2024-06-17T07:46:28.129Z

Allgemeines
Dennis Freund ist Co-Trainer beim SV Straelen.
Dennis Freund ist Co-Trainer beim SV Straelen. – Foto: Lennart Kränke

Die falschen Pfiffe des Co-Trainers

Regionalliga: In Trainingsspielen des SV Straelen trifft Dennis Freund gerne einmal Fehlentscheidungen, um die Stimmung anzuheizen. Ansonsten wird der 36-Jährige von allen Beteiligten als kompetenter Ratgeber geschätzt.

Wenn Regionalligist SV Straelen am Samstag um 14 Uhr im Franz-Kremer-Stadion zum Spiel gegen die U 23-Auswahl des Bundesligisten 1. FC Köln aufläuft, wird Co-Trainer Dennis Freund wie immer seelenruhig auf der Bank sitzen und das Geschehen auf dem Rasen verfolgen. „Meine Aufgabe ist es, mit fachlichen Inhalten den Cheftrainer während des Spiels in seiner Entscheidungsfindung zu unterstützen, ihm Tipps zu geben und gemeinsame Absprachen zu treffen. Da sind Emotionen fehl am Platz, die versuche ich auszublenden“, sagt der 36-jährige, der neben dem Platz alles andere als schweigsam ist und sich als auskunftsfreudiger Gesprächspartner erweist.

Neben seiner Arbeit beim SV Straelen betreibt Dennis Freund seit 2016 eine Fußball-Nachwuchs-Akademie in seiner Heimatstadt Neuss und gemeinsam mit Leichtathletik-WM-Teilnehmer Aleixo-Platini Menga eine Athletikschule für Sprinter. Bereits als 18-Jähriger hat er damit begonnen, Fußballmannschaften zu trainieren, weil es ihm ganz einfach Freude bereitet, insbesondere mit jungen Spielern etwas entwickeln und auf dem Platz seine Handschrift entdecken zu können. Durch seine Bekanntschaft mit dem ehemaligen Straelener Trainer Benedict Weeks kam es im Sommer 2021 zum Engagement als Co-Trainer an der Römerstraße.

Das Programm in den verbleibenden sechs Spielen umfasst zwei Partien gegen Mannschaften aus dem gesicherten Mittelfeld und vier Duelle mit Kontrahenten, die ebenfalls noch mitten im Abstiegskampf stecken. Den Anfang macht am Samstag die zweite Mannschaft des 1. FC Köln, die in der Liga als eine Art „Wundertüte“ gilt, weil nie abzusehen ist, inwieweit die Elf von Trainer Mark Zimmermann auf Spieler aus dem Profi-Kader zurückgreifen kann.

"Wir haben alles in eigener Hand"

„Man kann weder von einem leichten, noch von einem schweren Restprogramm sprechen. Wir müssen es nehmen, wie es ist“, sagt Freund. „Wir haben alles in eigener Hand, und wenn das Trainerteam und die Spieler ihre Aufgaben machen, brauchen wir vor keiner Mannschaft Bammel zu haben.“ Im Abstiegskampf komme es da­rauf an, die Spieler nicht nur unter Druck zu setzen, sondern gleichzeitig auch bei Laune zu halten und den Spaß nicht zu kurz kommen zu lassen. Der lizenzierte Trainer hat einige Tricks auf Lager. „Natürlich ist der Druck allgegenwärtig. Deshalb ist es immens wichtig, dass die Spieler mit einem freien Kopf in die Partie gehen“, erklärt Freund. „Es hilft nicht, die Lage ständig zu thematisieren. Man kann die Trainingswoche entsprechend steuern und beispielsweise mit lockeren Übungen beginnen, die Einheit zum Ende wettkampfspezifisch gestalten und das Feuer durch Provokation entfachen.“ Als „Schiedsrichter“ trifft er gelegentlich ganz bewusst eine Fehlentscheidung, um im Trainingsspiel so etwas wie Wettkampf-Atmosphäre aufkommen zu lassen.

Seine Aufgabe als Co-Trainer versteht Freund als kompetenter Zuarbeiter des jeweiligen Chefs und keineswegs als Hütchenaufsteller. „Wenn das so wäre, wäre ich hier schon längst weg.“ Die Zusammenarbeit mit Rudi Zedi und dem gesamten Trainerteam betrachtet er als ein konstruktives Miteinander. Jeder findet Gehör und kann zum Wohle der Mannschaft Einfluss nehmen. „Wir befinden uns im täglichen Austausch. Das betrifft unter anderem die Gegneranalyse, die Trainingsgestaltung, die Eindrücke von den Spielern während der Trainingswoche, aber auch die Abschlussbesprechung vor dem Spieltag.“

Der Kölner Nachwuchs hat gut ausgebildete Fußballer in seinen Reihen, die sich allesamt Hoffnungen auf eine erfolgreiche Profikarriere machen. Die Regionalliga-Geißböcke sind entsprechend spielstark. „Aber nur, wenn man sie lässt“, sagt Interimscoach Rudi Zedi und gibt seiner Mannschaft damit bereits die Marschrichtung vor.

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Aufrufe: 08.4.2022, 23:00 Uhr
RP / Heinz SpützAutor