2024-05-10T08:19:16.237Z

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Fotos: NW
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Die Bozkurts in Avenwedde - Der dynamische Dreierpack

Für Berat, Emre und Mert Bozkurt ist ein Traum wahr geworden. Die Brüder spielen seit Anfang der Saison zusammen beim SV Avenwedde in der Bezirksliga, nachdem sie auch lange in Bielefeld gekickt hatten.

Fußball – Nur das zählt für Berat, Emre und Mert Bozkurt. Von klein auf kickten die drei Brüder, damals noch zusammen im Garten der Familie. Heute spielen gemeinsam beim SV Avenwedde in der Bezirksliga. „Ein Traum wurde wahr“, sagt Berat. Nicht nur für die Brüder.

„Es gibt nichts Schöneres, als seine Söhne gemeinsam in einer Mannschaft spielen zu sehen“, sagt Vater Mevlüt Bozkurt, der seine Bande auch schon als Trainer betreute.

»Jetzt muss unser Vater sich nicht mehr entscheiden, welches Spiel er guckt«


Das sei ein wichtiger Grund gewesen, weshalb die Brüder beschlossen, gemeinsam für den Bezirksligisten aus Gütersloh zu spielen. „Jetzt muss unser Vater sich nicht mehr entscheiden, welches Spiel er guckt“, sagt Berat. Bereits mit zehn Monaten habe der Erste der Brüder mit dem Kicken angefangen, erklärt Papa Bozkurt. Das Talent, der Wille und die Leidenschaft sei bei allen drei von Anfang an da gewesen. Zum Profi hatte es jedoch nicht gereicht. „Wir haben mit der Familie so viel Zeit investiert“, sagt Mevlüt Bozkurt. Stolz sei er auf seine Söhne dennoch.

Die drei Brüder hatten bereits mehrere Jahre beim FC Türk Sport zusammen gespielt. Die Wege trennten sich. Emre (27) spielte zwischenzeitlich beim VfL Theesen. Mert (28) beim TuS Dornberg. Berat (25) blieb zunächst beim FC Türk Sport. Seit dieser Saison nun die ersehnte Wiedervereinigung beim SV Avenwedde.

Was das Trio so besonders macht? Ihre Verbundenheit zueinander. Berat und Mert arbeiten sogar zusammen. „Ich sehe Mert mehr, als meine Frau“, gesteht Berat. Streitigkeiten untereinander, wie es bei Brüdern üblich ist, gibt es dennoch. Vor allem auf dem Platz. Da werde während eines Spiels schonmal gemeckert, wenn der Bruder das besser positionierte Geschwisterteil nicht sieht, sagt Berat.
Ansonsten werde sich innerhalb der Familie aber unterstützt und motiviert. Das versuchen die drei auch auf ihre Mannschaft zu übertragen. Zur Freude ihres Trainers. „Das sind tolle Jungs“, sagt Levent Cayiroglu, Trainer des SV Avenwedde. „Ich bin froh sie in meinem Team zu haben. Es sind tolle Fußballer“, sagt er.

Jeder Bozkurt hätte besondere Qualitäten. Berat (25) gelte als der Kämpfer der drei Brüder. Emre (27) sei der Schnelle. Mert (28) der Dribbler. Das Trio ist eine feste Größe in Cayiroglus Mannschaft. Sie sind Stammspieler, Führungspersönlichkeiten. Das spiegelte sich auch im Spiel gegen den SC Bielefeld am Sonntag wieder.

Mert startete wie gewohnt als Zehner, versuchte das Spiel an sich zu reißen und zu leiten, agierte zudem als Ballverteiler. Emre beackerte den linken Flügel, lief die Linie hoch und runter und gab keinen Ball verloren. Immer wieder gaben die beiden Anweisungen und motivierten ihre Mitspieler. Berat musste wegen eines möglichen Muskelfaserrisses verletzt pausieren.

Mert spielte bis zum Schluss durch. Emre wurde in der 70. Minute gelb-rotgefährdet ausgewechselt. Der Trainer war mit der Leistung von Emre und Mert zufrieden. Gerade in der Defensive hätten die beiden gut gearbeitet. Am Ende setzte sich der SV Avenwedde in einem ausgeglichenen Spiel mit 1:0 beim SC Bielefeld durch. Dabei dominierte der SV die erste Halbzeit, konnte sich einige Chancen heraus spielen und in der 35. Minute das 1:0 erzielen.

Die zweite Hälfte gehörte dem SC. Die Bielefelder setzten ihren Gegner immer mehr unter Druck. Was fehlte war jedoch der letzte Pass, um gefährliche Torabschlüsse zu kreieren. Somit behielten die Gäste aus Gütersloh die Oberhand gegen den direkten Tabellennachbarn.

Und welcher Bozkurt ist des Trainers Liebling? Die Frage wolle Cayiroglu nicht beantworten. Er bevorzuge jeden der drei auf seine eigene Art und Weise. Bei den spielerischen Fähigkeiten sieht er jedoch einen Bruder leicht vorne. „Alle haben ihre Qualitäten und helfen der Mannschaft, aber Mert sticht wegen seiner gefährlichen Standards noch einmal hervor“, sagt der Coach.
Neid gibt es deswegen aber nicht. Man gönne sich auf und neben dem Platz alles, so Berat.

Aufrufe: 07.12.2018, 15:40 Uhr
Fabian Herbst / FuPaAutor