugend beim FC Sportfreunde Heppenheim war der Torwart bei VfR Bürstadt, Olympia Lampertheim, SG Riedrode, FC Ober-Abtsteinach, SV Kirschhausen, SV Mörlenbach, SG Unter-Abtsteinach, Azzurri Lampertheim und FC 07 Bensheim von B-Klasse bis Oberliga am Ball. Hinzu kommen Torwarttrainertätigkeiten unter anderem bei FC 07 Bensheim und Wormatia Worms.

Aufrufe: 014.1.2018, 10:22 Uhr
Markus KarraschAutor