2024-05-24T11:28:31.627Z

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Breite Brust: Philip Brandl | Foto: Michael Neubert
Breite Brust: Philip Brandl | Foto: Michael Neubert

Die Fußballer des FC Hochrhein sind Höhenflieger mit Bodenhaftung

Bezirksligatipp mit Philip Brandl, Trainer des FC Hochrhein

Der FC Hochrhein ist das Überraschungsteam der Bezirksliga. Der Club steht vor seiner erfolgreichsten Saison. Und Coach Philip Brandl führt nicht nur gerne auf dem Fußballplatz die Regie.

Der FC Hochrhein zählt zu den positiven Überraschungen in dieser Bezirksliga-Saison. Nach 13 Spieltagen ist die Mannschaft von Trainer Philip Brandl in der Tabelle auf Rang drei notiert. Nur eine Momentaufnahme? Oder sind die Hochrheiner wirklich so stark, um um den Aufstieg in die Landesliga mitspielen zu können? Brandl schmunzelt, "wir wissen unsere Lage realistisch einzuschätzen", sagt er. Schließlich gebe es ja die eine oder andere Mannschaft, "die noch vor uns steht. Aber durch diesen positiven Lauf gehen wir jetzt auch mit gesundem Selbstvertrauen und einer breiten Brust in unsere Partien". Trotz des Höhenfluges wahrt der Coach die Bodenhaftung: "Von einem Aufstieg will ich nichts wissen."

Überbezirklich kickte der FC Hochrhein bisher noch nicht, doch entstand der Verein auch erst 2011 aus dem Zusammenschluss des SC Hohentengen und des FC Eintracht Stetten, der wiederum zuletzt 2010 in der Landesliga vertreten war. Brandl selbst begann seine fußballerische Laufbahn in Hohentengen, dort wohnt der 34-Jährige auch heute noch. Beim FCH befindet sich Brandl, der vor acht Monaten Vater einer Tochter wurde und als Lehrer an einer Schweizer Privatschule in Endingen tätig ist, in seinem vierten Trainerjahr. 2019 hatte er Hochrhein aus der Kreisliga A zurück in die Bezirksliga geführt, doch "leider konnte ich die beiden letzten Saisons nicht zu Ende spielen", sagt Brandl. Die Pandemie lässt grüßen.

Liefert Hochrhein seine bisher erfolgreichste Saison ab?

Nicht nur der Fußball ist Brandls große Leidenschaft. Vor Jahren wurde in Hohentengen eine Theatergruppe gegründet. "KunstStoff Ensemble Hohentengen nennt sie sich. Das geht alles ein bisschen in Richtung Komödie", erklärt Brandl, der in den ersten beiden Jahren selbst Regie führte. Nach zwei Jahren Corona-Pause sollen die Proben für das nächste Stück demnächst wieder beginnen. "Ob ich mitmache, ist noch fraglich. Fußball, Theater und nun meine kleine Tochter. Das wird wohl etwas zu viel werden", vermutet er.

Zumal bei seinen Hobbys derzeit der Fußball Priorität genießt. Schließlich könnte es auch die erfolgreichste Saison für den FC Hochrhein (beste Platzierung bisher: Bezirksliga-Rang zehn) werden. "Ich sehe unseren derzeitigen Tabellenstand wirklich nur als Momentaufnahme", sagt Brandl, doch "andererseits brauchen wir uns auch vor niemandem zu verstecken". Wobei die Mannschaft das Kunststück fertigbrachte, erst am 13. Spieltag erstmals in dieser Runde eine positive Tordifferenz vorweisen zu können. Dass die vier Saisonniederlagen teilweise richtig drastisch ausfielen? "Erstmal vergessen."

Philip Brandl: "Wir haben derzeit viel Spaß, und das soll möglichst noch länger andauern."

Brandls Kader hat sich in den vergangenen Wochen wieder aufgefüllt. Und das Erfolgsgeheimnis? "Die Mischung macht’s", sagt der Trainer. Zum einen seien viele Talente aus der Jugend gekommen, Brandl nennt exemplarisch Noel Zipfel, der "bei uns im Mittelfeld schon eine feste Größe ist". Zum anderen bringen Akteure wie Stefan Fels, Nico Maier oder Thomas Wehrle reichlich Erfahrung mit. Besonders Wehrle blüht in dieser Saison auf. "Fast zwei Jahre lang hat er sich mit Verletzungen herumgeschlagen. Jetzt ist er fit." 13 Mal hat der Torjäger bereits getroffen – zweitbester Wert der Liga. Und mit Maier steht ein weiterer Goalgetter parat. "Wir haben derzeit viel Spaß, und das soll möglichst noch länger andauern", sagt Brandl, der für die BZ den 14. Spieltag tippt:

Auch wenn Wallbach heimstark ist, werden die Bucher ihren Lauf fortsetzen: 1:2.

Herten ist noch nicht vollends in der Spur. Erzingen wird sich durchsetzen, mit 3:1.

Das Spitzenspiel im Keller. Schlüchttal wird sich knapp durchsetzen: 1:2.

Der TuS müsste höher stehen. Zell ist super drauf, 1:3.

Ich sehe beide auf Augenhöhe, aber die Heimstärke wird ausschlaggebend sein – 3:2.

Meine Oma und Opa wohnen in Obermettingen, und meine Cousins Simon, Samuel und Sven Gantert spielen bei der SG. Es ist praktisch auch ein Heimspiel für mich, das wir hoffentlich gewinnen, 1:2.

Beide Teams sind so etwas wie eine Wundertüte. Der FVLB gewinnt 3:2.

Die SG sehe ich hier als klaren Sieger, 3:0.

Aufrufe: 04.11.2021, 21:12 Uhr
Werner Hornig (BZ)Autor