2024-05-02T16:12:49.858Z

Analyse
Wunden lecken und Durchatmen heißt es nun für die Spielerinnen des FC Königsbrunn (von links). Während für Stürmerin Sarah Wagner im Sommer nun erst einmal das Knie im Vordergrund steht, können Nadine Massier und Sabina Prochia den Sommer ein wenig mehr genießen.  Foto: Christian Kruppe
Wunden lecken und Durchatmen heißt es nun für die Spielerinnen des FC Königsbrunn (von links). Während für Stürmerin Sarah Wagner im Sommer nun erst einmal das Knie im Vordergrund steht, können Nadine Massier und Sabina Prochia den Sommer ein wenig mehr genießen. Foto: Christian Kruppe

Die Wunden lecken und den Sommer genießen

Als Aufsteiger haben die Frauen des FC Königsbrunn den Durchmarsch in die Landesliga knapp verpasst +++ Die Gründe für die schwache Rückrunde und was sich das Team für die kommende Saison vornimmt

Langsam und vorsichtig steigt Sarah Wagner die Stufen im Königsbrunner Hans-Wenninger-Stadion hinauf. Ihr linkes Bein ziert eine große Schiene, das Knie ist unübersehbar geschwollen. Die 22-jährige Angreiferin ist das Sinnbild für die Rückrunde der Königsbrunner Fußballerinnen. Als Aufsteiger in die Bezirksoberligasaison gestartet, war das Team von Trainer Michael Fischer so gut wie nicht zu schlagen. Acht Siege, eine Niederlage lautete die beeindruckende Bilanz bis zum Jahreswechsel. Als Tabellenführer ging es in die Winterpause.

Zum Einstieg in die Rückrunde gab es zwar gegen Batzenhofen eine überraschende Niederlage, doch danach gab es eine neue Siegesserie und der Traum vom Durchmarsch in die Landesliga erhielt neue Nahrung. Doch mit dem Wonnemonat Mai begannen die Probleme der Brunnenstädterinnen. „Wir hatten eine Verletztenmisere, die ihresgleichen sucht“, erklärt Teammanagerin Bettina Wagner. Bis zu neun Verletzte beklagten die FCK-Damen. Allein gegen Grasheim galt es, fünf Stammkräfte auf einmal zu ersetzen. „Ohne Nachrückerinnen aus der zweiten Mannschaft hätten wir nicht antreten können“, erinnert sich Wagner. Mit einer Rumpftruppe brachten sie die Saison zu Ende, einzig das Viertelfinale im Bezirkspokal gegen Loppenhausen konnte nicht gespielt werden.

Das Team trägt den verpassten Aufstieg mit Fassung. Abwehrspielerin Nadine Massier gibt zwar zu, „dass es schon schmerzt. Aber ich bin auch froh, so weit gekommen zu sein.“ Ähnlich sieht es auch Sarah Wagner. „Wir haben als Aufsteiger zu Beginn nicht gewusst, wo wir stehen. Erst nach und nach war uns klar, was möglich ist. Natürlich ist es schade, dass es am Ende nicht gereicht hat. Doch die vielen Ausfälle und die dadurch nötige Rotation machte nicht mehr möglich.“ „Da mussten Spielerinnen auf Positionen ran, die sie noch nie gespielt haben“, so Bettina Wagner. „Das war dann irgendwann zu viel“, ergänzt Tochter Sarah. Zwischenzeitlich war das Team froh, „überhaupt spielen zu können“, erinnert sich auch Nadine Massier.

Die vergangene Saison ist bei den Königsbrunnerinnen inzwischen abgehakt, sie blicken alle schon auf die kommende Spielzeit. Da sind die Ziele klar abgesteckt. „Die Liga wird deutlich stärker. Es kommen zwei starke Absteiger (Kempten und Pfersee) runter und mit dem FC Augsburg und dem Bezirkspokalsieger Biberbach zwei starke Aufsteiger hinzu“, erklärt Teammanagerin Bettina Wagner. Daher setzen sich die Königsbrunnerinnen einen „gesicherten Mittelfeldplatz“ als Ziel. Nadine Massier ergänzt, „dass wir schon gerne aufsteigen wollen, aber nicht mit aller Macht“. Die vergangene Saison hat aufgezeigt, wie schnell ein solcher Traum ausgeträumt sein kann.

Um die Ziele zu erreichen, wird auch am Kader gebastelt. Mit Nadine Neudahl, Sarah Hopf, Sandra Mattern und Katrin Huber beenden vier Spielerinnen ihre Karriere. Neu sind einige junge Spielerinnen sowie Sabrina Buchardt. Die 30-jährige Defensivspielerin kommt von Schwaben Augsburg und bringt Erfahrung aus Regional- und Landesliga mit.

Insgesamt wollen sich die Königsbrunnerinnen in Tiefe und Breite besser aufstellen. Daher wechselt die zweite Mannschaft auch aus der Freizeitliga in Kreisklasse Augsburg-Süd. Auch am Aufbau des Nachwuchses wird weiter gearbeitet. Das große Ziel ist es, bis zur neuen Saison eine spielfähige B-Juniorinnen-Mannschaft zu bekommen. „Das wird aber kein Selbstläufer, denn hier in der Region wird bei einigen Vereinen schon viel im Nachwuchs gemacht“, weiß Bettina Wagner.

Angepasst haben die Frauen auch ihre Heimspieltermine. Künftig finden diesem immer am Sonntag ab 15 Uhr auf der FC-Sportanlage an der Benzstraße statt. Die zweite Mannschaft folgt dann immer um 17 Uhr.

Aufrufe: 018.6.2018, 13:36 Uhr
Schwabmünchner Zeitung / Christian KruppeAutor