„Wir waren an diesem Tag einfach nicht zwingend genug und mussten am Ende auch den 120 Minuten vom Entscheidungsspiel gegen Langenzenn Tribut zollen“, sagte SpVgg-Spielertrainer Ingo Scheerer. Zusammenfassend fand Scheerer die Niederlage „relativ unglücklich“, während Dietersheims Coach den Erfolg seines Teams als „durchaus verdient" beschrieb.
In den ersten 20 Minuten war den Dietersheimern eine gewisse Nervosität anzumerken, die auch Andreas Hetzel so nicht von seiner Mannschaft kannte. Zahlreiche unnötige Ballverluste waren die Folge und der Kreisklassist hatte daher mehr vom Spiel. Diese Überlegenheit konnten die Gallmersgartener auch nutzen, Stefan Glanz traf mit einem sehenswerten Schuss aus der Distanz zum 1:0 (18.). Für die Spieler des SCD war der Rückstand anscheinend der notwendige Weckruf. Ab Mitte der ersten Halbzeit kamen sie immer stärker ins Spiel, und der Ausgleich schien nur eine Frage der Zeit zu sein. Auf ihre starke Offensive konnten sich die Dietersheimer dann nach ziemlich genau einer halben Stunde Spielzeit auch verlassen. Nach einer Freistoßflanke von Fabian Eder landete der abgewehrte Ball bei Alexander Rupp, der mit einem platzierten Kopfstoß erfolgreich war (30.).
Nun waren die Grün-Weißen am Drücker. Beim Führungstreffer haderten die Gallmersgartener vor allem mit Schiedsrichter Thorsten Rössle, der nach einem Zweikampf auf den Elfmeterpunkt zeigte – und auf der anderen Seite in der zehnten Minute nach einem Zweikampf zwischen SCD-Keeper Richard Noack und Marco Reichert nicht. Thomas Billmann war es egal, der Angreifer spielte seine Erfahrung aus und besorgte das 2:1.
„Zu diesem Zeitpunkt war schon klar, dass es enorm schwer werden würde“, sagt Scheerer rückblickend, auch weil er bei der Relegationspartie aus unterschiedlichen Gründen auf eine handvoll Stammspieler verzichten musste. Es entwickelte sich ein kampfbetontes, aber von beiden Seiten fair geführtes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. In der 73. Minute kamen auch alle neutralen Fußball- Begeisterten unter den rund 210 Zuschauern auf ihre Kosten, als Philipp Daubinger einen Freistoß direkt ins rechte obere Toreck zirkelte. Was dann geschah, ist für Scheerer einer der Hauptgründe, warum die SpVgg in der kommenden Runde wieder in der A-Klasse kickt: „Wir sind zurückgekommen und bekommen dann wieder ein Gegentor, bei dem wir es dem Gegner viel zu einfach machen.“
Nach einer Ecke für die SpVgg geht es auf Seiten der Dietersheimer ganz schnell, Billmann bedient Offensivkollege Rupp und der bleibt vor Gallmersgartens Schlussmann Michael Jakob kaltschnäuzig. So stand es elf Minuten vor dem regulären Abpfiff 3:2 für Dietersheim. Gallmersgarten versuchte es noch einmal und Torjäger Marco Reichert hatte die Chance zum 3:3, doch SCD-Keeper Richard Noack rettete sein Team vor der Verlängerung.
„Ich denke das Ergebnis war am Ende verdient, nicht weil wir eine absolute Top-Leistung abrufen konnten, sondern auch weil Gallmersgarten das Spiel gegen Langenzenn in den Knochen steckte“, bilanzierte Andreas Hetzel. Für sein Team geht es am kommenden Donnerstag, dem Fronleichnams- Feiertag, weiter. Auf dem Rasen des TSV Marktbergel bekommt es der SCD ab 15 Uhr mit dem FV Gebsattel zu tun. „Wir können nun ganz befreit aufspielen“, sagt Trainer Andreas Hetzel. Seine Jungs hätten mit der Relegationsteilnahme und dem Überstehen der ersten Runde schon sehr viel erreicht. „Wir werden alles geben und sehen, ob es reicht.“
Gebsattel qualifizierte sich für die zweite Relegations-Runde durch ein eindrucksvolles 5:1 über den TSV Burgbernheim. Der Sieger dieser Partie kickt ab August in der Kreisklasse. Die Spielvereinigung aus Gallmersgarten dagegen muss sich nach nur einer Kreisklassen-Spielzeit wieder mit der A-Klasse anfreunden. Keine Veränderung wird es auf dem Trainerposten geben. „Das haben wir schon ausgemacht und das ist unabhängig von der Klasse“, sagt Ingo Scheerer. Der Spielertrainer geht auch davon aus, dass sein Kader zusammenbleibt. „So wie es jetzt aussieht, wird keiner den Verein verlassen.“ Scheerer hofft für die neue Runde aber auf mehr Glück: „Die extrem vielen Verletzungen haben uns das Leben schwer gemacht. Ich hoffe, dass wir in der nächsten Saison davon verschont bleiben.“