2024-06-17T07:46:28.129Z

Ligabericht
Sascha Zeisberg (r.), lange verletzter Stürmer des SV Höxter, ist eine sehr wichtige Zutat im Erfolgsrezept des Landesligisten. Trainer Stefan Zeisberg setzt auf seinen kleinen Bruder.
Sascha Zeisberg (r.), lange verletzter Stürmer des SV Höxter, ist eine sehr wichtige Zutat im Erfolgsrezept des Landesligisten. Trainer Stefan Zeisberg setzt auf seinen kleinen Bruder.

Die Wandlung des SV Höxter

Landesligist kommt unglaublich erstarkt aus der Winterpause und hat sogar wieder Hoffnung auf den Klassenerhalt / Der neue Trainer Stefan Zeisberg scheint vieles richtig zu machen

Dass in der Bundesliga Trainer bei abstiegsbedrohten Mannschaften gewechselt werden wie Unterhosen, ist üblich. Wirklich besser wird es dadurch aber selten. Es geht auch anders, denn beim SV Höxter gab es auch einen Führungswechsel - und der schlug voll ein. Unter der Regie von Trainer Stefan Zeisberg holte der Landesligist in vier Spielen sieben Punkte. Und auch im Kreispokal feierte die Zeisberg-Elf einen großen Erfolg und schoss Titelverteidiger Spvg. Brakel raus. Es läuft wieder beim SV Höxter - aber warum?

"In der Hinrunde waren wir auch oft nicht so weit weg, aber die Ergebnisse stimmten halt nicht. Ein ganz großer Vorteil ist, dass Sascha Zeisberg wieder mitspielt", sagt Thomas Viehöfer, der Stefan Zeisberg als Co-Trainer zur Seite steht. "Sascha macht vorne die richtigen Laufwege, kann die Bälle halten und ist torgefährlich - das fehlte uns bisher. Zudem hat durch die ersten Erfolge die gesamte Mannschaft Selbstvertrauen bekommen", so Viehöfer.
In den ersten 16 Spielen unter Trainer Pierre Gröne holte Höxter nur vier Punkte. Das nagte irgendwann an jedem Spieler - viel Aufwand, wenig Ertrag. Gröne schmiss in der Wintervorbereitung hin, sein bisheriger Co-Trainer übernahm. "Von der reinen Trainingsarbeit macht Stefan nicht vieles anders als Pierre - beide haben ja auch lange schon in der A-Jugend zusammengearbeitet", betont Viehöfer, der auch sportlicher Verantwortlicher der Seniorenteams ist. "Aber Stefan ist etwas näher dran an den Spielern, er findet eine andere Ansprache. Beim Pokalspiel in Brakel war es schon außergewöhnlich wie er die Jungs bei der Besprechung erreichte - er kann motivieren", beschreibt Thomas Viehöfer den kleinen, aber manchmal auch entscheidenden Unterschied.
Mit der Euphoriewelle schwimmen auch die Youngster. Luca Hasenbein, Leon Krueger oder Lucas Balch verdienten sich zuletzt absolute Bestnoten. "Das Potenzial war bei ihnen schon immer da, aber sie verstehen es immer besser zu nutzen. Und auch die alten Hasen wie Pietrzyk oder Wöhler führen die Mannschaft sicher. Zudem haben wir mit Dennis Ferranti einen Supertorwart - für mich gehört er zu den besten drei der Liga", lobt Viehöfer. Dass bei dieser kleinen Erfolgsserie auch wieder an den eigentlich schon zur Winterpause abgeschriebenen Klassenerhalt gedacht wird, wiegelt er ab. Zehn Punkte müsste Höxter in zehn Spielen aufholen. "Wir wollen unsere eigene Rückrunden-Geschichte schreiben. Und auch wenn es sich wie eine Floskel anhört: wir denken wirklich nur von Spiel zu Spiel. Am Ende schauen wir auf die Tabelle. Man muss immer bedenken, was wir für eine Hinrunde gespielt haben. Zudem ist die Wintervorbereitung nicht so gut gelaufen und dann noch der Rücktritt von Pierre", zählt Viehöfer auf. Aber insgeheim hofft auch er auf ein kleines Fußballwunder.

Der nächste Schritt soll dabei an diesem Sonntag, 20. März, ab 15 Uhr beim TuS Tengern gemacht werden. Das Hinspiel ging knapp mit 0:1 verloren. Tengern ist sehr heimstark und hat erst eins von acht Heimspielen verloren. "Wir müssen in Tengern versuchen, wieder auf unsere Stärken zu setzen. Bei der 0:5-Klatsche in Maaslingen haben wir das nicht getan. Wir müssen immer alles abrufen, das ist wichtig", gibt Höxters Co-Trainer Thomas Viehöfer vor. Der 5:3-Heimerfolg gegen Harsewinkel und der Sieg im Kreispokal gegen Brakel gibt der jungen Höxteraner Mannschaft wieder ein paar Prozente mehr Selbstbewusstsein. "In Brakel merkte man, dass wir einfach einen Lauf haben. So ein Spiel, wo wir sofort nach der Führung den Ausgleich bekommen, hätten wir in der Hinrunde wahrscheinlich nicht gewonnen", so Viehöfer. Fehlen werden Lukas Gerth, Chris Malena und Nico Trepschick.

Aufrufe: 019.3.2016, 10:06 Uhr
Uwe Müller / Foto: Christian UlrichAutor